Verl gegen Lok Leipzig: Wer steigt heute in die 3. Liga auf?
Am heutigen Dienstagnachmittag, 16 Uhr, gilt es! Im Relegations-Rückspiel zwischen dem SC Verl und Lok Leipzig, das in der Schüco-Arena in Arminia Bielefeld stattfindet und live im MDR und bei MagentaSport zu sehen ist, wird der letzte Aufsteiger in die 3. Liga ausgespielt.
Gute Ausgangslage für Verl nach 2:2 im Hinspiel
Im Hinspiel am vergangenen Donnerstag gab es ein 2:2 (1:1). Trotz zweimaliger Führung schafften es die Hausherren aus Leipzig nicht, die Partie für sich zu entscheiden. Auch aufgrund eines Patzers und Eigentores von Lok-Keeper Fabian Guderitz kurz vor Schluss (88.) hat Verl die etwas bessere Ausgangslage. Denn: Es wird im Europokalmodus, also mit Auswärtstor-Regelung, gespielt. Die Ostwestfalen würden nicht nur bei einem Sieg, sondern auch bei einem 0:0 oder einem 1:1 in die 3. Liga aufsteigen. Die Gäste aus Leipzig benötigen entweder einen Sieg oder ein Unentschieden mit mindestens drei Toren (ab 3:3) für den Sprung in die 3. Liga. Steht es nach regulärer Spielzeit 2:2, geht es in die Verlängerung und bei keinen weiteren Toren ins Elfmeterschießen.
Verls Trainer Guerino Capretti ist vor dem Rückspiel optimistisch: "Ich weiß, was meine Jungs können", so der 38-jährige Deutsch-Italiener im Skype-Interview mit der "ARD Sportschau": "Wenn wir unsere beste Leistung auf den Platz bringen, werden wir als Sieger hervorgehen.“ Warum Verl in die 3. Liga gehört? "Weil wir ein geiler Verein sind", betont Capretti grinsend: "In Verl bewegt sich viel und man spürt in der gesamten Stadt die Aufbruchsstimmung." Unabhängig vom Rückspiel-Ergebnis weist der SCV-Trainer aber noch einmal auf die "unglaubliche Saison" in der Regionalliga West und im DFB-Pokal (Verl erreichte das Achtelfinale) hin. "Egal, wie es ausgeht. Diese Saison kann uns keiner nehmen."
Lok Leipzigs Coach Wolfgang Wolf ist trotz des späten Gegentores im Hinspiel und der dadurch etwas schlechteren Ausgangslage ebenfalls guter Dinge für das Entscheidungsmatch: "Wir haben es nach wie vor in der eigenen Hand", so der langjährige Bundesliga-Trainer gegenüber "fussball.de". Lok-Kapitän Robert Zickert fügt an: "Verl hat zwar durch die beiden Auswärtstore einen kleinen Vorteil. Wir sind aber weit davon entfernt, uns im Rückspiel kampflos geschlagen zu geben. Uns hat es schon immer ausgezeichnet, nie den Glauben zu verlieren und bis zur letzten Sekunde alles abzurufen."
Aufstieg wäre für beide Klubs eine Premiere
Für beide Relegationsteilnehmer wäre der Aufstieg in die 3. Liga eine Premiere. Verl kickte bis 1986 maximal in der Verbandsliga, danach viele Jahre in der Oberliga Westfalen und in der Regionalliga. Seit 2008 ist der SCV durchgängig in der West-Staffel am Ball. Bis zur Spielzeit 2019/20 hatte Verl nie um den Aufstieg mitgespielt, bestes Ergebnis war Platz sieben (2015 und 2019).
Auch Lok Leipzig spielte nach der Neugründung des Klubs im Jahr 2003 noch nicht im Profifußball. Der insolvent gegangene Vorgängerverein VfB Leipzig kickte dagegen in der 1. und 2. Bundesliga und war 1998 zuletzt im Profifußball vertreten. In den ersten vier Jahren stieg der 1. FC Lok jede Saison auf und marschierte von der Kreisklasse bis in die Oberliga Nordost durch. 2012 folgte der erstmalige Sprung in die Regionalliga, zwei Jahre später ging es vorerst wieder runter. Seit 2016 sind die Sachsen nun erneut Teil der Nordost-Staffel. Am heutigen Dienstag hoffen die Blau-Gelben nun auf den großen Coup – neben RB Leipzig der zweite Leipziger Profiverein zu werden. Schiedsrichter der Partie ist Arne Aarnink. Derweil bittet Lok Leipzig seine Fans darum, nicht zum Spiel nach Bielefeld anzureisen.