"Punktemäßig natürlich doof": Waldhof hadert mit 0:0
Um im Aufstiegskampf noch ein gewichtiges Wort mitreden zu können, hätte Waldhof Mannheim im Heimspiel gegen Preußen Münster einen Dreier benötigt. Überschwängliche Freude machte sich nach dem torlosen Remis vom Samstag demnach nicht breit. Während Kapitän Conrad schon auf die nächste Drittliga-Spielzeit blickte, beschwor Assistenztrainer Sachs "das Fünkchen".
Waldhof-Aufstieg rückt in die Ferne
"So ist es einfach zu erklären: Wenn du keins schießt, ist es nicht möglich, ein Spiel zu gewinnen." Benjamin Sachs vertrat am Samstagnachmittag Mannheims gesperrten Cheftrainer Bernhard Trares an der Seitenlinie, bei "Magenta Sport" zeigte er sich nach der Partie gegen Münster pragmatisch. Eines ließ er jedoch unerwähnt. Nämlich: Wenn du dabei kein Gegentor bekommst, ist es auch nicht möglich, ein Spiel zu verlieren. Und so verbuchte der Waldhof beim 0:0 gegen die Preußen zumindest einen Zähler, die Hoffnungen auf den Aufstieg sind nicht gänzlich erloschen. An der Einstellung dürfte es auch in den letzten beiden Spielen nicht scheitern. "Was die Spieler sich zerreißen, was die für Wege gehen, wie die arbeiten, was die machen", staunte Sachs auf der Pressekonferenz.
Bei fast tropischen Temperaturen zeigte sich Mannheim (nur fünf Punkte aus den letzten sechs Spielen) gerade zu Beginn beider Halbzeiten überlegen. Schon in der 9. Spielminute schnupperte Gouaida nach Ferati-Pass an der Führung, Münsters Schlussmann Schulze Niehues lenkte das Leder über die Latte. Noch knapper war es nach Wiederbeginn, als sich Schuster aus der Distanz ein Herz fasste und den Querbalken prüfte (53.). "Der besagte letzte Pass, der hat irgendwie gefehlt", erklärte Co-Trainer Sachs. "Wenn du dann in Führung gehen würdest, dann hast du natürlich eine ganz andere Spieldynamik und das hätte dann alles für uns aufgelockert." So aber kamen die Gäste immer stärker auf, der aktive Litka scheiterte mit der besten Möglichkeit am Innenpfosten des Waldhof-Tores (58.).
Sachs sieht "immer noch das Fünkchen"
Anschließend galt es für die Mannheimer, den Punktgewinn auch hinsichtlich der Ergebnisse auf den anderen Plätzen einzuordnen. "Alles in allem sind es für mich jetzt kurz nach dem Spiel zwei verlorene Punkte", resümierte ein enttäuschter Kevin Conrad am "Telekom"-Mikrofon. An den Aufstieg glaubt der zum Saisonende abwandernde Waldhof-Kapitän nicht mehr: "Ich hoffe, dass wir einen Grundstein gelegt haben, dass sie dann nächste Saison wieder oben angreifen können, die Jungs."
Sein Teilzeit-Chef sah das etwas anders: "Ich bin ungemein stolz auf die Mannschaft. Klar, so punktemäßig ist es natürlich doof. Weil da hätten wir jetzt einen Sieg gebraucht, um da wirklich Druck zu machen. Aber so ist immer noch das Fünkchen da." Mit einem Dreier bei Eintracht Braunschweig soll am Mittwoch (19 Uhr) aus dem Fünkchen wieder eine lodernde Flamme werden. Vorher gehen die Blicke aber nach Meppen, wo am Sonntag der FC Ingolstadt gastiert. Bei einem Sieg der Schanzer würde der Rückstand zu Platz vier, der derzeit zur Relegation berechtigt, auf fünf Zähler anwachsen. Bei nur noch zwei ausstehenden Spielen wären die Chancen auf den Aufstieg dann nur noch theoretischer Natur.