1860-Träume endgültig geplatzt: "Richtig tief enttäuscht"
Im Münchener Stadtderby verpasste der TSV 1860 München in der ersten Hälfte eine deutlichere Führung und musste sich am Ende gar mit einer 1:2-Niederlage abfinden. Die Aufstiegsträume muss das Team von Cheftrainer Michael Köllner damit endgültig begraben, weil am Ende auch die Kraft für ein Aufbäumen fehlte.
"Relativ billiges Tor"
"Wir sind schon richtig tief enttäuscht", sagte 1860-Coach Michael Köllner am Mikrofon von "Magenta Sport", während die Bayern-Amateure im Hintergrund den Derby-Sieg feierten. Am Ende einer Partie mit zahlreichen Chancen konnten die Gegner die Tabellenführung zurückerobern, während sich die Münchener Löwen angesichts von fünf Punkten Rückstand auf Platz vier, der derzeit zur Relegation berechtigt, endgültig aus dem Rennen um die 2. Liga verabschiedet haben. So hätte es für Köllner nicht kommen brauchen: "In der ersten Hälfte müssen wir das Spiel entscheiden. Da hätten wir nicht nur einen Treffer machen können."
Sascha Mölders brachte sein Team einmal mehr in Führung, doch praktisch mit dem Pausenpfiff fiel bereits der Ausgleich in einer Halbzeit, die von den Löwen dominiert wurde. "Das Entscheidende kam dann Mitte der zweiten Hälfte", blickte der Cheftrainer kurz nach der Partie auf selbige zurück. "Wenn wir die Überzahl ausspielen, machen wir das 2:1 und dann macht der Gegner ein relativ billiges Tor." Doch dieser Gegentreffer zeigte Wirkung, insbesondere wegen des kräftezehrenden Spielplans: "Dann bist du raus aus dem Match, das ist dann in der aktuellen Situation schwierig zurückzukommen."
1860 spielt um den DFB-Pokal
Den Worten seines Cheftrainers hatte Eigengewächs Dennis Dressel kaum mehr etwas hinzuzufügen. "Wir hatten genügend Chancen, das 2:0 zu machen. Dann war es ein Genickbruch, dass sie direkt vor der Halbzeit das 1:1 machen und dann pfeift der Schiedsrichter direkt ab", sah der 21-Jährige dieselben Ursachen als entscheidenden Punkt der Partie, wie zuvor auch Köllner. Im Hinspiel erzielte Dressel noch den 1:1-Ausgleich mit seinem ersten Profi-Tor, dieses Mal musste sich der junge Löwe geschlagen geben.
Gerade wegen der ersten Hälfte fand Köllner aber auch lobende Worte für seine Mannschaft. "Wir waren präsent in dem Match und haben die aktuell beste Mannschaft in der Liga an ihre Grenze gebracht", hielt er seiner Mannschaft zugute, nur "über die Grenze" hinaus brachten die Löwen ihren Gegner nicht. Dass die Löwen aber eingenkickt seien, wies der Coach von sich: "Wir haben nicht den Eindruck gemacht, als ob wir psychisch angeknackst wären." Die Aufstiegsträume sind für die Sechziger dennoch beendet, nun freut sich Köllner über den "relativ schnell" erreichten Klassenerhalt – der das Ziel war. Aber hängen lassen wollen die Löwen ihre Köpfe in den letzten drei Spielen nicht: "Jetzt geht es noch um den DFB-Pokal-Platz und eine grundsätzlich gute Platzierung." Für die Pokal-Qualifikation könnte am Ende bereits Rang fünf reichen.