Härtel im Interview: "Es hat sich mehr getan als geplant"

Im Interview mit liga3-online.de spricht Hansa-Cheftrainer Jens Härtel über die Saisonvorbereitung, den Sieg im Landespokal, die Verpflichtung von Jan Löhmannsröben und das Ziel für die kommende Saison.

Noch ein bis zwei Neue möglich

liga3-online.de: Die Vorbereitung auf die kommende Saison in der 3. Liga läuft auf Hochtouren. Wie fällt Ihr Zwischenfazit aus, Herr Härtel?

Jens Härtel: Es ist ja diesmal kein typischer Sommerfahrplan, weil wir inmitten der Saisonvorbereitung zwei Spiele im Landespokal von Mecklenburg-Vorpommern absolviert haben. Die ersten 14 Tage waren sehr intensiv, danach haben wir mit Blick auf die Pokalpartien etwas Tempo rausgenommen. Die Schwerpunkte im Training waren diesmal zum Teil andere als sonst. Inwiefern sich das auf die Ergebnisse in der Saison auswirken wird, werden wir sehen.

Wichtig war vor allem der 3:0-Erfolg am Finaltag der Amateure gegen den Oberligisten Torgelower FC Greif, der den sechsten Pokaltitel in Folge und die DFB-Pokal-Qualifikation bedeutete. Wie zufrieden waren Sie mit der Leistung Ihres Teams?

Wir haben souverän gewonnen und kaum etwas anbrennen lassen. Andere Drittligisten haben sich am Finaltag deutlich schwerer getan. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass wir unsere Chancen noch besser nutzen. Wir hätten viel früher den Deckel drauf machen können.

Die Kaderplanung neigt sich dem Ende zu, es gab bereits viele Zu- und Abgänge. Würden Sie von einem Umbruch sprechen?

Ein wenig schon. Der Kern des Teams ist zwar zusammengeblieben, aber es hat sich doch mehr getan als ursprünglich geplant.

Zuletzt verpflichtete Rostock auch Jan Löhmannsröben, der gerne polarisiert. Was versprechen Sie sich von ihm?

In erster Linie ist Jan Löhmannsröben ein zweikampfstarker Spieler, der zuletzt bei Preußen Münster wieder einmal bewiesen hat, dass er ein gestandener Drittligaprofi mit großen Qualitäten ist. Von Vorteil ist auch, dass er variabel entweder als Sechser oder als Innenverteidiger eingesetzt werden kann. Aber klar: Auch durch unsere gemeinsame Zeit beim 1. FC Magdeburg weiß ich, dass er ein ehrlicher Typ ist, aus dem es gerne mal heraussprudelt – ohne, dass er über die Konsequenzen nachdenkt. Mittlerweile ist er aber erfahrener geworden und kann besser einschätzen, welche Taten welche Folgen nach sich ziehen.

Wird kadertechnisch noch viel passieren?

Wir haben bereits 21 Feldspieler und verspüren keinen akuten Druck. Aber noch ist das Transferfenster mehr als einen Monat offen. Es ist also durchaus möglich, dass vielleicht noch ein bis zwei Spieler zu uns stoßen.

 

Ziel: Unter die Top6 kommen

Bis zum Saisonstart sind es nur noch drei Wochen. Was erwarten Sie für eine Spielzeit und wie sieht die Zielsetzung aus?

Ich erwarte wie immer eine sehr ausgeglichene Saison, in der es für jede Mannschaft zunächst einmal darum geht, so früh wie möglich genügend Punkte für den Klassenverbleib zu sammeln. Erst danach sollte man sich neue Ziele setzen. Wir haben aber auf jeden Fall die Qualität, um erneut eine ordentliche Runde zu spielen. Der Anspruch muss sein, uns im Vergleich zur Vorsaison tabellarisch nicht zu verschlechtern und dementsprechend unter die Top 6 zu kommen. Damit das gelingt, ist es vor allem wichtig, gut aus den Startlöchern zu kommen.

Denken Sie, dass die Konkurrenz noch einmal größer geworden ist?

Größer kann die Konkurrenz ja kaum werden. (lacht) Aber sowohl die Zweitliga-Absteiger als auch die Neulinge aus der Regionalliga bereichern die 3. Liga definitiv. Man kann schon sagen, dass die Liga noch einmal stärker geworden ist.

Welchen von den neuen Vereinen schätzen Sie am stärksten ein?

Dynamo Dresden ist ein großer Klub, der die sofortige Rückkehr in die 2. Bundesliga anpeilen wird und sich einen hochkarätigen Drittligakader zusammengestellt hat. Wir freuen uns bereits auf die Duelle mit Dresden.

Wer sind Ihre Aufstiegsfavoriten?

Da möchte ich mich ungern festlegen. Es ist in der engen 3. Liga immer schwer, Prognosen zu treffen. Aus Erfahrung lässt sich mittlerweile sagen, dass sich die Absteiger aus der 2. Bundesliga schwer tun und nicht unbedingt von Beginn an oben mitmischen. Ich bin sehr gespannt, welche Teams im September den besten Start erwischen.

   

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