Hansa-Ultras fordern: Start der neuen Saison nur mit Fans
Noch bis zum Saisonende werden sämtliche Partien ohne Zuschauer stattfinden. Wann anschließend wieder Fans in die Stadien dürfen, ist noch offen. Die aktive Fanszene des F.C. Hansa Rostock fordert nun aber, dass die neue Saison erst dann beginnt, wenn wieder Zuschauer zugelassen sind.
Geisterspiele nur noch bis Saisonende
Während viele Fanszenen der Drittligisten zuletzt scharfe Kritik an Geisterspielen geäußert haben – in Halle kam es sogar zu einer Demo -, wollen die Hansa-Fans "die bittere Pille 'Geisterspiele' bis Saisonende schlucken", wie es in einem Statement der aktiven Fanszene heißt. "Wir sind stolz, dass alle Hansafans hier in den letzten Wochen Verantwortung gezeigt haben und wissen was es heißt, hinter seinem Klub zu stehen." Den Fans sei klar gewesen, "dass der Verein für seinen Fortbestand und ungeahnte rechtliche Folgen vorerst die Saison zu Ende bringen muss, aller Mentalitätsplattitüden zum Trotz".
Gleichzeitig steht für die Hansa-Anhänger aber fest: "Einen Konsens, dass eine neue Saison ohne uns Stadiongänger startet, gibt es nicht." Der Fußballverband sei gefordert, gemeinsam mit Vereinen und Fans einen "vertretbaren Rahmen" zu finden, in dem Zuschauer aller Tribünen wieder "die Stadien und den Sport mit Leben füllen". Daher fordern die Anhänger, dass die neue Spielzeit erst dann wieder beginnen soll, "wenn jeder daran teilhaben darf und nicht nur vor den Fernseher gebeten wird".
Fans warnen vor Folgen
Ansonsten würde der Sport Gefahr laufen, "langfristig etwas kaputt zu machen und die Zuschauerbasis statt an die TV-Geräte, vollkommen gänzlich zu verlieren", warnen die Fans. "Wir sind uns unserer Verantwortung, aber auch unserem Einfluss bewusst: So wie wir den Weg dieser Saison ohne Einwirken auf das Spielgeschehen beenden werden, wissen wir auch um die Stimme der aktiven und mitgestaltenden Fans, wenn es heißt, einen Neustart 2020 / 2021 so nicht zuzulassen."
In den letzten Tagen war in der Öffentlichkeit bereits eine Debatte darüber ins Rollen gekommen, ob ab September wieder Fans in die Stadien dürfen. "Wenn die Infektionszahlen weiter runtergehen und sie sich bei 200 bis 300 Neuinfektionen pro Tag einpendeln, ist es durchaus denkbar, Spiele wieder mit Publikum stattfinden zu lassen", sagte Prof. Dr. Klaus-Dieter Zastrow, Arzt für Hygiene und Umweltmedizin, der "Bild am Sonntag" und schlug vor, die Stadien zunächst nicht voll zu besetzen.