Dynamo-Sportchef Becker: Zweitliga-Rückkehr bis 2022

Mit dem Anspruch der Zweitliga-Rückkehr bis 2022 und der gleichzeitigen Hoffnung nach einer Annullierung des Abstiegs aus dem Unterhaus hat der neue Sport-Geschäftsführer Ralf Becker bei Dynamo Dresden sein Amt angetreten. Der Nachfolger von Klubikone Ralf Minge unterstrich außerdem die Hoffnung, für die kommende Saison mit Leistungsträgern der abgelaufenen Spielzeit planen zu können.

"Spätestens in zwei Jahren zweite Liga“

"Wir werden viel Arbeit investieren und es wird geklotzt werden müssen, damit wir mittel- und langfristig wieder Erfolg haben werden“, erklärte Becker bei seiner Vorstellung am Mittwoch: "Wir werden extrem ehrgeizig sein. Unser Ziel ist, spätestens in zwei Jahren wieder in der zweiten Liga zu sein." Sämtliche weitere Aussagen zur neuen Saison formulierte der frühere Profi bemerkenswerterweise nur im Konjunktiv – aus gutem Grund.

"Ich würde mir wünschen“, sagte Becker mit Blick auf die Problematik der vergangenen Wochen mit der Terminhatz seines neuen Arbeitgebers, "wenn noch einmal die Gerechtigkeitsfrage gestellt werden würde. Wir fühlen uns nicht gerecht behandelt, deswegen wäre Gerechtigkeit für mich, wenn die zweite Liga aufgestockt und die Abstiegsregel ausgesetzt würden." Entsprechend mochte sich Becker auch nicht in den Chor der Kritiker an der Fan-Feier nach dem letzten Zweitliga-Spieltag und den schwierigen Umständen dabei einreihen: "Das spricht doch für den Verein. Es beweist, dass alle alles versucht und die Fans erkannt haben, dass die Abläufe irgendwo nicht ganz fair gewesen sind.“

Unabhängig von der künftigen Ligazugehörigkeit verdeutlichte Becker seine zunächst vorrangig am maximal möglichen Erfolg ausgerichtete Philosophie: "Es geht darum, bestmögliche Qualität zu bekommen und das Beste daraus zu machen.“ Die Kaderplanung will der 49-Jährige in enger Abstimmung mit Trainer Markus Kauczinski, mit dem Becker einst beim Karlsruher SC dem Trainer-Team angehört hatte, vorantreiben: "Es wird kein Spieler gegen den Willen der sportlichen Leitung verpflichtet werden. Aber auch gegen den Willen des Trainers wird niemand geholt."

"Wird kein 'Hopp oder top' geben“

Als eine wichtige Aufgabe in seinen ersten Tagen an der Elbe sieht Becker Gespräche mit Stützen des bisherigen Zweitliga-Kaders an. "Es wäre wichtig, eine Achse von Spielern zu haben, die schon zur Mannschaft gehören. Wir wollen eine Mischung aus Spielern mit Persönlichkeit, Typen und nachrückenden Talenten aus unserer eigenen Jugend“, umriss der frühere Manager der Zweitligisten Holstein Kiel und Hamburger SV seine Zukunftsüberlegungen. Unter anderem mit Kapitän Marco Hartmann will er sprechen. Angestrebt wird eine leichte Ausdünnung des bisherigen Personaltableaus auf eine Kadergröße von etwa 25 Spielern. Nicht mehr in der 3. Liga ist der Ghanaer Godsway Donyoh aufgrund der Nicht-EU-Ausländer-Regel in der untersten Profiklasse. Außerdem scheinen die Schweden Linus Wahlqvist und Alexander Jeremeff aufgrund von Angeboten sowohl aus der 2. Liga als auch mehreren europäischen Ländern nicht zu halten.

Trotz seiner eigenen Ambitionen warnte Becker jedoch zugleich vor überzogenen Erwartungen für eine Saison in der 3. Liga. "Wir werden auch als Absteiger nicht in anderen Sphären sein, da stehen noch genug andere starke Mannschaften besser da. Es wäre auch nicht vernünftig, gleich im ersten Jahr direkt wieder alles Ersparte rauszuhauen. Es wird kein 'Hopp oder top' geben", widersprach der SGD-Sportgeschäftsführer gegenteiligen Forderungen wie etwa zuletzt von Dresdens Ehrenspielführer Hans-Jürgen Kreische.

Angesprochen auf seinen Vorgänger Minge lehnte Becker einen Vergleich ab: "Den kann ich nur verlieren. Es gibt für mich aber auch null komma null den Ansatz in seine Fußstapfen zu treten. Das ist nicht mein Ziel. Ich werde versuchen, etwas Eigenes in diesen großartigen Verein einzubringen."

   

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