"Ein trauriger Tag": Kein Happy End für Hansa und Bülow

Ein 2:4 beim Chemnitzer FC beendete die Spielzeit von Hansa Rostock. Mit der Pleite zerschlugen sich die letzten Aufstiegshoffnungen der Kogge, anschließend herrschte die große Leere. Während Trainer Jens Härtel der verpassten Chance nachtrauerte, sah Kai Bülow zum Karriereende "kein einziges lachendes Gesicht".

Hansas trister Nachmittag

Es war eine geradezu sinnbildliche Szene: Nach Abpfiff stand Rostocks Trainer Jens Härtel schweigend auf dem Rasen und schaute in die Leere. In diesem Moment herrschte Chemnitz nur noch Tristesse. Die Hausherren waren soeben abgestiegen, Hansa hatte die Aufstiegs-Relegation verpasst. Bedrückt trat Härtel vor das "Telekom"-Mikrofon: "Ich bin jetzt bloß froh, dass andere ihren Job gemacht haben. Dass wir jetzt nicht verantwortlich gewesen wären, dass eine Mannschaft irgendwo absteigt." Die eigenen Ziele hingegen waren an diesem Nachmittag, auch bedingt durch die Ergebnisse auf den anderen Plätzen, schon zur Halbzeit in weite Ferne gerückt. 

Im ersten Durchgang noch ansehnlich, agierte die Kogge nach Wiederanpfiff fahrig. Zwar konnte Scherff (52.) die CFC-Führung durch Hosiner (50.) egalisieren, anschließend ging es jedoch dahin. Reddemanns Führungstreffer (78.) sowie zwei weitere Hosiner-Tore (86.,88.) ließen die Hausherren sogar kurz am Klassenerhalt schnuppern. Wie Jens Härtel auf der anschließenden Pressekonferenz berichtete, hatte er in dieser Phase die Befürchtung, dass "wir uns da hinten raus noch abschlachten lassen. Das wäre eine Katastrophe gewesen." Engelhardt beruhigte seinen Trainer mit einem Rechtsschuss zum 2:4-Endstand (89.).

"Wenn es darauf ankommt, waren wir nicht da"

Nachdem sich Rostocks Übungsleiter etwas gesammelt hatte, machte er sich an ein erstes Saisonfazit. Härtel erkannte durchaus viel Positives. "Aber das Problem ist, wenn es darauf ankommt, da waren wir nicht da. Das waren wir in Würzburg nicht, das waren wir heute nicht, das waren wir vielleicht auch in Duisburg nicht." Die Lehren aus den Fehlern sollen in der nächsten Saison dabei helfen, endlich wieder ganz oben anzugreifen.

Einer wird dann nicht mehr dabei sein: Mit Kai Bülow absolvierte am Samstag eine wahre Hansa-Legende ihr letztes Profispiel. Nach Abpfiff wurde es emotional. "Das ist meine Heimatstadt – und mein Heimatverein. Ich bin im Verein, seit ich neun Jahre alt bin, war dann zwischendurch ein paar Jahre weg, durfte zurückkommen und hier auch meine Karriere beenden. Darauf bin ich sehr, sehr stolz und das bedeutet mir natürlich wahnsinnig viel." Geträumt hatte Bülow zuletzt davon, seine Karriere mit einem Rostocker Aufstieg zu beenden. Ein dicker Wermutstropfen: "Es ist ein trauriger Tag heute in Chemnitz, kein einziges lachendes Gesicht. Das wünscht man sich natürlich eigentlich anders, wenn man mit Fußball aufhört." 

 

   

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