3:0! Undav-Traumtor stellt die Weichen für Meppen
Mit einem 3:0-Heimsieg zerstörte der SV Meppen die womöglich letzten Aufstiegshoffnungen der SpVgg Unterhaching. In einem ausgeglichenen Spiel machte Top-Torjäger Deniz Undav den Unterschied, indem er den Ball aus über 50 Metern Entfernung im Tor unterbrachte. Piossek und Evseev entschieden die Partie in den Schlussminuten.
Undav bewirbt sich für das "Tor des Jahres"
Für Unterhaching war die Ausgangslage klar: Nur mit einem Sieg konnte sich die Spielvereinigung realistische Aufstiegschancen bewahren. Aufseiten der Emsländer sah die Sache etwas anders aus: Meppen durfte sich als eines der wenigen Teams in der Liga dem Tabellenmittelfeld zugehörig fühlen und konnte demnach befreit aufspielen. Personell setzte Haching-Trainer Schromm im Vergleich zur Nullnummer gegen Mannheim auf die Dienste von Hufnagel und Marseiler, Bigalke und Stroh-Engel fanden sich auf der Bank wieder. Bei den Hausherren warf der zum Saisonende nach Essen abwandernde Cheftrainer Christian Neidhart die Rotationsmaschine an: Komenda, Kleinsorge, Egerer und Düker starteten für Evseev, El-Helwe, Osee und den verletzten Leugers.
Zu Beginn das erwartete Bild: Kaum war die Pfeife von Schiedsrichter Robin Braun ertönt, verlagerte sich das Spielgeschehen auch schon in die Hälfte der Meppener. Haching verbuchte im Anschluss an eine Ecke sogleich eine erste Halbchance (2.). Meppen befreite sich dann aus der Umklammerung, stand aber weiter tief. Auffällig: Sogar Top-Stürmer Undav ließ sich regelmäßig weit zurückfallen. Und genau das ermöglichte ihm in der 10. Spielminute eine Szene der Kategorie "unglaublich": Auf Höhe der Mittellinie zog Undav ab (hier das Video), der etwas vorgerückte Haching-Torhüter Mantl schaute nur hinterher – und sah, wie sich die Kugel hinter ihm in das Tor senkte. Meppen übernahm daraufhin die Kontrolle, nach einem Eckball brachte Düker am zweiten Pfosten keinen Druck mehr hinter den Ball (21.).
Nach rund 25. Minuten verflachte das Geschehen etwas. Zwar waren nun beide Teams um Offensivaktionen bemüht, allerdings fehlte im Angriffsdrittel jeweils die letzte Konsequenz. Düker beendete die Chancenflaute, indem er die Kugel nach einem Freistoß aus dem Halbfeld auf das Dach des Hachinger Tores beförderte (35.). Der SVM konnte sich in dieser Phase wieder ein leichtes Übergewicht erarbeiten, für die Gäste war in der Regel schon kurz hinter der Mittellinie Schluss. Plötzlich aber erlief Schröter den Ball in der Offensive und tauchte völlig frei vor Meppener Tor auf, an welchem er den Ball zum Leidwesen seiner Mannschaftkameraden jedoch auch vorbeischob (43.). Die letzte Möglichkeit der ersten Halbzeit war dann wieder Deniz Undav vorbehalten: In halblinker Position legte sich der Goalgetter einen Freistoß zurecht und zielte nur knapp am linken Pfosten vorbei (45.).
Spielvereinigung beißt sich die Zähne aus
Claus Schromm legte in der Halbzeit offensiv nach, Sturmtank Stroh-Engel ersetzte Hufnagel. Außerdem blieb Marseiler für Felix Müller in der Kabine. Die erste Möglichkeit des zweiten Durchgangs gehörte jedoch den Gastgebern. Wieder einmal war es Undav, der Dynamik bewies, vor dem Sechzehner zwei Hachinger austanzte und schließlich mit einem Heber an Schlussmann Mantl scheiterte (48.). Meppen machte es der Spielvereinigung weiter äußerst schwer, gerade die schnellen Angriffe über die Flügel kosteten die Haching-Defensive Kräfte. Und einer war sowieso nicht zu halten: Deniz Undav. Der Angreifer versuchte es in der 56. Spielminute tatsächlich erneut aus mehr als 40 Metern Torentfernung, dieses Mal hatte Mantl Glück, dass die Kugel erst hinter dem Tor herunterkam.
Es war nicht so, dass Unterhaching sich nicht mühte, Chancen sprangen allerdings kaum heraus. Mit einer ordentlichen Kombination, an deren Ende Heinrich Meppens Torhüter Harsmann aus spitzem Winkel prüfte, schöpften die Gäste neue Hoffnung (65.). Die nächste Aktion gehörte trotzdem wieder Meppen: Ein Eckstoß fand Puttkammer, der per Kopfball-Aufsetzer knapp verfehlte (70.). Daraufhin setzte das große Wechseln ein, an Spielfluss war für einige Minuten kaum zu denken. Das änderte sich erst in der Schlussviertelstunde. Die Oberbayern machten wieder mehr Druck, immer wieder mangelte es den Angriffen aber an Präzision.
Entsprechend sinnvoll erschien es, den Fokus auf Standards zu legen. Greger köpfte nach einem Freistoß aus dem Halbfeld über das Tor (80.). Auf der Gegenseite hatte Krämer die Chance zu Entscheidung, brachte die Kugel am Torhüter, nicht jedoch am letzten Abwehrspieler vorbei (81.). Es dauerte nicht lange, dann durfte der SVM doch noch einmal jubeln. Verantwortlich zeigten sich zwei eingewechselte Akteure: El-Helwe steckte auf Piossek durch, letzterer schob gekonnt ein (84.). Der Vorlagengeber prüfte in der 88. Spielminute per Kopf noch einmal den Außenpfosten (88.), ehe Ballmert nach einem Konter auf 3:0 stellte (90.+2). Dabei blieb es, Meppen zog nach Punkten mit Unterhaching gleich. Für beide geht es in den letzten Spielen wohl nur noch um das Prestige. Meppen ist am Mittwoch in Aspach gefordert, Unterhaching empfängt dann den 1. FC Magdeburg.