Ex-Drittliga-Profis: Was macht eigentlich Tobias Schweinsteiger?

Sie kickten lange in der 3. Liga, waren mehrere Jahre Teil unseres wöchentlichen Unterhaltungsprogramms. Jetzt sind sie von der Bildfläche verschwunden und in anderen Ligen tätig. liga3-online.de wirft einen Blick auf den Werdegang ehemaliger Drittliga-Profis. Heute: Tobias Schweinsteiger, älterer Bruder von Weltmeister Bastian.

148 Einsätze in der 3. Liga

Eine Weltkarriere wie sein jüngerer Bruder Bastian legte Tobias Schweinsteiger zwar nicht hin. Dennoch war der heute 38-jährige Co-Trainer des Zweitligisten 1. FC Nürnberg viele Jahre Profi. Der ehemalige Mittelstürmer verbrachte die meiste Zeit seiner aktiven Karriere in der 3. Liga. Insgesamt kam Schweinsteiger für zwei Vereine zu 148 Drittliga-Einsätzen.

Von 2008 bis 2013 war der im bayerischen Rosenheim geborene Angreifer durchgängig drittklassig am Ball. Die ersten beiden Jahre kickte Schweinsteiger für die SpVgg Unterhaching. Nach einer durchschnittlichen ersten Saison (drei Tore) entwickelte er sich im zweiten Jahr zum Leistungsträger. 14 Saisontreffer standen am Ende zu Buche. Danach entschied er sich für einen Tapetenwechsel und wechselte innerhalb Bayerns zum SSV Jahn Regensburg.

Mit Regensburg aufgestiegen

In Regensburg war der 1,83 Meter große Offensivspieler von Beginn an gesetzt. Nach einer ordentlichen Premierensaison beim SSV Jahn mit neun Toren und sechs Assists wurde Schweinsteiger in der darauf folgenden Spielzeit 2011/12 Kapitän. Als Spielführer konnte "der große Schweini" noch einmal eine Schippe drauflegen. Auch dank seiner 14 Tore und vier Vorlagen beendete Regensburg die Saison auf Platz drei und stieg im Anschluss in der Relegation (1:1/2:2 gegen den Karlsruher SC) in die 2. Bundesliga auf.

Mit dem Sprung in die 2. Bundesliga trennten sich aber die Wege des SSV Jahn und Schweinsteiger. Der zu diesem Zeitpunkt 30-Jährige ging zum FC Bayern München und sollte dort eine erfahrene Stütze der U23-Mannschaft werden. Damit waren er und Bruder Bastian, der bereits längst zu den absoluten Leistungsträgern bei den Bayern-Profis zählte, nun im gleichen Verein aktiv.

Trainerlaufbahn beim FC Bayern

Nach einem halben Jahr in der zweiten Mannschaft des FCB kehrte Tobias Schweinsteiger noch einmal auf Leihbasis nach Unterhaching zurück. In der Rückserie der Saison 2012/13 kam er zu weiteren 17 Drittliga-Partien (drei Treffer). Danach war Schweinsteigers Reise durch die 3. Liga aber endgültig beendet. Es ging wieder zurück zur U23 des FC Bayern, bei der er noch zwei Jahre in der Regionalliga Bayern auf Torejagd ging. 2015 beendete Schweinsteiger seine aktive Laufbahn im Alter von 33 Jahren.

Dem deutschen Rekordmeister blieb er aber treu. Der einstige Mittelstürmer begann direkt mit seiner Trainerkarriere. Zunächst war Schweinsteiger von 2015 bis 2017 bei der U17 Co-Trainer von Tim Walter (aktuell vereinslos, zuletzt bis Dezember 2019 Cheftrainer des VfB Stuttgart), danach assistierte er Walter auch bei der U23. Es folgten jeweils einige Monate als Mitarbeiter des Nachwuchsleistungszentrums beim FCB und als Teamchef des österreichischen Zweitligisten FC Juniors OÖ (ehemals FC Pasching).

Neuer Job in Nürnberg

Im Sommer 2019 bekam Schweinsteiger dann seinen ersten größeren Posten als Co-Trainer und wurde Assistent von Dieter Hecking beim Zweitligisten Hamburger SV. Das große gemeinsame Ziel lautete, den ehemaligen "Bundesliga-Dino" zurück ins Oberhaus zu führen. Aber dieses Unterfangen scheiterte. Der HSV landete zum zweiten Mal in Folge auf Platz vier und geht auch in der kommenden Saison 2020/21 in der 2. Bundesliga an den Start. Das hatte zur Folge, dass die Amtszeit von Hecking/Schweinsteiger nach nur einem Jahr wieder endete.

Das Trainerduo fand aber schnell einen neuen Klub in der gleichen Liga. Ab sofort coachen Hecking und Schweinsteiger den 1. FC Nürnberg, der vor wenigen Wochen bei der Relegation gegen den FC Ingolstadt (2:0/1:3) erst in letzter Sekunde den Abstieg in die 3. Liga verhinderte. Für Tobias Schweinsteiger geht seine Trainerkarriere im Profibereich damit nahtlos weiter. Bruder Bastian beendete dagegen erst Anfang des Jahres seine Spielerlaufbahn nach fast drei Jahren in den USA bei Chicago Fire. Falls er sich auch bald dazu entscheiden sollte, Trainer zu werden, kann er sich bei seinem großen Bruder sicher Ratschläge holen.

   

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