1860 München: Ismaik glaubt weiterhin an Aufstieg
Der TSV 1860 München wittert im Aufstiegsrennen unverhofft noch einmal Morgenluft. Nach dem umkämpften 2:1-Erfolg gegen Abstiegskandidat Hallescher FC wollte bei den Löwen niemand ein ernsthaftes Comeback im Kampf um den zuvor schon abgehakten Sprung in die 2. Liga ausschließen.
Erdmann: "Abgerechnet wird zum Schluss“
Allen Investor Hasan Ismaik stellte sich an die Seite der Mannschaft von Trainer Michael Köllner und verbreitete nach der Ernüchterung in der vergangenen Woche wieder Optimismus. "Ihr habt Charakter gezeigt. Noch ist alles möglich. Nicht aufgeben, ´Löwen‘“, gab der Jordanier auf seiner Facebookseite den Mutmacher.
Bei der Mannschaft rannte Ismaik nach der Wiedergutmachung für die vorangegangene 0:2-Pleite bei Aufsteiger Viktoria Köln durch Treffer von Stefan Lex (8.) und das 14. Saisontor von Goalgetter Sascha Mölders (50.) augenscheinlich offene Türen ein. "So lange es rechnerisch noch möglich ist, lassen wir keine Luft ran“, verdeutliche Abwehrspieler Dennis Erdmann auf der Klubhomepage die gar nicht so heimlichen Ambitionen der Sechziger: "Im Fußball ist schon viel passiert. Die vorne müssen auch erstmal punkten. Abgerechnet wird zum Schluss.“
Ganz abwegig sind die Hoffnungen der Löwen auch in der Tat nicht. Vier Runde vor Saisonschluss liegt München auf dem achten Rang fünf Punkte hinter dem Relegationsplatz und könnte sich somit durchaus noch einmal im Kampf um die Spitzenpositionen zurückmelden.
Doppelt wichtiges Derby bei Bayern II
Mit Blick auf die Tabellenkonstellation mochte offenbar auch Köllner, der in Köln die Aufstiegshoffnungen noch offiziell begraben hatte ("Wir haben zu viel hergegeben“), die zumindest theoretische Chance nicht wegreden. "Vor ein paar Tagen war noch Katzenjammer angesagt. Jetzt sollen wir wieder dran denken, was am 4., 7. oder 11. Juli stattfindet“, sagte der Coach nüchtern: "Wir tun gut daran, wenn wir uns auf das nächste Spiel vorbereiten.“
Zumal diese Begegnung doppelt wichtig ist: Für das Derby am Mittwoch bei Spitzenreiter FC Bayern II hofft Köllner eben auch wegen der Bedeutung des Duells für Fans und Umfeld, dass seine Spieler über sich "hinauswachsen“. Erdmann ist dazu fest entschlossen. "Es ist kein Spiel wie jedes andere, und ich will nicht um die ‚Goldene Ananas‘ spielen“, kündigte der 29-Jährige vollen Einsatz gegen die Meister-Reserve an.