FCM: Klub-Ikonen kritisieren Kallniks Macht und Transfers

Beim 1. FC Magdeburg macht sich schon vor dem Trainingsauftakt auf Montag erste Unruhe breit. Mehrere Altstars des früheren Europacup-Gewinners meldeten sich kurz vor Beginn der Saisonvorbereitung mit Kritik an der Personalpolitik und mächtigen Position von Sportchef Mario Kallnik öffentlich zu Wort.

Rekordspieler Seguin "nicht optimistisch“

Für Vereinsikone Wolfgang Seguin scheinen Hoffnungen auf eine Rückkehr in die zweite Liga jedenfalls unangebracht: "So etwas wie in der vergangenen Saison möchte ich nicht wieder erleben. Optimistisch bin ich aber nicht“, fasst der FCM-Rekordspieler seine wenig ermutigende Erwartungshaltung in der Bild-Zeitung auf den Punkt.

Aus Sicht seines früheren Mitspieler Martin Hoffmann sind beim FCM beim Umbau des Kaders nach der misslungenen Vorsaison durch die Verpflichtung von bislang elf Neuzugängen erneut Fehler gemacht und falsche Akzente gesetzt worden. "Entweder kamen Spieler mit Format, die aber lange nicht gespielt haben, oder Talente, die ich nicht kenne. Ich hätte mir gewünscht, dass Kallnik mal Geld in die Hand nimmt. Gerade in der Problemzone kreatives Mittelfeld hätte man mit einem Kracher ein Aufbruch-Signal senden können“, meinte der 65-Jährige.

Steinbach: "Hoffe, Kallnik kriegt die Kurve“

Wolfgang Steinbach, 1974 bei Magdeburgs Triumph im damaligen Europapokal der Pokalsieger ebenfalls im Kader der Elbestädter, sieht in Kallniks exponierter Stellung eine grundsätzliche Ursache für die Probleme des Klubs: "Mir geht es gegen die Ehre, dass in Magdeburg nicht der Trainer das Einkaufs-Monopol für Spieler hat, sondern der Geschäftsführer. Mario Kallnik hat in knapp zwei Jahren vier Trainer gefeuert und mit Maik Franz den Sportchef. Ich hoffe, Kallnik kriegt die Kurve.“

Auch der Magdeburger Ex-Weltklasseschiedsrichter Bernd Heynemann sieht als Beobachter der Entwicklung bei den Elbestädtern Parallelen zu den Problemen bei Zweitliga-Absteiger Dynamo Dresden durch die jahrelange Ära von Sportvorstand Ralf Minge: "Ich mache mir Sorgen, dass sich die Dynamo-Dresden-Geschichte wiederholt. Wohin es führt, wenn eine Person zu viel Macht hat, haben wir im Fall von Ralf Minge erlebt“, sagte der 66 Jahre alte Sportpolitiker. Kallnik, den viele im Umfeld des Klubs für die misslungene Saison mitverantwortlich machen, reagierte bislang noch nicht auf die Vorwürfe der Vereins-Idole.

   

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