3:2 nach 0:2! 1860 besiegt Duisburg und springt auf Rang 3
Der TSV 1860 München bleibt auch im 15. Spiel unter der Leitung von Trainer Michael Köllner ungeschlagen, verwandelte gegen den Tabellenführer aus Duisburg sogar einen 0:2-Rückstand noch in einen Sieg und springt erstmals in dieser Saison auf den 3. Platz. Matchwinner für die Löwen wird der eingewechselte Owosu, der ein Tor vorbereitet und spät den Siegtreffer zum 3:2 erzielt.
Comppers Kopfball bringt MSV in Führung
Während alle anderen Spiele der 3. Liga derzeit ohne Fans stattfinden müssen, erfreute sich das Spitzenspiel zwischen dem TSV 1860 München und dem MSV Duisburg am Sonntagmittag dann doch einiger Zuschauer. Aus den Fenstern der angrenzenden Wohnhäuser verfolgten einige Münchner das Spielgeschehen auf dem Rasen im Grünwalder Stadion und bekamen eine engagierte Anfangsphase der Löwen zu sehen, in der Paul (6.) und Lex (10.) die ersten kleineren Möglichkeiten besaßen. Die Duisburger, bei denen unter anderem Engin (gesperrt) und Ben Balla (Adduktorenverletzung) fehlten, versuchten hingegen zunächst an Ballsicherheit zu gewinnen und hinten dicht zu halten.
Vorne blieben die Zebras dafür zunächst blass und mussten mehr als eine halbe Stunde auf den ersten Torabschluss warten. Der hatte es dafür aber in sich: Stoppelkamp wurde hoch im gegnerischen Strafraum angespielt und versuchte den Ball mit dem ersten Kontakt über Hiller zu heben, doch der Münchner Torwart klärte mit einer Hand gerade noch so zur Ecke (33.). Für die Hereingabe war der Duisburger Kapitän dann höchstselbst verantwortlich und fand in der Mitte Compper, der per Kopf sein erstes Drittligator erzielte und den MSV somit in Führung brachte (34.).
Der Spielverlauf war nun auf den Kopf gestellt und die Duisburger bekamen durch das 1:0 Rückenwind. Nach einer Ablage von Krempicki schloss Stoppelkamp knapp neben den rechten Pfosten ab (42.) und vergab dadurch gar noch die Chance aufs 2:0, womit es letztlich mit dem Vorsprung von einem Treffer in die Kabinen ging.
Owosu dreht das Spiel für die Löwen
Ohne personelle Veränderungen schickten die beiden Trainer ihre Teams dann in den zweiten Spielabschnitt, der denkbar schlecht für das Heimteam begann. Vermeij verarbeitete einen langen Ball von Sicker, schob cool mit rechts zum 2:0 ein (49.) und brachte seine Farben wenige Minuten nach Wiederanpfiff einem vermeintlichen Erfolg ein ganzes Stück näher. Zumal den Löwen offensiv weiterhin wenig einfiel, so dass Köllner nach einer Stunde reagierte und mit Willsch und Owusu für Paul und Gebhart zwei frische Spieler brachte.
Und das sollte sich rentieren. Owusu spielte auf der linken Seite einen Doppelpass mit Dressel, der im Strafraum schließlich aus zehn Metern zum Anschlusstreffer für den TSV 1860 München einschob (68.). Es war der "Hallo-Wach-Effekt" für die Löwen, die sofort nachsetzten und tatsächlich nur fünf Minuten später zum Ausgleich kamen. Bekiroglu setzte sich auf links gegen Albutat und Budimbu durch und traf dann aus gut 16 Metern sehenswert ins kurze Eck zum 2:2 (73.). Kurz darauf hatte Owusu sogar die Möglichkeit zur Führung, scheiterte aber aus wenigen Metern an Weinkauf (79.).
Der Tabellenführer aus Duisburg schwamm nun gehörig, auch wenn Vermeij nach einem Freistoß per Kopf beinahe für die erneute Führung der Zebras gesorgt hätte (80.). Aber die Löwen setzten in einer feurigen Schlussphase immer wieder nach, warfen alles rein und durften schließlich wirklich noch jubeln. Mölders steckte am Strafraum auf Owosu durch und der Joker vollstreckte zum 3:2 für das Heimteam (86.). Eine verunglückte Kopfball-Rückgabe von Boeder zwang Weinkauf kurz darauf noch zu einer weiteren Glanztat und hätte fast noch ein weiteres Löwen-Tor zur Folge gehabt (88.), so blieb es aber beim nicht weniger umjubelten 3:2 für die Münchner.
Der TSV 1860 München springt somit erstmals in dieser Saison auf den 3. Platz und kann mit breiter Brust zum Spiel am Mittwoch (20.30 Uhr) nach Kaiserslautern reisen, während die Duisburger nach der vierten Pleite aus den letzten fünf Spielen bereits um 19 Uhr auf den FC Carl Zeiss Jena treffen und dort ihre Tabellenführung im Fernduell gegen die punktgleichen Unterhachinger verteidigen müssen.