Nur ein Jahr nach Aufstieg: Chemnitz ist wieder Viertligist
Aus und vorbei – der Chemnitzer FC steht trotz eines 4:2-Siegs gegen Hansa Rostock als vierter Absteiger in die Regionalliga fest und verabschiedet sich damit nach nur einem Jahr wieder. Das Team von Cheftrainer Patrick Glöckner setzt damit einen Schlusspunkt unter eine Spielzeit, die mit Chaos begann und schließlich auch darin endete. Obwohl es zwischenzeitlich Hoffnung gab.
Zwei Tore fehlen zum Klassenerhalt
Am 37. Spieltag hatten es die Himmelblauen selbst in der Hand, ein Sieg gegen den FSV Zwickau hätte sämtliche Abstiegssorgen ad acta gelegt und der CFC würde auch in der kommenden Spielzeit drittklassig antreten. Doch es kam anders, weil die Schwäne am vergangenen Mittwoch einen Tick gieriger waren und den Chemnitzer FC per Niederlage an den Abgrund schickte. Und über die Klinge ließen die Schwäne ihren ewigen Rivalen dann auch noch springen, holte Zwickau im Parallelduell mit Mannheim dank eines 0:0 doch die nötigen Punkte für den Klassenerhalt. In der Endabrechnung fehlen dem CFC damit nur zwei Tore.
Schon der Saisonbeginn stand für die Himmelblauen unter keinem guten Stern. Aufstiegstrainer David Bergner konnte nur drei Punkte aus sieben Spielen holen und musste seinen Hut nehmen, nachdem es auch im Hintergrund ordentlich krachte. Stürmer Daniel Frahn, der das Team noch mit 24 Toren aus der Regionalliga herausballerte, ließ sich im Stadion mit den falschen Personen sehen. Daraufhin entbrannte eine rechtsextremistische Diskussion um den 33-Jährigen, der daraufhin vom Verein fristlos gekündigt wurde. Vor dem Arbeitsgericht bekam Frahn jedoch recht, weswegen man sich auf eine Vertragsauflösung einigte – zu dem Zeitpunkt waren aber bereits andere Köpfe gerollt.
Bergner und Sobotzik gingen
Denn neben dem Aus von David Bergner zog auch Thomas Sobotzik als Sport- und Finanzvorstand die Reißleine bei den Chemnitzern. Ein Duo aus Ex-Profis, Sreto Ristic und Christian Tiffert, übernahm interimsweise und als zwei Spiele später Patrick Glöckner als Cheftrainer engagiert wurde, steckte der CFC fast schon hoffnungslos im Abstiegskampf – nach neun Spieltagen waren die Chemnitzer Vorletzter. Glöckner übernahm, verlor unglücklich gegen Großaspach, und startete danach eine kaum zu erwartende Erfolgsserie.
Angefangen mit einem Sieg gegen Tabellenführer Duisburg bis hin zum 27. Spieltag, an dem die Saison wegen der Corona-Pandemie unterbrochen wurde, sammelten die Himmelblauen starke 28 (!) Punkte und platzierten sich in der Formtabelle auf dem dritten Platz – nur Würzburg und 1860 sammelten in diesem Zeitraum mehr Zähler. Nach nur drei Pleiten aus den ersten 19 Spielen unter Glöckner schien die Rettung des CFC greifbar zu werden, doch die Liga blieb unberechenbar. Genauso, wie die Chemnitzer Leistung nach dem Re-Start.
Zweiter Abstieg nach 2018
Da gab es zunächst zwar noch einen 1:0-Sieg gegen Jena, aber dann folgte die Horrorbilanz: Trotz bester Spielweise verloren die Chemnitzer vier Spiele in Folge, retteten sich per Last-Minute-Treffer im ersten Abstiegsgipfel gegen Münster zu einem weiteren 1:0-Sieg und verloren anschließend wieder Punkte gegen Würzburg, Uerdingen – und nicht zuletzt gegen Zwickau.
Bei einem Sieg im Sachsenduell hätte man den Konkurrenten in die Regionalliga schicken und den Klassenerhalt fixieren können, doch am Ende kam es andersherum. Nicht zuletzt an der fehlenden Breite des Kaders machte Patrick Glöckner fest, dass man das straffe Programm der Liga nicht mehr bis zum Ende gehen konnte. Unter dem Strich steht damit nun die direkte Rückkehr in die Regionalliga – und damit bereits der zweite Abstieg seit 2018.