Der Kandidaten-Check: Wer folgt bei Erfurt auf Emmerling?

Eine Tordifferenz von minus zwölf, zudem nur ein einziger Punkt bei fünf Niederlagen aus sechs Spielen: Rolf Rombach, Präsident des FC Rot-Weiß Erfurt, war der Fehlstart seines Vereins zu deutlich, Trainer Stefan Emmerling wurde eine Wende der Situation nicht länger zugetraut, weswegen der gebürtige Heidelberger nun als erster Coach der dritten Liga seinen Posten räumen muss. Für Emmerling endet nach zweieinhalbjähriger Amtszeit somit nach den Stationen bei Kickers Emden und Rot Weiss Ahlen seine dritte Tätigkeit als Cheftrainer eines Profiklubs. Auch, wenn der frühere Bundesligaprofi bereits beim MSV Duisburg als Nachfolger des ebenfalls entlassenen Oliver Reck gehandelt wird, kündigte er im Interview mit der "Ostthüringischen Zeitung" (OTZ) zunächst an, mit seiner Familie weiterhin in Erfurt wohnhaft bleiben zu wollen.

Preußer und Fuchs übernehmen – vorerst?

Die Trainingsleitung beim FC RWE liegt nun zunächst einmal in der Hand von Christian Preußer und Henri Fuchs. Der gebürtige Berliner Preußer, bisher Trainer der Erfurter A-Jugend, ist zwar gerade einmal 28 Jahre alt, soll aber dennoch in der engeren Verlosung auf eine dauerhafte Anstellung als Cheftrainer liegen. Der eingeschlagene Jugendkurs könnte mit einem Coach aus dem Nachwuchsbereich weiter vertieft werden, Preußer kennt die aus der U19 in die erste Mannschaft aufgerückten Kevin Möhwald, Philipp Klewin, Patrick Göbel, Maik Baumgarten und Tobias Ahrens und könnte ihre Integration als Profispieler weiter fortführen. Zudem würde den finanziell nicht auf Rosen gebetteten Erfurtern die Finanzierung eines externen Kandidaten schwer  fallen. Allerdings besitzt Preußer lediglich die Trainer-A-Lizenz, während Henri Fuchs momentan parallel zum Co-Trainer-Engagement die Fußballlehrerausbildung absolviert, eine Sondergenehmigung des DFB erscheint aufgrund dieser Konstellation fraglich.

 

Ein alter Bekannter und die üblichen Verdächtigen

Sollte in Erfurt also doch auf einen ausgebildeten Fußballlehrer zurückgegriffen werden (müssen), so gilt René Müller als heißer Kandidat. Das einstige Leipziger Torwartidol saß zwischen 2003 und 2005 bereits einmal auf dem Erfurter Trainerstuhl und ist mit den Strukturen im Verein vertraut. Mit Müller gelang zudem mit dem Aufstieg in die zweite Liga 2004 der größte Erfolg der jüngeren Vereinsgeschichte. Nach einem kurzen Intermezzo in Halle war Müller zuletzt vier Jahre lang als Trainer der zweiten Mannschaft des 1. FC Nürnberg tätig. Weitere Kandidaten wie Milan Sasic, Heiko Herrlich oder Marco Kurz, über die die Thüringer Allgemeine spekuliert, fallen wohl in den Kreis der üblichen Verdächtigen, die bei einer Trainerentlassung genannt werden. Unter den Fans scheint momentan der Ex-Auer Rico Schmitt populär, daneben werden auch Namen wie Marc Fascher, Matthias Maucksch und Dietmar Demuth genannt – allesamt Männer, die bereits bei einstigen DDR-Oberligaklubs den Cheftrainerposten bekleideten.

FOTO: Felix Poltermann

   

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