Das sind die Highlights des Drittliga-Spielplans 2020/21

Endlich ist er da, der Spielplan für die 13. Saison in der 3. Liga. Macht die Pechzahl ihrem Namen alle Ehre? Mindestens zu Beginn, wahrscheinlich aber noch länger werden wir auf gut gefüllte Stadien verzichten müssen. Machen wir das Beste aus der Situation! Denn auch die namhaften Vereine sorgen für Vorfreude auf die neue Spielzeit. Hier ist eine Auswahl der Highlight-Spiele.

1. Spieltag: 1. FC Kaiserslautern – Dynamo Dresden

Im Vorjahr eröffneten in 1860 München und Preußen Münster keine nominellen Favoriten das Jahr, 2020 sieht das ganz anders aus: Der FCK empfängt in Dynamo Dresden nicht nur einen Zweitliga-Absteiger, sondern auch einen heißen Anwärter auf die 2. Liga. Auch wenn in Sachsen noch tiefgestapelt wird: Eine schlüssige Transferstrategie und das Bleiben einer Achse, die für Identifikation sorgt – etwa durch Marco Hartmann und Chris Löwe – drängt Schwarz-Gelb in die Favoritenrolle, die allerdings bestätigt werden will. Und Kaiserslautern? Im Zuge der Planinsolvenz wurde in Lennart Grill ein erster Leistungsträger verkauft, Florian Pick und Christian Kühlwetter sind noch an Bord. Bleiben sie und schlagen die durchaus namhaften Verstärkungen (Adam Hlousek, Marius Kleinsorge, Alexander Winkler) ein, könnte der FCK ebenso eine Rolle spielen. Er muss sich aber in Bescheidenheit üben, nachdem die vergangenen beiden Jahre viel zu turbulent verlaufen sind.

1. Spieltag: 1. FC Magdeburg – Hallescher FC

Auch das Sachsen-Anhalt-Derby findet gleich am ersten Spieltag statt. Was für ein Auftakt für die Rivalen aus Mitteldeutschland! Beim FCM müssen sich diverse Neuverpflichtungen beweisen, ein Fingerzeig in Richtung einer erfolgreicheren Saison als zuletzt wäre für die Grundstimmung im Klub enorm wichtig. Man erinnere sich an das Vorjahr: Da unterlag Magdeburg Braunschweig mit 2:4, es folgte ein Stolperstart. Schwer einzuschätzen ist noch der HFC, dessen Kader dünn besetzt ist und noch weiter schrumpfen könnte – unter anderem wird Torjäger Terrence Boyd derzeit umworben. Es riecht nach einem Duell auf Augenhöhe.

4. Spieltag: 1. FC Kaiserslautern – Waldhof Mannheim

Bei dieser Paarung tut eine "Abkühlung" ohne ein volles Stadion vielleicht sogar ganz gut: Die Rivalität zwischen Kaiserslautern und Mannheim ist derart ausgeprägt, dass vor einem Jahr im Vorfeld mit Schweineköpfen und lebenden Tieren perfide Botschaften ausgetauscht wurden – das ist abartig und braucht niemand. Dennoch lassen diese zweifelhaften Aktionen erahnen, wie es um den Derby-Charakter bestellt ist. Beide Vereine teilen sich unterdessen eine schwierige finanzielle Lage, Waldhof musste einige Leistungsträger ziehen lassen und wird in dieser Saison zur Wundertüte. Wer holt sich nach zwei 1:1-Remis im Vorjahr den prestigeträchtigen Dreier auf dem Betzenberg?

4. Spieltag: Dynamo Dresden – 1. FC Magdeburg

Wenn zwei große Ostklubs aufeinandertreffen, wird es immer kitzlig. Bei Schwarz-Gelb und Blau-Weiß gilt das ganz besonders, im Normalfall sind ausverkaufte Stadien und tolle Atmosphäre garantiert – meist inklusive einer großen Stadionchoreographie. Spürt ihr die Sehnsucht in diesem Text? Zumindest beim Hinrundenduell wird das ein ferner Traum bleiben.

7. Spieltag: SpVgg Unterhaching – 1860 München

Drei Münchener Vereine und ein weiter Klub knapp südlich der Millionenstadt: Kurze Wege sind in der kommenden Saison für die Vertreter aus Oberbayern immer wieder drin. Das erste Derby mit traditionsreicher Vergangenheit ist das zwischen Haching und 1860 am 7. Spieltag. Und erinnern wir uns kurz an das Vorjahr, als Löwen-Stürmer Sascha Mölders in der Nachspielzeit beim Stand von 2:2 den Ball herrlich aus der Luft pflückte, zum 3:2-Siegtor traf und vielen tausend Fans des TSV eine sehr vergnügliche, kurze Heimreise bescherte…

7. Spieltag: MSV Duisburg – KFC Uerdingen

Durch den pikanten Wechsel von MSV-Leistungsträger Tim Albutat nach Krefeld ist die Stimmung am Niederrhein aufgeheizt. Den Zebras fehlen in der 3. Liga die früheren Kontrahenten aus Bochum, Düsseldorf und Gelsenkirchen – Uerdingen verbleibt, auch wenn der Charme des Duells allein schon durch den zur Gewohnheit gewordenen Dauer-Umzug des KFC nach Düsseldorf ein wenig auf der Strecke bleibt. Im Hinspiel aber lädt ohnehin Duisburg ein. Im Vorjahr endete die Partie 2:0 für Weiß-Blau.

11. Spieltag: Hansa Rostock – Dynamo Dresden

Hansa, fernab gelegen von den meisten Drittliga-Spielorten, tauchte in dieser Übersicht bislang nicht auf. Das ändert sich spätestens am elften Spieltag, wenn das "Gigantenduell" mit Dynamo Dresden ansteht. Rostock hat gegen die Sachsen eine Bilanz aufzupolieren: Zuletzt siegte der FCH im Jahr 2011 mit 1:0 über die SGD, im gleichen Jahr stiegen beide Klubs in die zweite Liga auf. Danach folgten drei Remis und drei Niederlagen in sechs weiteren Aufeinandertreffen. Nachholbedarf für Hansa!

12. Spieltag: 1. FC Magdeburg – Hansa Rostock

Das "Dreieck" der polarisierendsten Ostklubs wird schon am zwölften Spieltag komplettiert, wenn Magdeburg auf Hansa trifft. Und natürlich schreibt dieses Duell seine eigene Geschichte: So gratulierte als einer der Ersten Ex-FCM-Coach Jens Härtel seinem baldigen Gegenüber Thomas Hoßmang zum erfolgreichen Klassenerhalt Anfang Juli. Härtel nämlich hatte daran mitgewirkt, Hoßmang während seiner Amtszeit als Nachwuchschef in Magdeburg zu installieren. Nun könnte sich der Kreis bald mit einem direkten Duell schließen.

13. Spieltag: 1. FC Saarbrücken – 1. FC Kaiserslautern

Vor Rivalitäten kann sich der FCK kaum retten: Auch Aufsteiger 1. FC Saarbrücken befindet sich schließlich, obgleich in einem anderen Bundesland angesiedelt, in regionaler Distanz zum einstigen Deutschen Meister. Zudem teilen sich die Südwest-Traditionsvereine fünf gemeinsame Spielzeiten in der ersten Liga. An Pflichtspielduelle können sich unterdessen nur die Älteren erinnern: 1997 unterlag der FCS den Pfälzern (in deren Meistersaison!) mit 0:4 im Pokal, den letzten Sieg feierte Saarbrücken 1993 in der Bundesliga. Endstand 2:0. So oder so: Es wird mal wieder Zeit!

14. Spieltag: FC Bayern II – 1860 München

Die "Zwote" des FCB war besser als die Profis von 1860 München – dieses Saisonendergebnis wird den Löwen gar nicht geschmeckt haben. Nun: Es gibt Hoffnung, dass die Nr. 2 in der bayrischen Landeshauptstadt bald nicht ebenfalls vom FC Bayern gestellt wird, und das nicht nur aufgrund des Aufstiegs von Türkgücü München. Denn die Meistermannschaft der Roten ist zerbrochen: Torschützenkönig Kwasi Wriedt und Derrick Köhn spielen nun in Tilburg, Sarpreet Singh und Christian Früchtl leihweise in Nürnberg, Lars Lukas Mai ebenfalls per Leihe in Darmstadt. Ach: Trainer Sebastian Hoeneß coacht nun die TSG Hoffenheim, ein Nachfolger wird noch gesucht. Bescheiden formuliert der FC Bayern das Ziel Klassenerhalt für seine Reserve. Eine Chance für 1860 auch im Derby?

19. Spieltag: VfB Lübeck – Hansa Rostock

Dass der VfB Lübeck erstmals in der 3. Liga antreten darf, freut uns alle, denn er füllt einen Punkt weit nördlich auf der Landkarte, der verwaist ist, seit uns Holstein Kiel vor einigen Jahren verlassen hat. Die Störche wären auch der präferierte Erzrivale des VfB, sodass der Wechsel des nun Ex-Lübecker Offensivmanns Ahmet Arslan nach Kiel in diesem Sommer auch auf wenige Gegenliebe aus der VfB-Anhängerschaft traf. 85 Kilometer wären es nach Lübeck, 120 sind es dagegen bis zum verbliebenen Nordost-Duell: Lübeck empfängt Hansa Rostock zum Finale von Hin- und Rückrunde. Und sicher werden schon jetzt einige VfB-Fans die Daumen drücken, dass bis zum Zeitpunkt des Duells Mitte Januar 2021 Wege gefunden worden sind, möglichst viele Zuschauer ins Stadion an der Lohmühle zu lassen.

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button