So plant der FC Carl Zeiss Jena für die Regionalliga

Seit Sonntag ist der Abstieg des FC Carl Zeiss Jena auch rechnerisch besiegelt, die Planungen für die kommende Saison in der Regionalliga haben längst begonnen. Klar ist: Es wird einen großen Umbruch geben – zumal die Thüringer den Gürtel deutlich enger schnallen müssen.

1,5 statt 2,3 Millionen Euro

Eine Woche ist es her, dass Sportdirektor Tobias Werner mit Kilian Pagliuca, Marian Sarr, Dominic Volkmer, Julian Günther-Schmidt und Meris Skenderovic die ersten fünf Spieler aus dem Kader gestrichen hat. In Kürze dürften weitere Abgänge vermeldet werden, zumal nahezu alle Arbeitspapiere enden. Nach Angaben der "Ostthüringer Zeitung" stehen mit Torwart Flemming Niemann, Abwehrspieler Maximilian Rohr und Stürmer Niklas Jahn momentan lediglich drei Spieler für die Regionalliga unter Vertrag. "Wir wollen einen Stamm von etwa einem Dutzend Spielern halten, um mit eigenem Nachwuchs und Neuverpflichtungen ergänzt eine konkurrenzfähige Mannschaft zusammenzubauen", gewährt Geschäftsführer Chris Förster einen Einblick in die Planungen. Mit einigen Spieler hat der FCC bereits gesprochen, Absagen habe es laut Förster bisher nicht gegeben. Spieler wie Janis Kübler, Marius Grösch und Matthias Kühne ließen zuletzt bereits durchblicken, sich einen Verbleib vorstellen zu können.

Manch ein Akteur soll allerdings verwundert auf das neue Gehaltsangebot reagiert haben. Doch dass der Etat sinken wird, ist nicht überraschend. Gab der FCC laut der "OTZ" in dieser Saison rund 2,3 Millionen Euro für die erste Mannschaft aus, werden es laut Förster in der kommenden Saison nur noch 1,5 Millionen Euro sein. Ein Grund: Die Einnahmen aus der Zentralvermarktung (rund 1,3 Millionen Euro) fallen nahezu komplett weg. Auch die Zuschauereinnahmen werden sinken. Dennoch sagt Förster: "Mit dem Budget ist es möglich, eine gute Mannschaft zusammenzustellen." Investor Roland Duchatelet wird den FCC auch in der Regionalliga weiterhin unterstützen, zudem habe es bereits positive Signale von Sponsoren gegeben. 

Direkter Wiederaufstieg?

Oberste Priorität habe zunächst die Suche nach einem neuen Trainer. Teamchef René Klingbeil ist aufgrund der fehlenden Trainerlizenz keine Option, auch Chefcoach Kenny Verhoene, der zudem durch eine Affäre in der U19 belastet ist, wird in der neuen Saison nicht an der Seitenlinie stehen. Ob der direkte Wiederaufstieg realistisch ist, kann zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht beantwortet werden. Zwar steigt der Meister der Regionalliga Nordost in der kommenden Saison direkt auf, allerdings ist die Konkurrenz groß. Energie Cottbus wird einen neuen Anlauf starten, auch Lok Leipzig wäre bei einer Niederlage in der Relegation ein Titelfavorit. Möglich zudem, dass neben Jena noch weitere ostdeutsche Klubs aus der 3. Liga absteigen.

Für die Fans ist die Sache bereits klar: "Ein direkter Wiederaufstieg ist Utopie", erklären sie in einer Stellungnahme. Stattdessen bringen die Anhänger einen Mehrjahresplan für die Rückkehr in die 3. Liga ins Spiel und fordern, lediglich eine kleine Achse an Spielern zu halten und vermehrt auf Nachwuchskräfte aus der eigenen Jugend zu setzen. Bereits beim Spiel gegen Uerdingen machten die Anhänger auf einem Plakat deutlich: "Kein Jahr beim Club, kein Herzblut = Keine Zukunft beim FCC! Verträge auflösen." Darüber hinaus erneuern sie ihre Forderung nach einem Rauswurf von Förster, Duchatelet und Verhoene. Es dürfte ein spannender Sommer rund um das Ernst-Abbe-Sportfeld werden. 

   

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