Essen will in die 3. Liga: "Da gibt es keine zwei Meinungen"
Nachdem Rot-Weiss Essen durch den Saisonabbruch der letzten Resthoffnung auf den Drittliga-Aufstieg beraubt wurde, möchte der Verein von der Hafenstraße in der kommenden Spielzeit einen neuen Anlauf in Richtung 3. Liga nehmen. Für Kapitän Marco Kehl-Gomez kann es jedenfalls kein anderes Ziel geben. Der 28-Jährige lobt im Interview mit "Reviersport" den Kader von RWE und freut sich auf seinen neuen Trainer Christian Neidhart.
"Rot-Weiss Essen will aufsteigen"
Seit elf Jahren spielt der einstige Bundesligist Rot-Weiss Essen mittlerweile in der Regionalliga, dabei hatte der Deutsche Meister von 1955 schon für die vergangenen Spielzeiten immer wieder den Aufstieg in die 3. Liga und damit die Rückkehr in den Profifußball geplant. Einzig bei der Umsetzung haperte es, zuletzt kam den Essenern auch noch der coronabedingte Saisonabbruch in die Quere, der eine mögliche Aufholjagd auf den SC Verl verhinderte und dafür sorgte, dass der RWE ab Herbst einen zwölften Anlauf nehmen muss. Mit unveränderter Zielsetzung versteht sich.
"Da gibt es keine zwei Meinungen und das spreche ich auch so offensiv aus: Rot-Weiss Essen will aufsteigen", gibt sich Mannschaftskapitän Marco Kehl-Gomez in einem Interview mit "Reviersport" entsprechend forsch und verweist auf die "sensationellen Bedingungen für die 4. Liga", die Essen mit dem modernen Stadion, der großen Fanbasis und dem professionellen Vereinsumfeld durchaus vorzeigen kann. "Die Stadt schreit nach dem Aufstieg. Diesen Traum wollen wir uns alle erfüllen", so der 28-jährige Innenverteidiger, der in seiner Schweizer Heimat für den Grasshopper Club Zürich auch schon Erfahrung auf höchstem nationalen Niveau gesammelt hat und den Kader von RWE als aufstiegstauglich bewertet.
Trainer Neidhart kann sich auf einen starken Kader freuen
"Wir haben viel Qualität im Kader und auch in der Breite passt das", mein Kehl-Gomez und lobt die Vereinsverantwortlichen um den Vorsitzenden Marcus Uhlig und Sportdirektor Jörn Nowak für deren gute Arbeit in einer schweren Zeit. Tatsächlich ist es den beiden gelungen, die Mannschaft der vergangenen Saison größtenteils zusammenzuhalten und sie mit dem ehemaligen Bundesliga-Keeper Daniel Davari (von RW Oberhausen) und dem Regionalliga-Torschützenkönig Simon Engelmann (vom SV Rödinghausen) sogar noch namhaft zu verstärken. Am spannendsten dürfte aber die Personalie auf der Trainerbank sein.
Nachdem Christian Titz in diesem Sommer seinen Hut nehmen musste, konnte überraschenderweise Christian Neidhart vom SV Meppen als neuer Coach gewonnen werden. Der 51-Jährige schaffte einst mit den Emsländern den Aufstieg in Liga 3 und stellt sich nach sieben Jahren beim SVM in Essen nun einer neuen Herausforderung. "Ich bin mir sicher, dass das ein sehr guter Trainer ist. Sonst hätte er nicht sieben Jahre bei einem Verein gearbeitet", freut sich Kehl-Gomez auf den neuen Mann an der Seitenlinie, den er am Donnerstag beim Trainingsauftakt auch persönlich kennenlernen wird.
Dann soll der Grundstein für die Meisterschaft in der Regionalliga und den damit verbundenen Aufstieg gelegt werden. Denn immerhin gibt es für den Westen in der Spielzeit 2020/2021 keine Relegationsspiele. Ein Umstand, der die Aufstiegshoffnungen in Essen noch zusätzlich befeuern dürfte.