Kwasniok nach Pokal-Aus frustriert: "Geistiger Dünnpfiff"

Es hat nicht sein sollen: Trotz einer couragierten Leistung musste sich der 1. FC Saarbrücken als künftiger Drittligist im Halbfinale des DFB-Pokals gegen Bayer Leverkusen geschlagen geben und verpasste damit den Einzug in das Finale. Trainer Lukas Kwasniok stand nach Abpfiff sichtlich unter Strom – und ließ seinen Frust am ARD-Reporter aus.

"Waren nicht eklig genug"

Der 1. FC Saarbrücken kann stolz auf sich sein: Nach Siegen gegen Regensburg, Köln, Karlsruhe und Düsseldorf waren die Saarländer der erste Viertligist der Pokal-Geschichte, der es bis ins Halbfinale geschafft hat. Um den Traum vom Endspiel zu realisieren, entschied sich Kwasniok für eine defensive 4-5-1-Taktik. Ein Machtplan, der gegen das Star-Ensemble von Bayer Leverkusen nicht aufging. Auf die Frage im ARD-Interview, ob der defensive Matchplan möglicherweise der falsche gewesen sei, reagierte der FCS-Coach gereizt und sprach von "geistigem Dünnpfiff". Das frühe Gegentor nach elf Minuten durch Moussa Diaby "war nicht zu verteidigen gewesen, weil die Handlungsschnelligkeit nicht gegeben war", so Kwasniok. Bereits in der 20. Minute fiel das 0:2, mit dem 0:3 nach 58 Minuten war der Deckel drauf.

Doch mehr als an den drei Gegentoren störte sich der Saarbrücker Übungsleiter am Auftritt seiner Mannschaft: "Wir waren nicht eklig genug. Eigentlich wollten wir alle Waffen ziehen, haben aber mit Wattebällchen geworfen." Und das reiche eben nicht: "Wir wussten, dass alles zusammenkommen muss – es ist nichts zusammengekommen. Wenn mit den ersten zwei Aktionen zwei Tore gefallen sind, ist es schwierig, zurück zu kommen."

Enttäuschung überwiegt noch

Torhüter Daniel Batz sah das im "Sky"-Interview ähnlich: "Unser Matchplan sah eigentlich anders aus. Wir sind unfassbar enttäuscht, wir haben alles gegeben. Am Ende war der Respekt zu groß." Dennoch fand Kwasniok, dass sich sein Team "achtbar aus der Affäre" gezogen habe und sich nicht abschlachten ließ.

Trotzdem überwog bei Kwasniok die Enttäuschung: "Es war eine fantastische Reise. Aber es war nur noch ein Step bis zu einem Wunder. Wenn man da keine Enttäuschung zeigen würde, wären alle Parolen davor Luftschlösser und Worthülsen gewesen. Deshalb wird es jetzt erst einmal ein, zwei Frust-Bier geben." Mit etwas Abstand wird der 1. FC Saarbrücken aber mit einer Menge Stolz auf die Saison zurückblicken: Halbfinale im DFB-Pokal erreicht, fast sechs Millionen Euro an Prämien eingenommen und in die 3. Liga aufgestiegen. Entsprechend groß dürfte der Rückenwind sein, mit dem die Saarländer in die kommende Drittliga-Saison gehen werden. 

   

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