Schwabl beklagt: "Außenbild der 3. Liga ist eine Katastrophe"
Präsident Manfred Schwabl von der SpVgg Unterhaching hat für die anhaltenden Querelen über den Wiederbeginn der Saison absolut kein Verständnis. Deswegen kritisiert der ehemalige Nationalspieler vor dem außerordentlichen Bundestag des deutschen Fußball-Bundes (DFB) zu zahlreichen Themen der 3. Liga die Gegner einer Fortsetzung des Spielbetriebs mit deutlichen Worten.
"Frage mich, ob wir Profiliga oder Amateurliga sind“
"So, wie sich manche verhalten, da frage ich mich schon, ob wir noch eine Profiliga oder eine Amateurliga sind“, sagte Schwabl in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" in Richtung der Befürworter eines Saisonabbruchs. Durch die fortdauernden Querelen befürchtet der 54-Jährige bereits einen schweren Schaden für die gesamte Spielklasse: "Das Außenbild der 3. Liga ist eine Katastrophe.“
Seit Wochen ringen mehrere Lager öffentlich über den Umgang mit den verbleibenden elf Spieltagen. Während der DFB in der vergangenen Woche nach wochenlangen Diskussionen den Re-Start der Liga für den 30. Mai (Samstag) ansetzte und damit dem Votum einer kleinen Mehrheit unter den Vereinen folgte, sprechen sich mehrere Vereine – auch wegen mutmaßlich fehlender Chancengleichheit aufgrund weiterhin gültiger Einschränkungsverfügungen in ihren jeweiligen Bundesländern und einer damit verbundenen Wettbewerbsverzerrung – weiterhin nachdrücklich gegen eine Saisonfortsetzung aus.
Anträge auf Abbruch "chancenlos"
Die Anträge der Landesverbände von Sachsen und Sachsen-Anhalt beim DFB-Bundestag für einen endgültigen Abbruch der Saison hält Schwabl für chancenlos. Die Vorstöße würden "mit Pauken und Trompeten abgelehnt“ werden, prognostizierte Hachings Chef.
Schwabl, dessen Klub gleich zu Beginn der der Debatte klar Position für eine Austragung der verbleibenden Spiele bezogen hatte, vermisst bei den Kritikern einer Fortführung der Spielzeit grundsätzlich jeglichen Sportsgeist. "Wenn du Sportler bist, dann musst du alles dafür tun und alles in die Waagschale schmeißen, dass man seinen Beruf ausüben kann“, so der frühere Flügelstürmer.