Regionalliga: Cottbus und Altglienicke verzichten auf Klagen
Seit Freitagabend ist klar: Die Saison in der Regionalliga Nordost wird abgebrochen, Lok Leipzig ist über die Quotientenregel zum Meister und Teilnehmer an den Aufstiegsspielen zur 3. Liga erklärt worden. Energie Cottbus und die VSG Altglienicke haben das Nachsehen, wollen aber, entgegen erster Überlegungen, auf eine Klage verzichten.
"Echt zum Kotzen"
Herbstmeister, aktueller Tabellenführer und dennoch nicht Meister: Die VSG Altglienicke gehört zu den großen Verlierern des Saisonabbruchs in der Regionalliga Nordost. Weil Lok Leipzig bei gleicher Punktzahl, aber einem Spiel weniger, einen besseren Quotienten aufweist, dürfen die Sachsen nun in zwei Entscheidungsspielen gegen den Teilnehmer der Regionalliga West antreten. Altglienicke bleibt derweil in der Regionalliga. "Wir sind traurig. Es ist nicht schön", sagt Geschäftsführer Marco Schröder gegenüber dem "RBB". Deutlicher wird Co-Trainer Torsten Mattuschka: "Ich kann sowas nicht nachvollziehen. Die Leute, die sowas entscheiden, haben wahrscheinlich nie Fußball gespielt. Echt zum Kotzen, dass wir so ein Ding in die Fresse kriegen."
Rechtsmittel wird der Klub gegen die Entscheidung des Nordostdeutschen Fußballverbandes (NOFV) aber nicht einlegen: "Wir müssen das jetzt so hinnehmen, wie es ist", sagt Schröder, kündigt aber an, das Thema Drittliga-Lizenz in Angriff nehmen zu wollen: "Damit wir die auf dem Papier haben, für alle Eventualitäten, die da noch kommen könnten." Der Hintergrund: Lok Leipzig muss für die Lizenz nachbessern. Gleiches dürfte aber auch für Altglienicke gelten, soll der Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark, wo der Klub seine Heimspiele austrägt, im kommenden Winter doch abgerissen werden. Bundesligist Union Berlin hatte der VSG daher in Aussicht gestellt, einige Spiele im Stadion an der Alten Försterei austragen zu können.
Energie bedauert Entscheidung
Ein Stadion-Problem hat Energie Cottbus derweil nicht, dennoch sind die Lausitzer ebenfalls enttäuscht: "Wir bedauern diese Entscheidung des NOFV, die Saison auf diese Art und Weise zu beenden", so Energie-Präsident Matthias Auth gegenüber dem TV-Sender. "Wir können glaube ich in diesem Zusammenhang nicht von einem Meister oder Sieger sprechen. Wir hätten uns erhofft, dass der Sieger auf dem grünen Rasen ermittelt wird."
Dazu hatte Energie ein Turnier mit vier Teams vorgeschlagen, war damit beim Verband aber auf Granit gestoßen. "Wir sind der festen Überzeugung, dass das Final Four auch unter Berücksichtigung der geltenden Hygieneregeln durchführbar gewesen wäre." Dabei will es Klub nun aber belassen: "Nach reiflicher Überlegung und Abstimmung mit den Gremien unseres Vereins sind wir zu der Erkenntnis gekommen, dass wir keine weiteren Schritte unternehmen werden." Stattdessen gehen die Blicke nun auf die kommende Saison, in der ein neuer Anlauf in Richtung 3. Liga gestartet werden soll. Dann steigt der Meister zudem direkt auf.