5 Gründe, warum der VfL Osnabrück das Derby gewinnt
Am Samstag ist es wieder so weit: Wenn der VfL Osnabrück und der SC Preußen Münster um 14.00 Uhr den Rasen in der osnatel ARENA betreten, herrscht wieder einmal Ausnahmezustand. Das große Derby steht an, die lila-weiße Heimspielstätte wird wieder ausverkauft sein und beide Mannschaften und Fanszenen werden sich – hoffentlich auf fairer Basis – miteinander duellieren. Zwar fiel das Derby im letzten Jahr mit unschönem Abbrennen von Pyrotechnik auf – durch einen Böller aus dem Gästeblock der Preußen-Fans wurden mehrere Menschen verletzt – doch in diesem Jahr soll wieder das, was auf dem Platz geschieht, den Mittelpunkt des ganzen Samstags darstellen. Sportlich gesehen stehen sich nämlich zwei Mannschaften von der Tabellenspitze gegenüber. liga3-online.de nennt 5 Gründe, warum der VfL Osnabrück das Derby am Samstag gegen Preußen Münster gewinnen wird.
Grund 1 – Der gute Saisonstart
Von den ersten acht Spielen der Drittliga-Saison 2012/13 gewann der VfL Osnabrück fünf, verlor zwei Mal und spielte ein Mal Remis. Raus kommt derzeit der dritte Tabellenplatz mit nur einem Punkt Rückstand auf die Tabellenführung (Heidenheim und Bielefeld). Der Saisonstart des VfL ist dementsprechend gelungen, nachdem man nach fünf Spieltagen noch keine Partie verloren hatte (vier Siege, ein Unentschieden), folgte am 6. Spieltag die erste Niederlage (0:3 gegen Stuttgarter Kickers), auf die die Lila-Weißen mit einem 3:0 gegen die SpVgg Unterhaching antworteten. Die letzte Partie ging aber wieder verloren, beim Tabellensiebzehnten SV Babelsberg 03 verlor man nach schwacher Leistung mit 0:1. Ein Hoch erlebte der VfL dann aber wieder in der letzten Woche, als man sich im Lokal-Derby gegen den SV Meppen im Landespokal nach einem nervenaufreibenden Spiel, in dem die Lila-Weißen nach mehreren Rückschlägen nie aufsteckten, mit 3:2 durchsetzen konnte. Der VfL Osnabrück geht nach diesem gelungenen Saisonstart also mit viel Selbstvertrauen in das Derby gegen den SC Preußen Münster, zumal die Lila-Weißen alle vier bisherigen Heimspiele für sich entscheiden konnten. Gerade zu Hause zeigte sich die Mannschaft des VfL bisher perfekt eingestellt und mit enorm viel Einsatzbereitschaft.
Grund 2 – Der Trainer
Er ist derjenige, der seine Mannschaft in den höchsten Tönen lobt, wenn sie es sich verdient hat – aber er ist auch stets der größte Kritiker seines Teams. Genau diese Mischung macht ihn aus, den Trainer des VfL Osnabrück, Claus-Dieter Wollitz. Nach seinem "Gastspiel" beim FC Energie Cottbus kehrte der 47 Jahre alte Fußballlehrer Anfang des Jahres wieder zurück zu "seinem" VfL Osnabrück, beendete eine halbwegs verkorkste Saison auf dem siebten Tabellenplatz mit sechs Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz. Zur neuen Saison krempelte er den Kader kräftig um, 13 Zugängen stehen insgesamt ebenfalls 13 Abgänge gegenüber. Mit neuem Mannschafts-Gesicht und neuer Spielphilosophie hat es "Pele" Wollitz in kürzester Zeit geschafft, abhanden gekommene Sympathien zurückzugewinnen und Woche für Woche seine Mannschaft zur Höchstleistung zu bewegen. Wenn es jemanden in Osnabrück gibt, der sich der Wichtigkeit und Brisanz des Derbys gegen Preußen Münster Bewusst ist, dann ist es mit Sicherheit der Trainer der Lila-Weißen. Auch für Samstag wird er sein Team wieder perfekt einstellen – nicht nur sportlich, sondern auch emotional.
Grund 3 – Die Mannschaft
Wie bereits angesprochen hat der VfL Osnabrück zur neuen Saison ein neues Gesicht bekommen. Bei seiner Kaderzusammenstellung hat Claus-Dieter Wollitz nicht nur auf die sportliche Qualität geachtet, sondern vor allem auch auf den Charakter der Spieler. Zu 100 Prozent sollten sich die neuen Spieler mit dem Verein und dem Umfeld identifizieren, um in allen Spielen die gewissen Prozentpunkte mehr herauszukitzeln. Spieler, die sich wohlfühlen, geben auch gleichzeitig alles für ihren Verein – eine alte Weisheit, die immer noch zu stimmen scheint. Aber nicht nur von der Einstellung, sondern auch sportlich ist das Team zu großen Stücken fähig. Nach acht Spieltagen scheint sich die Mannschaft perfekt gefunden zu haben. Im Vergleich zur Vorsaison stehen mit Manuel Riemann (Torwart) und Martin Hudec nur noch zwei Spieler aus der alten Mannschaft in der Startelf. Zudem ist Riemanns Ersatzmann, Nils Zumbeel, der den rotgesperrten Stammkeeper im Derby ersetzen wird, seit der Jugend beim VfL. Sollte Claus Costa am Samstag nicht in der Startelf stehen, werden insgesamt neun neue Spieler in der Startformation stehen.
Grund 4 – Die Spielphilosophie
In Osnabrück kennt den Spruch wohl bereits jeder Fußballfan, er hat sich – so scheint es – bereits zum Leitsatz für die komplette Saison eingebrannt. "In jedem Spiel alles raushauen", das hatte VfL-Trainer Wollitz einmal gesagt, und er wiederholt es Woche für Woche. Grob entspricht dieser Satz der Spielphilosophie des VfL, wenngleich natürlich noch viel mehr dahintersteckt. Die Lila-Weißen zeigten sich in fast allen bisherigen Spielen als die spielbestimmende Mannschaft, mit frühem unter Druck setzen des Gegners werden Bälle schnell erobert und die Gegenangriffe ebenso schnell eingeleitet. Mit erst fünf Gegentoren nach acht Spielen wird auch die Defensivstärke der Osnabrücker deutlich, nur der Hallesche FC hat weniger Tore kassiert (4). Nur in der Offensive läuft es noch nicht ganz so rund wie bei der Ligaspitze, mit zehn erzielten Treffern bewegt sich der VfL Osnabrück im Mittelmaß der Liga. Auf dem hoch veranlagten Stürmer Simon Zoller lastet ein großer Druck, dem er bisher aber standhalten konnte. Vier Treffer in sieben Einsätzen lassen sich sehen – am Samstag würde er wohl wieder sehr gerne treffen. Und dass sich die gesamte Mannschaft sowieso besonders reinhauen und enorme Lauf- und Kampfbereitschaft zeigen wird, ist ohnehin klar.
Grund 5 – Die Fans
"Last but not least" – so oder so ähnlich lässt sich der letzte Grund für einen VfL-Sieg am Samstag wohl beschreiben. Die Fans sind beim VfL einer der wichtigsten Faktoren, wenn es um erfolgreichen Fußball geht. Die Stimmung in der heimischen osnatel ARENA ist Woche für Woche überragend, am Samstag wird das Stadion wieder prall gefüllt sein, die Stimmung wird nochmal eine ganz besondere sein. Im letzten Jahr wurde beim Hinspiel – sowie auch beim Rückspiel in Münster – eine der aufwendigsten Choreographien der Vereinsgeschichte gezeigt. Auch für die neue Derby-Auflage werden sich die lila-weißen Anhänger wieder etwas Besonderes einfallen lassen. Der Rahmen des Spiels steht – bleibt nur noch zu hoffen, dass die Fanlager beider Vereine diesen Rahmen nicht sprengen und man am Samstag einem tollen Derby folgen kann, welches nicht nur sportlich, sondern auch fantechnisch überragend ist.
Für alle, die nicht live im Stadion dabei sein können, bieten die öffentlich-rechtlichen Sender eine Live-Übertragung des Spiels an. Im Fernsehen ist das Spiel auf dem NDR zu sehen, im Internet kann man das Derby auf ndr.de sowie auf sportschau.de live mitverfolgen. Der VfL Osnabrück wird zudem einen Radio-Livestream anbieten.
5 Gründe, warum Preußen Münster das Derby gewinnt
FOTO: Flohre Fotografie