Schiele nach Remis in Duisburg: "Zwei verlorene Punkte“
Das 1:1 im Topspiel beim MSV Duisburg war für die Würzburger Kickers weder Fisch noch Fleisch. In gleich zwei Szenen hatten sie zudem Pech mit Schiedsrichter-Entscheidungen.
Schiele nicht zufrieden
Das gequälte Lächeln von Coach Michael Schiele auf der Pressekonferenz verdeutlichte die Unzufriedenheit der Kickers, die vor der Begegnung mit dem späten Ausgleich der Meidericher in der Nachspielzeit eine Punkteteilung sicher noch gerne unterschrieben hätten. "Das sind zwei verlorene Punkte. In den nächsten Spielen wollen wir uns die aber wieder zurückholen“, bewertete der 42-Jährige die Bedeutung des Unentschiedens "bei der besten Mannschaft der Liga und auch besten Heimmannschaft“ mit süß-saurer Miene.
Auch Würzburgs Torschütze Hendrik Hansen (45.+4) konnte dem formalen Teilerfolg seiner Mannschaft beim Tabellenführer keine positiven Aspekte abgewinnen. "Wir haben den Sieg verschenkt“, sagte der erstmals im Saisonverlauf erfolgreiche Abwehrspieler im "Telekom“-Interview: "Schon in der ersten Hälfte hatten wir schon ein bisschen höher führen können. Wir hatten die gut im Griff, haben nichts zugelassen. In der zweiten Halbzeit haben wir ein bisschen zu wenig nach vorne gemacht und fangen uns das Scheiß-Gegentor ein. Da kam man von zwei verlorenen Punkten sprechen." Bitter: Der nicht gegebene Treffer von Robert Herrmann hätte nach der Einschätzung von liga3-online.de-Experte Babak Rafati eigentlich zählen müssen.
Immerhin ein wenig Trost konnte nach Ende des Spieltages die Tabelle spenden. Vor dem Heimspiel am Dienstag gegen den in finanzielle Turbulenzen geratenen 1. FC Kaiserslautern ist Würzburg zusammen mit Hansa Rostock erster Anwärter zumindest auf den Platz in der Relegation. Der greifbar nahe gewesene Sieg an der Wedau allerdings hätte die Kickers in eine noch glänzendere Ausgangsposition für den direkten Aufstieg ins Unterhaus gebracht.
"Wir hatten etwas zu verlieren“
Dabei mochte Schiele seinen Spielern abgesehen von der einen oder anderen vergebenen Torchance kaum einen Vorwurf machen. "Wir waren nach zehn Minuten top im Spiel, haben Duisburg von unserem Tor ferngehalten und dabei selbst immer wieder Nadelstiche gesetzt. Nach dem 1:0 hat man aber gemerkt, dass wir etwas zu verlieren hatten, und dann haben wir keinen Druck mehr aufbauen können und immer weniger Ballbesitz gehabt“, resümierte der Übungsleiter.
Einzig mit einem offenkundigen Foul von MSV-Torhüter Leo Weinkauf an Würzburgs Mittelfeldspieler Fabio Kaufmann haderte Schiele intensiver. "Da erwarte ich auch einmal vom Linienrichter, dass er so etwas sieht. Der Torwart war auch letzter Mann, so dass er auch die Rote Karte hätte sehen können“, trauerte der FWK-Coach einer verpassten Überzahl nach. Auch laut Rafati hätte Weinkauf Rot sehen müssen.
Für das FCK-Gastspiel am Dallenberg schwor Schiele seine Spieler noch im Mittelkreis ein. "Ich habe“, berichtete der Trainer, "der Mannschaft gesagt, dass sicher mehr möglich war, wir aber so weitermachen müssen und dann auch die Punkte kommen."