Schuppans emotionaler Aufstieg: "Jetzt ist die Mission beendet"

Was für ein Wahnsinn! Mit einem Elfmeter in der Nachspielzeit schoss Kapitän Sebastian Schuppan seine Würzburger Kickers zum 2:2 gegen den Halleschen FC – und damit nach drei Jahren zurück in die 2. Liga. Nach dem Abpfiff brachen alle Dämme – und sowohl der Torschütze, als auch Trainer Michael Schiele hatten Mühe, Worte für das gerade erlebte zu finden.

"Jetzt kann ich mich in Ruhe zurückziehen"

Paderborn, Dresden, Bielefeld – Dreimal ist Sebastian Schuppan schon in die 2. Bundesliga aufgestiegen, mit drei verschiedenen Vereinen. Nun kam ein Vierter dazu – weil der Kapitän am Ende Nerven aus Stahl bewies. Als Schiedsrichter Petersen auf Elfmeter entschied, war klar: Wenn dieser Ball reingeht, steigt Würzburg ohne den Umweg über die Relegation auf. Schuppan trat an und blieb eiskalt. Er schickte den Ball ins Eck und drehte zum Jubel ab. Wenige Minuten später war es dann soweit: Die Kickers waren dank des 2:2 gegen Halle durch – und sind nun wieder Zweitligist.

Dass man sich auch beim vierten Aufstieg nicht daran gewöhnt, zeigte Schuppans Interview mit "Magenta Sport" nach dem Spiel. Unter Tränen setzte der torgefährliche Innenverteidiger an: "Als ich vor drei Jahren hergekommen bin, wollten wir aufsteigen. Jetzt ist die Mission beendet." Dann wurde er von seinen jubelnden Mannschaftskollegen mehrfach unterbrochen, Wasser- und Bierduschen inklusive: "Jetzt kann ich mich in Ruhe zurückziehen", sagte Schuppan dann noch, bevor es eine Videonachricht mit Glückwünschen von Ex-Mitspieler Fabian Klos, selbst Aufsteiger in die Bundesliga, gab. Dann ging Schuppan zurück zu seinen feiernden Kollegen. 

© imago images

Schiele: "Sie haben es verdient"

Auch Trainer Michael Schiele zeigte sich am Magenta-Mikrofon sehr emotional: "Erstmal muss ich die Glückwünsche weitergeben. Was die Mannschaft geleistet hat, was sie investiert haben…", rang der Coach um Worte: "Schuppi ist vorne weg gegangen, haut das Ding dann auch noch rein. Er hat das Tor zum Aufstieg geöffnet." Für den Trainer war es natürlich eine lange Zitterpartie – schließlich kam die große Erleichterung erst ganz zum Schluss: "Ich hab gedacht, wenn er’s oben will, dann machen wir noch eins rein", so Schiele: "Es ist ein geiles Gefühl einfach. Ich könnte so lange reden gerade."

So lange wurde es am Ende aber nicht, denn auch Schiele wurde von den feiernden Kickers mitgerissen: "Was für eine geile Truppe. Sie haben es verdient, das kann ich zu jedem sagen", freute sich der Trainer sichtlich – und begab sich kurz danach zurück zur Aufstiegsfeier auf dem Platz. Ob es für den 42-Jährigen bei den Kickers weitergeht, ist noch offen – sein Vertrag ist mit dem Saisonende ausgelaufen. Beste Argumente für eine Verlängerung hat Schiele aber vor allem in der Rückrunde gesammelt, in der die Kickers 38 Punkte aus 19 Spielen holten. Der Aufstieg ist daher der verdiente Lohn.

   

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