Schiedsrichter-Frust bei Hansa: "Er war nicht auf unserer Seite"

Stark gekämpft aber dennoch verloren: Das Pokal-Aus des F.C. Hansa Rostock im Duell mit dem VfB Stuttgart fällt unter die Kategorie bitter. Aufregung gab es kurz vor Schluss um Schiedsrichter Felix Zwayer, der in zwei Szenen gegen die Kogge entschied und damit den Frust der Hausherren auf sich zog.

"Korinthenkackerei"

Es lief bereits die Nachspielzeit, als Maurice Litka einen Ball aus über 25 Metern auf das Tor feuerte. Stuttgarts Marcin Kamiński stand dabei in der Schussbahn und bekam den Ball an den Unterarm. Vehement forderte Hansa einen Handelfmeter, doch Zwayer ließ weiterspielen – bitter für die Kogge. Torhüter Markus Kolke beschwerte sich darüber derart lautstark, dass er Gelb sah. Kurz danach wehrte der VfB einen Hansa-Freistoß zur Ecke ab, die der Unparteiische aber nicht mehr ausführen ließ. Wütende "Fußballmafia DFB"-Rufe von den mit 7.500 Zuschauern gefüllten Rängen waren die Folge, auch Trainer Jens Härtel übte nach Spielende Kritik: "Die Ecke hätte man schon noch geben können. Und wenn es Hand war, auch den Elfmeter." Doch der Schiedsrichter "war nicht auf unserer Seite", befand der Hansa-Coach.

Für Verwunderung sorgte bei Härtel auch eine längere Diskussion zwischen Zwayer und John Verhoek, weil dieser bei einem Abstoß von VfB-Keeper Gregor Kobel zu früh im Strafraum war. "Das war Korinthenkackerei. Aber so sind die Schiedsrichter eben manchmal." Auch Sportvorstand Martin Pieckenhagen war gegenüber der "Bild" nicht sonderlich positiv auf den Unparteiischen zu sprechen: "Dass ich die Leistung des Schiris nicht als gut einschätze, liegt auf der Hand."

Leistung macht Mut

Doch es war nicht nur die Schiedsrichter-Leistung, mit der Hansa vor einer tollen Kulisse haderte. "Wenn wir die Überraschung schaffen wollen, dann müssen wir unsere Chancen natürlich nutzen", bemängelte Härtel und schob nach: "Mindestens zwei Tore müssen wir machen". Dabei spielte der Hansa-Coach vor allem auf die Riesenchance von Verhoek an, der nach 62 Minuten freistehend vor Kobel scheiterte. Auch Manuel Farrona Pulido hatte zuvor eine große Gelegenheit verpasst, ebenso wie Breier und Engelhardt in der Nachspielzeit.

Dennoch machte Härtel seiner Mannschaft keinen Vorwurf: "Die Jungs haben alles reingeworfen, insgesamt bin ich mit dem Auftritt zufrieden". Bester Rostocker war Torhüter Kolke, der mehrmals stark parierte und die Kogge so im Spiel hielt. Entsprechend bescheinigte Härtel dem Kapitän eine "Top-Leistung". Auch Verhoek, der ein hohes Laufpensum an den Tag legte, hob der Rostocker Übungsleiter positiv hervor: "So einen Auftritt von ihm wünschen wir uns häufiger." Unter dem Strich habe die Leistung Mut für die Saison gegeben, wie Härtel befand. "Gegen Duisburg wollen wir daran anknüpfen." Das Heimspiel gegen die Zebras steigt am kommenden Samstag. 

   

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