Alles, was ihr zum 28. Spieltag wissen müsst

82 Tage nach dem letzten Drittliga-Spiel rollt ab Samstag wieder der Ball. Die elfwöchige Pause hat mit vielen Diskussionen abseits des Platzes beinahe vergessen lassen, wie eng es sportlich zu geht: Elf Teams kämpfen noch um den Aufstieg, während die restlichen neun Mannschaften – mit allen Mitteln – den Absturz in die Regionalliga verhindern wollen.

Die Ausgangslage

Es fühlt sich an wie der Gang aus der Sommerpause und doch ist es bereits der 28. Spieltag, der am Wochenende ansteht. Dabei ließ die fast dreimonatige Zwangspause schon beinahe vergessen, wie es sportlich um die Spielkasse steht – aber ganz praktisch blieb eine Zweiklassengesellschaft stehen. Zählt man die abgeschlagenen Teams aus Jena und Großaspach noch zum Kreis der Kandidaten auf einen Klassenerhalt, dann werden sich zum Start in den dritten Teil der ungewöhnlichen Saison gleich neun Mannschaften gegen die Regionalliga wehren.

Der Rest kämpft um den Aufstieg, liegen doch zwischen dem Zweiten Mannheim (44 Punkte) und dem Elften aus Uerdingen (39 Punkte) gerade mal fünf Zähler. Welche Wirkung steigende Formkurven oder horrende Negativtrends aus einer Zeit vor der Corona-Pause noch haben, steht in den Sternen – und die Wundertüten sind gepackt.

 

Was sonst passiert ist

In der Zwangspause gab es viel Zeit für sämtliche Debatten abseits des Rasens. Einige Klubs konnten dabei Sympathiepunkte sammeln, anderen wiederum wird wohl ein herzlicher Empfang verwehrt bleiben – je nach Betrachtungswinkel.

Trotz widriger Umstände haben sich die 20 Mannschaften der 3. Liga im Rahmen ihrer Möglichkeiten auf den Re-Start vorbereitet, sodass am Samstag wieder Debüts und Rekorde in der Spielklasse gefeiert werden dürfen. Gleich zwei Trainer-Rückkehrer werden mit Stefan Krämer in Uerdingen und Tomas Oral in Ingolstadt an den Start gehen, während Pavel Dotchev als heutiger Viktoria-Coach bereits zum 238. Mal in der 3. Liga an der Seitenlinie stehen wird.

 

Vier Spiele im Fokus

Neuauflage der Relegation: Waldhof Mannheim gegen den KFC Uerdingen

Zum Auftakt des Re-Starts wird es gleich sieben Begegnungen geben, die zeitgleich angepfiffen werden – und eine davon ist das Wiedersehen von Mannheim und Uerdingen. Für den KFC ist es der erste Auftritt im Carl-Benz-Stadion seit dem Skandal-Spiel in der Relegation, bei dem Mannheimer Fans für einen Spielabbruch sorgten. Den Uerdingern könnte es in diesem Sinne wohl gerade recht sein, dass die Neuauflage ganz ohne Publikum stattfindet. Dadurch wird aber auch die Rückkehr von Stefan Krämer an die Uerdinger Seitenlinie eine Ruhige sein, wenn der neue alte Coach seine Aufgabe bei den Krefeldern wieder aufnimmt. Mannheim dagegen wird den zweiten Platz verteidigen wollen. 

Kellerduell zum Re-Start: 1. FC Magdeburg gegen den 1. FC Kaiserslautern

Direkt zum Auftakt gibt es auch gleich ein berüchtigtes "Sechs-Punkte-Spiel", wenn die Roten Teufel in Magdeburg gastieren. Pikant ist die Konstellation gerade deshalb, weil der Verlierer der Partie möglicherweise schon an diesem Spieltag auf einen Abstiegsplatz abrutscht. Eigentlich hätten die Magdeburger die Partie aufgrund der kurzen Vorbereitungszeit gerne verlegen wollen, zogen den Antrag aber am Dienstag zurück. Tags darauf gab die Stadt Magdeburg grünes Licht für die Austragung in der MDCC-Arena – und zumindest das sollte dem FCM Mut machen, schließlich dürfen sie nach der Krise nun wenigstens in heimischen Gefilden antreten.

Spitzenspiel im Grünwalder: 1860 München gegen den MSV Duisburg

Am Sonntag geht es dann weiter mit dem Duell der Traditionsvereine – und einem echten Spitzenspiel. Denn dann tritt der aktuelle Spitzenreiter beim "Team der Stunde" an, das vor der Zwangspause eine Serie von 14 ungeschlagenen Spielen für sich verbuchte. Daran wird das Team von Michael Köllner zweifelsfrei anknüpfen wollen, doch mit den Zebras wartet naturgemäß ein harter Brocken. Gleichwohl dürfte den Teams auch die Statistik bekannt sein, die gerade von den Duisburgern gefürchtet werden darf: Seit 2010 gab es nur zwei Siege in neun Duellen beim vermeintlichen "Angstgegner", auswärts schon mal gar keinen. Aber immerhin: Einer dieser Erfolge der Meidericher stammt aus der Hinrunde dieser Saison.

Ostduell in Bayern: Carl Zeiss Jena gegen den Chemnitzer FC

Weil in Thüringen derzeit noch nicht gespielt werden darf, muss Jena für sein Heimspiel gegen Chemnitz in das 240 Kilometer entfernte Würzburg ausweichen. Den Thüringern hilft trotz aller Widrigkeiten im Trainings- und Spielbetrieb nur noch ein Sieg im Aufeinandertreffen mit dem Abstiegskonkurrenten, um die Hoffnung sportlich am Leben zu erhalten. Gänzlich unproblematisch war die Lage bei den Gästen aus Chemnitz auch nicht: Nach einem positiven Befund innerhalb der Mannschaft mussten drei Spieler in häusliche Quarantäne und werden beim Spiel am Sonntag fehlen.

 

Die mögliche Überraschung

Viktoria Köln bei Eintracht Braunschweig

Ausgerechnet bei der Braunschweiger Eintracht wird Viktoria-Coach Pavel Dotchev BTSV-Sportdirektor Peter Vollmann als Rekordtrainer der 3. Liga ablösen. Gibt das dem Team aus der Domstadt den nötigen Anreiz, um in Niedersachsen ein Feuerwerk abzubrennen? Dazu in der Lage wären Albert Bunjaku und Mike Wunderlich als Top-Torjäger von Dotchev wohl, zumal der Druck in Braunschweig erst kurz vor Coronapause durch eine herbe Schlappe in Rostock erhöht wurde. Für den BTSV muss ein Sieg gegen die Kölner Pflicht sein, wenn sie weiterhin um den Aufstieg mitmischen wollen. Doch wir glauben, dass die Viktoria der Eintracht ein Bein stellen wird.

   

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