Meppen verpatzt den Re-Start: Frust bei Neidhart
Auch im Emsland rollt der Ball wieder. Beim 1:3 gegen die Würzburger Kickers gelang es dem heimischen SV Meppen jedoch nicht, die Ambitionen zu untermauern. Cheftrainer Christian Neidhart ärgerte das Verhalten seiner Mannschaft bei "Kleinigkeiten, die am Ende des Tages entscheidend sind."
Vorne kein Glück, hinten kein Zugriff
In Meppen trafen am Samstag zwei durchaus ambitionierte Teams aufeinander: Der heimische SVM hatte sich vor der Zwangspause bis auf Rang vier vorgearbeitet, die Gäste aus Würzburg lagen nur einen Zähler dahinter auf Rang zehn. Der Auftritt beider Mannschaften erinnerte zunächst einmal jedoch eher an ein Kellerduell. Dass in der ersten Halbzeit wenig zusammenging, wollte Meppens Trainer auf der anschließenden Pressekonferenz indes nicht an der ungewohnten Geisterspiel-Atmosphäre festmachen. Vielmehr sei den Teams anzumerken gewesen, "dass man lange draußen war und ein Stück weit gebraucht hat, bis man so richtig im Spiel drin ist".
Besagtes "Stück weit" dauerte ziemlich genau 45 Minuten an. Anschließend nämlich drehte der SVM zunehmend auf. Erst zielte Rama über den Querbalken (47.), dann vergaben Undav, Evseev und Rama in Ping-Pong-Manier die größte Möglichkeit auf den Führungstreffer (51.). "In der Phase musst du das Tor machen", ärgerte sich Neidhart am "Magenta Sport"-Mikrofon und umriss sogleich die folgenden Spielminuten: "Du machst es nicht und der Gegner nutzt dann eine Möglichkeit und macht das 1:0." Verantwortlich dafür zeigte sich der eingewechselte Herrmann (72.). Die Meppener-Gegenwehr schien gebrochen, schnell stellten Pfeiffer (77.) und erneut Herrmann (88.) auf 0:3 aus Sicht der Hausherren. Undavs Treffer in der Nachspielzeit hatte nicht mehr als kosmetische Zwecke (90.+3).
"Wenn du da oben mitreden willst…"
Was nach dem Re-Start blieb, war die Meppener Unzufriedenheit. Besonders ärgerlich: Die Pleite schien vermeidbar, der SVM präsentierte sich schlicht zu inkonsequent. Valdet Rama etwa fehlte im Abschluss mehrfach die Genauigkeit. Der knappe Kommentar des Offensivmannes am "Telekom"-Mikrofon: "Die Chancen hatten wir – vor allem in der zweiten Halbzeit." Was vorne die Zielgenauigkeit war, war hinten die Laufbereitschaft.
"Das haben wir die ganze Woche gepredigt: Du musst diese defensiven Laufwege machen", erklärte Meppens Übungsleiter. Die Unzulänglichkeiten im Abwehrverhalten sollte der SVM schnellstens abstellen, am besten schon am Dienstag beim Auswärtsspiel gegen Uerdingen. Denn eines ist klar: "Wenn du da oben ein Wörtchen mitreden willst, dann darfst du in der Art und Weise die Tore nicht kassieren."