Pleite gegen FCM: Kickers bemängeln Chancenverwertung
Zwölf gelbe Karten und Chancen, aber wenig Tore: Die Partie zwischen den Würzburger Kickers und dem 1. FC Magdeburg war keine ganz einfache. Am Ende zeigte sich Kickers-Trainer Michael Schiele zwar einigermaßen zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft, hätte aber doch gerne zumindest einen Treffer seines Teams gesehen.
Magdeburger Eckentor reicht aus
Als Michael Schiele auf den Mannschaftsbogen der Partie am Dienstagabend schaute, dürfte er nicht schlecht gestaunt haben: Während seine Kickers in der selben Formation aufliefen wie am vergangenen Samstag beim 3:1 Sieg gegen Meppen, wechselte sein Gegenüber Claus-Dieter Wollitz bemerkenswerte achtmal.
"Jeder, der sagen würde, dass acht Wechsel keine Überraschung sind, würde lügen", gab Schiele zu. Überrumpeln ließ sich seine Mannschaft davon aber nicht – zumindest anfangs. Denn die Kickers spielten munter auf, hatten Chancen durch Pfeiffer und Schuppan. Im Magdeburger Netz zappelte der Ball aber nicht, im Gegenteil. Etwas überraschend nutzte der FCM seine erste richtige Gelegenheit und verwandelte einen Eckstoß per Kopfball von Müller: "Ich glaube, wir hatten die klareren Chancen und kriegen dann so ein saudummes Gegentor nach einem Standard, das niemals passieren darf. Dann verlierst du so ein Spiel", ärgerte sich Angreifer Pfeiffer am Mikrofon von "Magenta Sport". Und auch Schiele betonte: "Das darf nicht passieren. Sowas kann entscheidend sein, wie es heute auch war."
Enger Zeitplan fordert Ressourcen
Das Gegentor holten die Kickers nicht mehr auf, wenngleich es an Chancen nicht unbedingt fehlte: "Wir hatten trotzdem noch unsere Momente. Viele Umschaltaktionen wurden dann auch mit taktischen Fouls unterbunden", berichtete Schiele. Insgesamt war es eine ruppige Partie: Gleich acht gelbe Karten gab es für Würzburg, vier für den FCM.
Ein Umstand, der auch am engen Zeitplan liegen könnte: "Es ist natürlich extrem. Man spielt Samstag, Dienstag, und weiß: Man spielt Samstag wieder", so Pfeiffer: "Man sieht auch, dass die Luft lang raus war, da wird der Mann öfter getroffen als der Ball. Wenn man drei Monate Pause hatte, dann kommen solche Spiele eben zustande." Nicht mehr zustande kam hingegen ein Treffer der Kickers: "Es hat das gefehlt, was uns am Samstag ausgezeichnet hat: Die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor", ärgerte sich der Stürmer.
Gehirnerschütterung bei Müller
Mit der Niederlage fallen die Kickers vorerst auf den achten Tabellenplatz zurück. Die nächste Aufgabe lässt angesichts des Spielplans natürlich nicht lange auf sich warten: Am kommenden Samstag geht es zu den Löwen von 1860 München. Ob Stammkeeper Vincent Müller bis dahin wieder fit ist, scheint fraglich. Der 19-Jährige hatte bei einer Klärungsaktion das Bein von Magdeburgs Anthony Roczen unglücklich ins Gesicht bekommen. Nach einer Behandlung musste der Keeper ausgewechselt und in ein Krankenhaus gebracht werden. "Er hat eine Gehirnerschütterung", berichtete Schiele. "Wir hoffen, dass nichts gebrochen ist."