Dynamo Dresden: Warum Michael Born gehen musste

Mit dieser Nachricht dürfte wohl niemand gerechnet haben: Vier Tage vor dem Pokalspiel gegen den Hamburger SV hat sich die SG Dynamo Dresden am Donnerstag von Geschäftsführer Michael Born getrennt. Während der Zeitpunkt überraschend ist, kommt die Beurlaubung als solche nicht gänzlich unerwartet.

Kritik am Führungsstil

Klar ist: In der wirtschaftliche Entwicklung der Sachsen liegt Borns Freistellung nicht begründet. Schließlich gelang es der SGD, unter der Ära des 52-Jährigen ein Eigenkapital in Höhe von zehn Millionen Euro zu erwirtschaften. Darüber hinaus war Born maßgeblich an der Planung und am Bau des neuen Trainingszentrums beteiligt. Was dem Geschäftsführer aber offenbar zum Verhängnis wurde, war der Umgang mit den Mitarbeitern auf der Geschäftsstelle. Wie die "Dresdner Neusten Nachrichten" schreiben, soll Born zwar nicht autoritär aufgetreten sein, allerdings keinen Draht zu den Mitarbeitern gefunden und sie zu wenig eingebunden haben.

Schon vor zwei Jahren war Kritik an Borns Führungsstil aufgekommen, sodass sich der Aufsichtsrat schon im Sommer 2019 erstmals mit einer Entlassung des 52-Jährigen beschäftigte. Da jedoch ausgerechnet Ralf Minge, der zu Born kein gutes Verhältnis gehabt haben soll, offenbar sein Veto einlegte, blieb Born im Amt. Und auch als Minge im Frühjahr eine verkürzte Vertragslaufzeit ablehnte und sich mit Saisonende verabschiedete, blieb Born – wohl, um nicht gänzlich ohne Geschäftsführer dazustehen. 

Reaktion blieb aus

Vor zwei Wochen soll der 52-Jährige vom Aufsichtsrat nochmal aufgefordert worden sein, Konzepte für den Umgang mit den finanziellen Folgen der Corona-Krise zu entwickeln, nachdem er dies zuvor nur zögerlich umgesetzt haben soll. Da eine Reaktion laut den "DNN" aber offenbar ausblieb, zog der Aufsichtsrat am Donnerstag die Reißleine und stellte Born frei. In der Pressemitteilung zur Beurlaubung ist von einer "strategischen Neuausrichtung" die Rede. Und diese soll augenscheinlich bereits jetzt, und nicht erst nach Borns Vertragsende im Sommer 2021 vollzogen werden. 

   

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