Zwickau schießt Halle ab – MSV verteidigt Tabellenführung

Debakel für den Halleschen FC! Mit 1:5 gingen die Saalestädter beim FSV Zwickau unter. Eintracht Braunschweig kam trotz 80-minütiger Überzahl nicht über ein 1:1-Remis gegen Bayern II hinaus. Rostock erzielte einen 3:0-Auswärtssieg gegen ideenlose Meppener, während der MSV Duisburg die Tabellenführung mit einem 2:1-Sieg gegen Chemnitz verteidigen konnte. Würzburg stoppte die Serie von 1860 München (2:1), Waldhof Mannheim drehte das Spiel gegen Köln und bleibt Zweiter. (2:1).

Zwickau 5:1 Halle: Debakel für den HFC

Nachdem sich beide Mannschaften Stück um Stück in die Partie hereinspielten, folgten auch nach dem Abtasten in der Anfangsphase die Torchancen: René Lange ließ mit einem Freistoß aus guter Position das Außennetz wackeln (17.). Danach wurde es ein bisschen ruppiger und auf beiden Seiten holten sich Akteure die gelben Karten ab – bis Lange erneut mit einem ruhenden Ball für Gefahr sorgte. Elias Huth stieg bei der Hereingabe in der Mitte am höchsten und brachte den FSV unmittelbar in Führung (25.)! Die Gäste aus der Saalestadt hatten die Gastgeber bis dahin eigentlich im Griff, sofort schien die Nervosität zu steigen: Eine Flanke von Björn Lindenhahn segelte ungenau an Freund und Feind vorbei (34.). Danach musste das HFC-Urgestein einstecken: Sowohl gegen Huth (37.), als auch Bastian Reinhardt (42.) bekam der Hallenser auf die Socken – und das verdeutliche den Kampf, der in dieser Partie überwog.

Die Misere des Halleschen FC setzte sich auch im zweiten Abschnitt fort, denn kurz nach Wiederanpfiff war Lange wieder mit einem ruhenden Ball zur Stelle. Ecke des Abwehrspielers, Kopfball von Ronny König in der Mitte und 2:0 für den FSV Zwickau (49.). Die Schwäne drängten auf die Entscheidung und Gerrit Wegkamp erzwang diese beinahe bei einem Querschläger, als er dort den Fuß reinhielt (65.). Kai Eisele reagierte herausragend, patzte aber nur eine Zeigerumdrehung später: Bei einer Hereingabe von Morris Schröter klärte der Keeper nach vorne, wo König noch geblockt wurde, aber Nils Miatke im dritten Anlauf verwandelte (66.). Die Scheunentore waren nun geöffnet, denn Halle musste alles nach vorne werfen: Julian Guttau brachte eine Ecke vor den Zwickauer Kasten, Niklas Kastenhofer nickte ein (74.). Doch die jähe Hoffnung wurde direkt von Davy Frick beendet – wieder Ecke Lange, wieder war der FSV zur Stelle und stellte auf 4:1 (76.). Das Debakel nahm für den HFC Konturen an, als König ein Langholz-Pass auf Wegkamp weiterleitete und dieser mit dem fünften Treffer erhöhte (81.). Zwickau springt dank des Sieges unmittelbar über den Strich und hält nun drei Punkte Abstand zu Halle, das sich auf Rang 17 wiederfindet.

Braunschweig 1:1 Bayern II: BTSV nutzt Überzahl nicht

In Niedersachsen trafen die beiden einzigen Mannschaften aufeinander, die nach dem Re-Start beide vorangegangene Spiele gewinnen konnten. Und das U23-Team des Rekordmeisters machte gleich weiter: Woo-Yeong Jeong setzte sich nach einem langen Ball stark im gegnerischen Strafraum durch und legte auf Fiete Arp quer, der aus kurzer Distanz nur noch einschieben musste (9.). Nur zwei Zeigerumdrehungen später dann auch Aufregung im Bayern-Sechzehner, weil Josip Stanisic seinem Gegenspieler in die Hacke lief – Schiedsrichter Patrick Ittrich entschied auf Strafstoß. Stanisic wiedersprach vehement, wodurch er zwei gelbe Karten für das Foul und das Meckern bekam und vom Platz musste (11.). Martin Kobylanski nahm sich dem Strafstoß an und glich prompt aus (12.). In Unterzahl blieben die Bayern die aktivere Mannschaft, Jeong bekam die nächste Chance: Viel zu leicht ging er an Felix Burmeister vorbei, legte sich den Ball vor BTSV-Keeper Marcel Engelhardt zu weit vor (21.). Auch beim Abschluss von Kwasi Okyere Wriedt war der Schlussmann zur Stelle (28.), erst danach beruhigte sich das Spielgeschehen – auch, weil die Partie daraufhin zerfahrener wurde.

Mit dem Seitenwechsel brachte BTSV-Coach Antwerpen zwei frische Kräfte, aber das Bild des Spiels blieb dasselbe: Bayern attackierte. Wriedt setzte sich gegen Kijewski durch, anschließend blieb aber erneut Engelhardt der Sieger gegen den FCB-Stürmer (49.). Die Partie blieb ausgeglichen und umkämpft, mehrfach wurden FCB-Coach Sebastian Hoeneß und sein Trainerstab an der Seitenlinie vom Schiedsrichter ermahnt. Und Bayern behielt das Chancenplus: Über Maximilian Zaiser kam der Ball erneut zu Wriedt, der das Leder mit links an den langen Pfosten brachte (66.). Bayern blieb dran: Jeong scheiterte erneut an Engelhardt (83.), bevor es wieder zur ominösen 88. Minute der Bayern kam – in beiden vorangegangenen Partien erzielte die U23 dort den Siegtreffer – und Jeong war wieder zur Stelle! Von Wriedt erhielt der Südkoreaner den Pass, versuchte es dann aber zu lässig mit einem Lupfer. Wegen eines taktischen Fouls kassierte Burmeister in der Nachspielzeit noch die gelb-rote Karte, aber damit endete die Partie dann auch (90.+3). Als erste Verfolger positionieren sich die Bayern und Braunschweig somit auf Rang drei und vier.

Meppen 0:3 Rostock: Opoku schießt Hansa zum Sieg

Im Emsland stieg das Duell der Enttäuschten des bisherigen Re-Starts und Aaron Opoku gelobte schon früh Besserung für die Rostocker: Nach einem Einwurf steckte John Verhoek den Ball fix auf den Flügelspieler aus und der lief alleine auf SVM-Keeper Erik Domaschke zu – der Schlussmann verschätzte sich beim Herauskommen und Opokus Treffer kullerte ins Netz (8.). Danach verhinderten Ungenauigkeiten im letzten Pass weitere Chancen auf beiden Seiten, bis Nils Butzen im Strafraum frei zum Ball kam – und statt eines Torschusses den Querpass ohne Abnehmer spielte (22.). Opoku profitierte kurz darauf erneut von einem Patzer in der Meppener Abwehr: Ein Fehlpass von Florian Egerer landete in den Füßen der HSV-Leihgabe und Opoku schob erneut ein (27.). Erst gegen Ende der ersten Hälfte konnte der SVM eine gewisse Gefahr ausstrahlen, als Deniz Undav gleich zwei Mal auf den Rostocker Kasten abschloss – aber an seiner Ungenauigkeit oder Keeper Markus Kolke scheiterte (40., 44.).

Nach dem Seitenwechsel änderte sich auf beiden Seiten nicht viel, denn beim SV Meppen lief an diesem Tag nicht viel zusammen. Und wo die kreativen Ideen auf der einen Seite fehlten, schaltete Rostock auf der anderen Seite einen Gang zurück. Obwohl die Meppener alles nach vorne warfen, gehörte die erste Chance der zweiten Hälfte den Gästen: Pascal Breier kam nur drei Minuten nach seiner Einwechslung an den Ball, wurde aber vom dieses Mal stark reagierenden Domaschke geblockt (67.). Rostock machte in der Partie dann endgültig den Deckel drauf, als Breier auf den ebenfalls eingewechselten Daniel Hanslik querlegte und der zum 3:0 einschob (82.). Danach passierte nicht mehr viel, Rostock klettert auf den neunten Platz und Meppen fällt auf den elften Rang zurück.

Duisburg 2:1 Chemnitz: MSV meldet sich zurück

Kurzfristig vor der Partie musste MSV-Coach Torsten Lieberknecht noch Torjäger Vincent Vermeij aus der Startelf rotieren, für ihn rückte Kapitän Moritz Stoppelkamp auf dem Papier in die Sturmspitze. Die erste Chance der Partie erhielt aber Rafael Garcia, dem Arnold Budimbu mit einem Ausrutscher den Weg öffnete – doch MSV-Keeper Leo Weinkauf parierte (2.). Den nächsten Aufreger produzierte der linke Außenverteidiger der Duisburger: Migel-Max Schmeling blockierte Davud Tuma beim Eindringen in den Strafraum, spielte den Ball dabei aber möglicherweise auch mit der Hand (5.). Dann die Einzelaktion von Lukas Daschner, der für Vermeij in die Startelf kam: Im Strafraum setzte sich das Eigengewächs gegen drei Gegenspieler durch und überlupfte anschließend auch Jakub Jakubov (11.). Gefährlich wurde es für die Duisburger zuletzt immer gegnerischen Standards – so auch bei einem Garcia-Freistoß. In der Mitte kam Lennard Maloney frei zum Kopf, drückte den aber nur in die Hand von Keeper Weinkauf (20.). Der MSV überließ Chemnitz den Ball und setzte selber vermehrt auf Konter. So wurde Tim Albutat auf der Außenbahn freigespielt, seine flache Hereingabe konnte Sören Reddemann klären (30.). Ohne große Torraumszenen setzte sich das Spiel bis kurz vor dem Pausenpfiff fort, als Tuma mit einem Pass in die Gasse freigespielt wurde, das Leder aber nicht zum eingrätschenden Philipp Hosiner herüberlegen konnte (43.).

Zu Beginn der zweiten grüßte das Duisburger Murmeltier der vergangenen Spiele: Kein Abwehrspieler verteidigte den eingewechselten Paul Milde, kein Abwehrspieler verteidigte Garcia – und der konnte sich den Ball trotz spitzem Winkel zurechtlegen und einnetzen (54.). Die Duisburger versuchten es nun mit Wut, doch die optische Überlegenheit schien sich der Chemnitzer FC mit fortlaufender Dauer zu erspielen. Aber der MSV schüttelte den Schock Stück für Stück ab und biss sich wieder in die Partie: Gleich zwei Mal konnte sich Leroy-Jacques Mickels den Ball auf den starken linken Fuß legen, wurde aber im Strafraum auch beide Male geblockt (71.). Der Druck war beim MSV zu spüren, Lieberknecht holte sich die gelbe Karte in der Schlussphase ab (75.). Vieles wirkte bei den Duisburgern zu kompliziert gedacht, dann brachte der einfache Ball den Erfolg: Stoppelkamp wurde im Strafraum freigespielt, der Kapitän zog ab und über die Hacke von Pascal Itter trudelte die Kugel hoch ins Netz (80.). Dann ein Kuriosum: Der bereits verwarnte Reddemann beging ein Foul an Albutat, die gelbe Karte zeigte Schiedsrichter Johann Pfeifer jedoch Matti Langner (85.). Bis zur letzten Sekunde kämpfte Chemnitz um den Ausgleich, doch am Ende konnten die Zebras ihre Tabellenführung erstmals seit dem Re-Start mit einem Sieg verteidigen. Der CFC dagegen rutschte nach der zweiten Pleite in Folge auf Platz 15 ab.

1860 1:2 Würzburg: Hillers Patzer lässt Serie reißen

Seit 16 Spielen waren die Münchener Löwen vor der Partie ungeschlagen, ein weiterer Erfolg hätte den Rekord beim TSV 1860 gebrochen. Und in Person von Stefan Lex hatten die Münchener auch früh die erste Chance: Marius Willsch flankte im Anschluss an einen Sprint auf den Angreifer, der FWK-Keeper Eric Verstappen per Flachschuss aber nicht überwinden konnte (2.). Dann aber sorgte 1860-Schlussmann Marco Hiller mit einem Riesenfehler für Aufsehen – indem er einen zentralen Schuss von Fabio Kaufmann auf seinen Kasten praktisch hinter sich ins Netz schmiss (14.). Die Löwen schüttelten den Schock ab und erspielten sich mehrfach Standardsituationen, aus denen sie jedoch kaum Profit schlagen konnten (32.). Doch bis zum Pausenpfiff gab es auf beiden Seiten keine Torraumszene mehr.

Das änderte sich unmittelbar nach dem Seitenwechsel: Erst hätte Dominic Baumann frei vor Hiller den zweiten Treffer für Würzburg machen müssen (50.), dann antwortete Willsch mit einem erneuten Pass in den Rückraum auf Efkan Bekiroglu – und der wechselwillige Mittelfeldspieler schob aus rund 15 Metern präzise in Eck ein (51.). Die Löwen witterten Morgenluft, aber Würzburg blieb vor dem gegnerischen Kasten eiskalt. Bei einer Hereingabe von außen verpasste Baumann zwar in der Mitte, doch an Freund und Feind vorbei erreichte die Kugel unverhofft Kaufmann und der überwand Hiller erneut (62.). Das Spiel wurde daraufhin zerfahrener und immer wieder von Nicklichkeiten unterbrochen. Den Sechzigern fiel in der Schlussphase dann nicht mehr viel ein, woraufhin Maximilian Breunig (81.) und Kaufmann (84.) die Entscheidung verpassten. Am Ende einer fünfminütigen Nachspielzeit riss die Münchener Serie schließlich, die den FWK geradewegs in der Tabelle an den Löwen auf Platz sechs vorbeischob. 1860 bleibt Siebter.

Mannheim 2:1 Viktoria: Waldhof dreht das Spiel

Unmittelbar vor der Partie kam es zum ersten Rückschlag für die Viktoria: André Weis musste den Platz zwischen den Pfosten für Sebastian Patzler freimachen und der Ersatzkeeper war direkt gefordert: Mounier Bouziane tauchte vor dem Kasten auf, brachte aber keinen Druck in seinen Schuss (2.). Daraufhin verpasste die Viktoria eine Großchance, als Mike Wunderlich eine Ecke auf den Kopf von Sascha Kreyer brachte und der wiederum mit seinem Abschluss den Pfosten traf (7.). Standards blieben eine Waffe der Kölner und auch bei einem Kopfball von Sead Hajrovic profitierte der Waldhof vom Aluminium (21.). Mannheim kam nur schleppend in die Partie, war aber dann zur Stelle: Während die Viktoria-Akteure reklamierte, holte sich Bouziane den Ball und prüfte erneut Patzler (31.). Dann belohnte sich Köln für eine starke erste Hälfte, indem Kreyer per Distanzschuss aus 20 Metern die Führung für die Gäste erzielte (38.).

Die schnelle Antwort folgte nach dem Seitenwechsel: Eine Ecke wurde von Patrick Koronkiewicz zu kurz geklärt und Gianluca Korte schlenzte die Kugel volley zum Ausgleich ins Netz (47.). Nun waren die Mannheimer plötzlich hellwach und erspielten sich klare Vorteile: Erst rettete Patzler gegen Arianit Ferati (54.), dann scheiterte erneut Bouziane am starken Viktoria-Keeper (58.). Der SVW behielt die Kontrolle über die Partie, aber das Spiel beruhigte sich – bis erneut Patzler in der Schlussphase im Fokus stand. Mete Celik brachte die Kugel in die Mitte, wo Korte das Leder ebenfalls ans Aluminium knallte. Dann prallte das Spielgerät von Patzlers Rücken ins Netz, der SVW führte (84.) und von diesem Rückstand konnte sich die Viktoria nicht mehr erholen. Mannheim verteidigte den zweiten Tabellenplatz, während Köln nun Platz 13 innehält.

   

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