Undav macht sich unvergessen: "Sicher Tor des Monats“

Deniz Undavs Traumtor war für den SV Meppen nach den geplatzten Zweitliga-Hoffnungen das erhoffte Seelenbalsam. Der Torjäger avancierte beim 3:0-Erfolg gegen die ebenfalls aus dem Aufstiegsrennen ausgeschiedene SpVgg Unterhaching mit seinem Kunstschuss von der Mittellinie zur 1:0-Führung zum gefeierten Mann bei den Emsländern und machte sich damit schon zwei Wochen vor seinem offiziellen Abschied in Richtung Belgien endgültig unvergessen.

"Habe mir gedacht: Probier es einfach mal“

Der sehenswerte 50-Meter-Schuss des 23-Jährigen à la Bernd Schuster oder Klaus Augenthaler war allerdings alles andere als ein Zufallsprodukt. "In der Videoanalyse“, berichtete der Undav im "Telekom“-Interview über sein Studium der Stärken und Schwächen von Unterhachings Schlussmann Nico Mantl, "habe ich gesehen, dass der Torwart immer sehr hoch steht. Da habe ich mir gedacht: Probier es einfach mal.“ Natürlich überstrahlte Undavs 17. Saisontreffer im Meppener Lager auch das Ende der Durstrecke im eigenen Stadion von zuvor gleich drei Spielen ohne Punkt. SVM-Coach Christian Neidhart rückte das Traumtor seines Topstürmers auch prompt in den Mittelpunkt: "Das 1:0 hat Spaß gemacht. Deniz übt das ja ganz oft im Training. Das war sicher das Tor des Monats", sagte der 51-Jährige.

Aus Neidharts Sicht war Undavs Glanztat entscheidend für die erfolgreiche Bewältigung des ausgerufenen Charaktertests für sein Team. "Wir haben uns auf das Spiel eingeschworen“, sagte der Übungsleiter und bezeichnete die Führung als wichtigen "Dosenöffner". Seine Freude über den Erfolg war offenbar auch deshalb so groß, weil Neidhart für den Fall einer Niederlage gegen Haching womöglich noch eine späte Verwicklung der Norddeutschen in den Kampf um den Klassenerhalt befürchtet zu haben schien. "Der Heimsieg war jetzt ganz, ganz wichtig“, betonte der Coach die Bedeutung des Sieges und erläuterte für die Vereinshomepage seine Gedankengänge: "Mit 49 Punkten können wir jetzt viel entspannter sein."

Neidhart wünscht sich "Abschied, den ich verdient hätte“

Durch den Rummel um Undav geriet die Antwort der Meppener Mannschaft auf den seit vergangenem Donnerstag bekannten Wechsel ihres Coaches zu Regionalligist Rot-Weiss Essen etwas in den Hintergrund. Neidhart allerdings registrierte das Engagement seiner Mannschaft ebenso wie das Echo vieler Anhänger auf die Nachricht von seinem bevorstehenden Abgang sehr wohl: "Die Reaktionen der Fans waren größer als beim Aufstieg", konstatierte Neidhart.

Für seine letzten vier Spiele auf der SVM-Bank erhofft sich Neidhart nunmehr idealerweise noch einmal eine Erfolgsserie – beginnend mit dem Spiel am Mittwoch bei Abstiegskandidat SG Sonnenhof Großaspach: "Wir wollen in Großaspach nachlegen. Ich würde mich freuen, wenn ich den Abschied bekomme, den ich verdient hätte.“