Streit um Punktabzug: Waldhof einigt sich mit dem DFB
Der Rechtsstreit zwischen Waldhof Mannheim und dem DFB anlässlich des Punktabzugs aufgrund der Ausschreitungen beim Rückspiel der Relegation gegen den KFC Uerdingen im Mai 2018 ist beigelegt. Verein und Verband verständigten sich auf einen Vergleich.
Punktabzug zunächst für unwirksam erklärt
Vorausgegangen war die Berufungsverhandlung beim Oberlandesgericht Frankfurt am Main im März und ein Hinweisbeschluss des Oberlandesgerichts, in dem dieses seine vorläufige Rechtsauffassung zum Ausdruck gebracht hatte. Dabei führte der Senat einerseits aus, dass es sich beim Punktabzug um eine "in der Satzung des DFB vorgesehene Strafe" handle, die grundsätzlich angewandt werden könne.
Im März 2019 hatte das Landgericht Frankfurt den Punktabzug zunächst für unwirksam erklärt: "Der Punktabzug verfälscht den sportlichen Wettbewerb. Diesen in fairer Weise zu fördern, ist oberster Satzungszweck des DFB. Ein Punktabzug ist daher in aller Regel nur gerechtfertigt, wenn er dazu dient, einen unberechtigt oder in sonstiger Weise unfair erlangten Vorteil wieder rückgängig zu machen." Andererseits wurden auch Verstöße des DFB gegen seine Verfahrensbestimmungen gerügt.
Zwei statt drei Punkte Abzug
Da somit der Ausgang des Rechtsstreits immer noch offen war, haben sich die Parteien auf Anregung des Oberlandesgerichts Frankfurt am Main auf eine Reduzierung der von der DFB-Sportgerichtsbarkeit verhängten Sanktionen geeinigt und somit den Rechtsstreit vergleichsweise beigelegt.
Konkret wird die Strafe von drei Punkten Abzug in der Saison 2018/19 auf zwei Punkte Abzug reduziert. Ebenso erfolgte eine Reduzierung der Geldstrafe von 25.000 Euro auf 10.000 Euro, welche in Höhe eines Teilbetrages von 7.000 Euro für sicherheitsrelevante Maßnahmen beim SV Waldhof Mannheim verwendet werden kann beziehungsweise verwendet wurde. Beide Parteien sind sich darüber einig und heben "hervor, dass sie jegliche Gewalt und pyrotechnischen Aktionen im Stadion strikt ablehnen und verurteilen". Auswirkungen hat der nun rechtskräftige Punktabzug für die Saison 2018/19 nicht, da der Waldhof mit 21 Punkten Vorsprung aufgestiegen war. Ursprünglich hatte der Kontrollausschuss einen Abzug von neun Punkten und eine Geldstrafe in Höhe von 50.000 Euro beantragt.