Nach Fan-Versammlung in Dresden: Polizei ermittelt

Trotz des Abstiegs in die 3. Liga feierten am Sonntagnachmittag rund 2.000 Dynamo-Fans ihr Team vor dem Stadion. Die Polizei ermittelt nun.

Verstöße gegen Abstandsregeln

Zwar blieb es friedlich, allerdings hielten sich viele Anhänger nicht an die Abstandsregeln der sächsischen Corona-Schutz-Verordnung. Verstöße dieser Art wurde nach Angaben der Polizei dokumentiert, zudem wurden entsprechende Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet. Zur Anzahl machten die Beamten keine Angaben.

Matthias Imhof, der den Einsatz leitete, sagt: "Mit Blick auf die Verstöße gegen die Sächsische Corona-Schutz-Verordnung ist der Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit für uns maßgebend. Daher findet unser Einschreiten in der Anwendung körperlicher Zwangsmaßnahmen seine Grenzen. Gleichzeitig werden wir die festgestellten Ordnungswidrigkeiten verfolgen." Gegen Personen, die Pyrotechnik abbrannten, wurden ebenfalls Verfahren eingeleitet. Insgesamt waren rund 130 Polizeibeamte im Einsatz.

Viel Kritik für Fan-Aktion

In den sozialen Netzwerken stieß die Fan-Ansammlung vor dem Stadion derweil auf große Kritik. "Man stelle sich vor, nur einer in der Menge hat das Virus", schrieb ein Nutzer bei Twitter. In einem anderen Kommentar hieß es: "Unsolidarische Egoisten. Ich hoffe danach begibt sich jeder 14 Tage in Heimquarantäne bevor man seine Oma und Opa besucht!" Und Zeichner Ralph Ruthe meinte: "Das ist einfach nur erbärmlich."

Vor allem die Tatsache, dass Dynamo bei Twitter ein Video von der Aktion mit dem Titel "Dresden ist eben anders" verbreitete, stieß vielen Usern bitter auf: "Euch ist klar, dass 'anders' nicht zwingend gut, intelligent oder verantwortungsbewusst heißt?" Der Verein hat sich bisher nicht geäußert. Auch in Stuttgart, Bielefeld und Bremen war es am Wochenende zu Fan-Ansammlungen vor den Stadien gekommen.

   

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