2:2! Loks Guderitz beschert Verl den Vorteil für das Rückspiel

Im ersten von zwei Entscheidungsspielen um den Aufstieg in die 3. Liga trennten sich Lokomotive Leipzig und der SC Verl mit 2:2-Unentschieden. Nach zweimaliger Führung sahen die Hausherren schon wie der sicherere Sieger aus, dann jedoch griff Torhüter Guderitz daneben. 

Verl schlägt mit dem Pausenpfiff zurück

In Leipzig herrschten auch am Donnerstagnachmittag noch hochsommerliche Temperaturen. Dennoch hatten die Mannschaften einen wahren Kaltstart hinzulegen, beide hatten seit fast vier Monaten kein Pflichtspiel mehr absolviert. Vorteil dieser Ausgangslage: Personell konnten Lok-Trainer Wolfgang Wolf sowie Verls Guerino Capretti nahezu aus dem Vollen schöpfen, kurzfristig fehlte auf Leipziger Seite Niklas Brand. Für den Mittelfeldmann rutschte Leon Heynke in die Startelf. Zu Beginn hatte es dann den Eindruck, als wollten beide Mannschaften eher das kämpferische Element bedienen. Mehrere kleinere Fouls störten den Spielfluss. 

Doch Lok hatte sich offenbar einiges vorgenommen. Nach einem abgewehrten Freistoß kam Salewski auf der linken Seite an die Kugel und flankte erneut in den Sechzehner. Am zweiten Pfosten sorgte der freistehende Wolf für den Leipziger Traumstart (6.). Verl wirkte kaum geschockt und übernahm im Anschluss die Kontrolle. Doch die Hausherren standen defensiv stabil und setzten ihrerseits nun auf einzelne Nadelstiche. Aus einem solchen resultierte ein Freistoß aus zentraler Position. Salewski hob den Ball über die Mauer, Verl-Schlussmann Brüseke brauchte die Fingerspitzen, um das 0:2 zu verhindern (16.). Die erste Großchance des SC Verl resultierte wenig später aus einem kapitalen Fehlpass von Leipzigs Schulze. Yildirim war plötzlich frei durch, scheiterte aus halbrechter Position jedoch am stark parierenden Guderitz (19.). Es folgte eine Phase, in der es für die wenigen anwesenden Zuschauer im Bruno-Plache-Stadion vor allem eines zu bestaunen gab: harte Zweikämpfe.

Den negativen Höhepunkt dieses Abschnitts besorgte Loks Urban, der sich nach einer eingesprungenen Grätsche nicht über die Gelbe Karte beschweren durfte (27.). Fußballerisch blieben einige Wünsche offen. Verl hatte zwar weiter ein leichtes Übergewicht, arbeitete sich aber kaum einmal bis zum Strafraum vor. Das änderte sich erst kurz vor der Pause. Nach einem feinem Pass von Kurt zog Verls Yildirim in den Strafraum, konnte eigentlich schon selbst abschließen, entschied sich aber für den Querpass. Der heranrauschende Janjic zielte direkt auf Schlussmann Guderitz (43.). Doch die Ostwestfalen hatten nun Blut geleckt. Schöppner schlug einen langen Ball auf den links durchstartenden Schikowski, welcher noch einige Meter ging und quasi mit dem Halbzeitpfiff auf 1:1 stellte (45.).

Guderitz erweist Lok den Bärendienst 

Zum Wiederbeginn reagierte Lok-Trainer Wolf und brachte Steinborn für Berger. Der Neue sorgte umgehend für frischen Wind, erwischte die Kugel nach einem guten Pass von Schinke aber nicht richtig. Schlussmann Brüseke hatte keine Probleme (48.). Die Szene war dennoch eine Art Startschuss für die kommende Drangphase der Sachsen. In der 52. Spielminute war es nichts als Pech, das die erneute Lok-Führung verhinderte. Steinborn warf ein, nach etwas Unordnung in der Verler Defensive zog Wolf volley ab. Über Umwege landete der Ball bei Ziane, der ihn an die Unterkante der Latte beförderte. Von dort aus sprang die Kugel in Richtung Torlinie und schließlich zurück ins Spiel (52.).

Leipzig hatte den Schock kaum verdaut, da sorgten die Gäste fast für den nächsten: Erst parierte Guderitz einen Flachschuss von Yildirim (53.), dann grätschte Schallenberg den Ball nach einer Flanke von links über den Querbalken (55.). Es ging nun hin und her, auch die Loksche drängte weiter auf den Führungstreffer – und belohnte sich kurz darauf. Über Schinke landete das Spielgerät am linken Strafraumeck bei Steinborn. Letzterer zog in die Mitte und traf mit einem sehenswertem Schlenzer in das lange Eck (56.). Der SC musste sich kurz schütteln, fand aber zügig zurück zum eigenen Offensivspiel. Nach Choroba-Flanke kam der überraschte Janjic an das Leder, bevor er sich sammeln konnte, packte Leipzigs Guderitz zu (65.). Verl blieb am Drücker, zwingend wurde es bis zur Schlussphase jedoch nicht mehr. 

Diese leitete dann Ziane ein, der den Ball auf das Dach des Verler Tores beförderte (81.). Den Gästen hingegen schienen langsam die Kräfte auszugehen. So schaffte es die Capretti-Elf kaum noch, sich bis bis in die Gefahrenzone vorzuspielen. Lok plante langsam mit dem Vorteil für das Rückspiel, als plötzlich das Unglaubliche passierte. Verl kam noch einmal nach vorne, Lok-Schlussmann Guderitz stieg hoch, um einen harmlosen Hochball abzufangen – und plötzlich stand es 2:2. Der Torhüter hatte die Kugel nicht festhalten können und unglücklich über die Schulter hinweg in das eigene Tor befördert (88.). Weiter passierte nichts, aufgrund der Auswärtstorregel nimmt Verl den Vorteil mit nach Ostwestfalen. Am kommenden Dienstag (16 Uhr) steigt das Rückspiel. Wo die Partie stattfindet, ist noch offen.

   

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