Großer Schritt: Chemnitzer FC erreicht die 450.000-Euro-Marke
Anfang Juli erreichte den Chemnitzer FC kurz nach dem Abstieg die Hiobsbotschaft, wonach kurzfristig 450.000 Euro benötigt werden – sonst drohe die Abwicklung des Vereins. Dieses Szenario scheint der Verein nun aber verhindert zu haben.
Große Unterstützung
"Bis Mitte August" läuft die Frist noch, die Insolvenzverwalter Klaus Siemon im Zuge einer Gesellschafterversammlung Anfang Juli gesetzt hatte, innerhalb derer der Chemnitzer FC die Summe von 450.000 Euro aufbringen sollte, um Gläubiger zu befriedigen und Masseverbindlichkeiten sowie Verfahrenskosten zu decken. Um das zu erreichen, hatte der Verein zu einer kurzfristigen Crowd-Funding-Aktion aufgerufen – mit Erfolg.
Wie der Verein am Mittwoch bekannt gab, wurde die Marke von 450.000 Euro bereits geknackt: "Dank der überwältigenden Unterstützung und zahlreichen Aktionen der Mitglieder und Fans des CFC sind so in den vergangenen drei Wochen mit Stand von Mittwochmittag 451.810,52 Euro zusammengekommen", so das offizielle Statement. Darüber hinaus laufen aktuell noch weitere Aktionen wie die Trikot-Versteigerung von Michael Ballack, die noch mehr Geld einbringen sollen.
Insolvenzplan kann erstellt werden
"Es werden also deutlich mehr Gelder auf dem Treuhandkonto eingehen", erklärte die Vorstandsvorsitzende des Vereins, Romy Polster: "Es zeigt, wie sehr die Menschen mit dem Verein verbunden sind. Diese überragende Tat, die nicht mehr in Worte der Wertschätzung zu fassen ist, zeigt mehr denn je, welchen Stellenwert der CFC in der Stadt hat!" Nun könne laut Verein ein Insolvenzplan aufgestellt werden, der die die Insolvenz beenden soll: "Es wurden tiefe Gräben überwunden. Kein Euro auf dem Treuhandkonto geht verloren, sondern wird für die Beendigung der Insolvenz genutzt und ausschließlich dem Verein und unserem Nachwuchsleistungszentrum zugutekommen", so Polster.
Einen Insolvenzplan können entweder der Insolvenzverwalter oder der Schuldner, also der Verein aufstellen. Der Verein stellte bereits heraus, einen eigenen Plan aufstellen zu wollen, sollte dies nicht durch den Insolvenzverwalter geschehen: "Vorsorglich hat der Verein diese Möglichkeit selbstverständlich in Erwägung gezogen und mit dem Insolvenzanwalt Matthias Lechleitner entsprechende Vorgespräche geführt." Der Plan soll innerhalb der nächsten vier bis sechs Wochen bei Gericht eingereicht werden, eine Prüfung nehme dann circa drei Monate in Anspruch. Danach stünde die finale Gläubigerversammlung an, auf der das Insolvenzverfahren beendet werden könnte. Läuft alles glatt, hat der CFC künftig eine Sorge weniger.