Kauczinski vor dem Auftakt: "Halte uns für stark und sehr gut"
Am Freitagabend wird Top-Favorit Dynamo Dresden die Saison 2020/21 am Betzenberg eröffnen. Nach der Pokal-Euphorie sprach SGD-Cheftrainer Markus Kauczinski in der ersten Pressekonferenz über die Favoritenrolle, den Alltag in der 3. Liga und den Spielstil, mit dem der ehemalige Zweitligist in die Spielzeit gehen wird. Kapitän Sebastian Mai war auch dabei.
"Man wird auch stolpern"
Zweitliga-Absteiger Dynamo Dresden geht als großer Favorit in die neue Spielzeit, das bestätigen jedenfalls die Kollegen des diesjährigen Teilnehmerfeld der 3. Liga. In der liga3-online.de-Umfrage stimmten 14 Cheftrainer für die SGD. "Wer hat das denn nicht eingeschätzt?", kommentierte Cheftrainer Markus Kauczinski die Einschätzung der Kollegen amüsiert. Denn dass die Favoritenrolle den Dresdnern zugeschoben wird, war für den 50-Jährigen keine Überraschung: "Ich mache das auch. Wenn einer absteigt, dann sag ich das auch. Da braucht man aber nichts drauf geben, das hat nichts zu bedeuten."
Bewusstes Understatement vom Top-Favoriten? Das soll es auch nicht werden. "Wir haben nominell starke Spieler verpflichtet, die einen starken Ruf haben. Aber das heißt noch nicht, eine gute Mannschaft zu haben", schätzt Kauczinski die Lage in Dresden rational ein. Deswegen fordert der Coach auch von seinem Team: "Das muss man werden und da sind wir auf einem guten Weg. Man wird auch mal stolpern, deswegen wird sich das erst auf Dauer zeigen und es wird ein offenes Rennen. Aber ich halte uns für stark und sehr gut, aber den Rest wird man sehen." Einen ersten Eindruck davon gab es beim 4:1-Sieg gegen den Hamburger SV im DFB-Pokal.
Kauczinski will mutiges Spiel
Die Euphorie aus diesem Pokalerfolg wollen die Dresdner zwar mitnehmen, aber die Eröffnungspartie der 3. Liga am Lautrer Betzenberg "wird ein ganz anderes Spiel, auf das wir uns einstellen müssen". Hinzu kommt auch, dass die SGD nach dem Montagsspiel im Pokal direkt am Freitag erneut antreten müssen – wenig Zeit zur Regeneration. Kauczinski nimmt es mit Galgenhumor: "Alle drei Tage spielen, da lachen wir drüber. Wenn das einer kann, dann wohl wir." Eine Anspielung auf die Terminhatz in der Endphase der vergangenen Saison.
Fehlen werden am Freitag weiterhin Kevin Ehlers und Justin Löwe, hinter Marco Hartmann steht ein Fragezeichen. Linksverteidiger Chris Löwe sitzt noch eine Rotsperre ab, für ihn wird Jonathan Meier spielen. Auch Kapitän Sebastian Mai wird am Start sein, der schon seine Erfahrungen am Betzenberg in den letzten Jahren machte: "Es ist schon ein Vorteil für uns, dass jetzt wenige Zuschauer kommen (5.000 sind erlaubt, d. Red.). Lautern lebt, wie auch Dresden, von seinen Fans. Es ist nicht so cool, dort zu verlieren, aber das sollten wir nicht wiederholen."
Dazu will Kauczinski einen ähnlichen Spielstil, wie gegen den HSV wählen. "Wir wollen nicht vorsichtig sein, im Gegenteil", präferiert der Coach ein mutiges Agieren als Basis für die SGD. Denn als Favorit werden die Dresdner oft gefordert sein, das Spiel zu machen: "Umso besser muss man dahinter organisiert sein."