Koch beklagt: "Werden von Anwaltsschreiben bombardiert"

In der Diskussion um die Fortführung der Saison hat DFB-Vizepräsident Rainer Koch im Rahmen des außerordentlichen DFB-Bundestages am Montag erneut Kritik an den Klubs geäußert. Zudem warnte er im Falle einer Aufstockung der 3. Liga vor einem "mörderischen Abstiegskampf". 

Rechtsstreit erwartet

Ab Samstag soll der Ball in der 3. Liga wieder rollen, der Streit unter den Klubs hält indes weiterhin an. "Wir werden von Anwaltsschreiben bombardiert", beklagte Koch am Montag in einem emotionalen Statement. "Die einen wollen klagen, wenn es weitergeht, die anderen, wenn abgebrochen wird. Und ich befürchte, dass sich die Anwälte der Unterlegenen umgehend auf den Weg zu den Gerichten machen werden. Dieser Zustand kann nicht so weitergehen."

Erneut sprach Koch von einem "unwürdigen Schauspiel", das "unerträglich" und "nicht länger hinzunehmen" sei. "Der DFB ist nicht der Spielball einiger weniger, die untereinander zerstritten sind." Auch künftig werde der DFB daher "klare Kante" zeigen. Zudem betonte Koch: "Dem DFB bleibt nichts anderes übrig, als die Saison fortzusetzen." Dabei verwies der DFB-Vize zum einen auf den Zulassungsvertrag zwischen den Klubs und dem DFB, zum anderen warnte er davor, dass ein selbstgewählter Abbruch einen "großen finanziellen Schaden" für den DFB bedeuten würde. "Solange gespielt werden darf, können wir als DFB nicht abbrechen." 

"Mörderischer Abstiegskampf" bei Aufstockung

Falls die Saison aufgrund der behördlichen Lage zu einem späteren Zeitpunkt doch abgebrochen werden müsste, kommt eine Aufstockung der 3. Liga für Koch nicht infrage: "Bei zwei Aufsteigern und einer Aussetzung des Abstiegs würde die 3. Liga in der kommenden Saison mit 24 Teams an den Start gehen – das wäre kaum darstellbar." Der Vizepräsident verwies dabei vor allem auf den Rahmenterminkalender, der dann 46 Spieltage umfassen würde. "Hinzukommen die Pokalspiele, sodass 19 Englische Wochen die Folge wären."

Koch warnte: "Die Höchstbelastung würde nicht wie jetzt geplant über fünf Wochen, sondern über die komplette Saison andauern." Zudem gab der 61-Jährige zu bedenken, dass eine Aufstockung zu einer Erhöhung der Absteiger führen würde. Entsprechend warnte Koch vor einem "mörderischen Abstiegskampf", wenn in der kommenden Saison sechs bis acht Teams absteigen müssten. Darüber hinaus wiederholte Koch, dass eine zweigleisige 3. Liga sei "kurzfristig nicht umsetzbar" sei.

"Kein wirtschaftliches Interesse an der 3. Liga"

Schatzmeister Stephan Osnabrügge räumte indes mit dem Gericht auf, dass der DFB mit der 3. Liga verdienen wolle: “Das geht völlig an der Realität vorbei. Wir haben kein wirtschaftliches Interesse an der 3. Liga." Stattdessen kritisierte Osnabrügge die Wirtschaftsvorsorge der Klubs: "Mir fehlt das Verständnis dafür, dass einige Klubs jetzt wirtschaftliche Unterstützung durch den DFB fordern." Ohnehin sind dem DFB hierbei die Hände gebunden.

   

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