"Gott will, dass wir nachsitzen": FCI akzeptiert die Relegation

Mit einem 2:0 über 1860 München erfüllte der FC Ingolstadt am Samstagnachmittag seine Pflicht. Letztlich schickte ein fragwürdiger Elfmeter für Würzburg die Schanzer in die Relegation. Trainer Tomas Oral sieht in den Entscheidungsspielen die Chance, "das wettzumachen, was wir letztes Jahr verbockt haben".

Minuten fehlen zum direkten Aufstieg

Ein ruhiges Ende hätte zu dieser Saison kaum gepasst, auch der 38. Spieltag hatte es noch einmal in sich. Mittendrin: der FC Ingolstadt. Vor den finalen 90 Minuten war das verrückte Finish nicht unbedingt abzusehen. Immerhin reichte ein Würzburger Unentschieden über das bereits gerettete Halle, um alle Ingolstädter Hoffnungen auf den direkten Aufstieg zunichte zu machen. Auch FCI-Trainer Tomas Oral berichtete am "Telekom"-Mikrofon, er habe zu Beginn der Chronologie nur gewusst, "dass wir alle Kräfte mobilisieren müssen, dass wir unser Gesicht zeigen müssen." Schließlich wollte sich Ingolstadt "die Butter nicht vom Brot nehmen lassen." Mit der "Butter" spielte Oral auf den Relegationsplatz an, der mit einem Dreier gesichert werden konnte.

Und der FCI lieferte in München. Nach der Pleite gegen Magdeburg hatten die Gäste offensichtlich etwas gut zu machen, schon in der ersten Halbzeit ergaben sich Chancen auf den Führungstreffer. Anfang des zweiten Abschnitts brachte Beister seine Farben dann per Schlenzer in Front (50.). 1860 wehrte sich, doch Eckert Ayensa machte nach Thalhammer-Vorarbeit den Deckel drauf (82.). Die Mannschaft erfüllte also die Forderungen von Trainer Oral und zeigte "ein richtig geiles Gesicht." Alles andere lag nicht in Ingolstädter Hand. In München war bereits der Abpfiff ertönt, als die Kunde des Würzburger Rückstands eintraf – der FCI schien den direkten Aufstieg klarzumachen. Doch es kam anders: In der dritten Minute der Nachspielzeit verwandelte Würzburg einen Handelfmeter zum Ausgleich und versetzte Ingolstadt einen tiefen Stich. 

"Der liebe Gott will, dass wir nachsitzen"

Auf der Pressekonferenz flammte bei Tomas Oral kurzzeitig der Ärger auf: "Wenn ich so einen Elfmeter sehe auf dem Bildschirm, dann muss ich schmunzeln. Das ist natürlich kein Elfmeter, den man gibt in so einer Situation." Der Schanzer-Cheftrainer besann jedoch sich schnell eines Besseren. Die Geschehnisse in Würzburg schob er auf höhere Mächte: "Der liebe Gott will, dass wir nochmal nachsitzen. Und ich bin froh, dass wir die Situation trotzdem haben." 

Schließlich sah es noch vor Kurzem so aus, als müsse der FC Ingolstadt im Rennen um die Spitzenplätze abreißen lassen. Doch die Oberbayern kämpften sich zurück. "Wir haben uns eine Riesenchance vor dem Spiel erarbeitet. Die haben wir genutzt. Und jetzt haben wir noch eine größere Chance, die wir unbedingt mitnehmen wollen." Schon am Dienstag (18.15 Uhr) soll dafür im Relegations-Hinspiel bei Zweitligist Nürnberg der Grundstein gelegt werden. 

   

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