Nur drei Punkte Rückstand: Hansa will angreifen
Nach über elf Wochen Pause steigt der F.C. Hansa Rostock am Samstag mit einem Auswärtsspiel in Zwickau in die restliche Saison ein. Da der Rückstand nach oben gering ist, will die Kogge angreifen.
"Diese Chance wollen wir nutzen"
Gerade mal drei Punkte liegen zwischen Hansa auf Platz acht und dem Zweitplatzierten Waldhof Mannheim. "Das ist jetzt nicht so wahnsinnig viel", wird Trainer Jens Härtel in der "Ostsee-Zeitung" zitiert und macht aus den Ambitionen der Kogge kein Geheimnis: "Das ist ein großer Antrieb für uns, da vielleicht noch mal eingreifen zu können. Wir sind mittendrin, diese Chance wollen wir nutzen."
Auch Kapitän Julian Riedel sagt: "Jeder kann die Situation einschätzen und die Tabelle lesen." Es warten nun "extrem viele Spiele in einem sehr kurzen Zeitraum". Das sei auf der einen Seite zwar "eine große Belastung", auf der anderen Seite aber auch "eine Riesenchance", so Riedel. Am Ende komme es auch auf den Kopf an: "Die Mannschaft, die es am meisten will und ein Stück weit auch das Glück hat, kann daraus als Gewinner hervorgehen. Am Ende sind wir selbst dafür verantwortlich."
Anreise per Flieger
Damit sich die Mannschaft optimal vorbereiten konnte, haben die Verantwortlichen in der Corona-Pause viele Hebel in Bewegung gesetzt. Schon am 14. April konnte die Kogge ins Kleingruppen-Training einsteigen, seit dem 14. Mai trainiert die Härtel-Elf im Team – und damit länger als die meisten Konkurrenten. Und dennoch: "Es ist für alle ein Blindflug", sagt Härtel und weiß, "dass das ein hartes Stück Arbeit wird". Um Kräfte zu schonen, reist Hansa am Samstag mit dem Flugzeug nach Zwickau und wird erst kurzfristig im Stadion eintreffen: "Der Plan ist, anderthalb Stunden vor Anpfiff im Stadion in Zwickau zu sein", berichtet der Rostocker Übungsleiter, der auf Nik Omladic (Schulterverletzung), Paul Wiese (Abi-Prüfung) Sven Sonnenberg (Gelb-Sperre) und Erik Engelhardt (Rot-Sperre) verzichten muss.
Um sich an die Geisterkulisse zu gewöhnen, ließ Härtel zuletzt zwei Trainingsspiele im Stadion austragen. "Vor der Zwickauer Kulisse zu spielen, ist normalerweise sehr unangenehm. Wie sich das Fehlen der Zuschauer auf diese Partie auswirkt, bleibt abzuwarten." Riedel glaubt derweil, dass sich am Spiel "an sich nicht viel ändern" werde: "Während der 90 Minuten ist man total fokussiert." Und das muss Hansa auch sein, um oben angreifen zu können.