Die "beste 3. Liga der Welt" legt wieder los

Das Warten hat endlich ein Ende! 76 Tage nach dem hochdramatischen Saisonfinale der letzten Spielzeit startet die 3. Liga am heutigen Freitagabend mit dem Duell zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und Dynamo Dresden in ihre 13. Saison. Wir stimmen Euch ein.

Die 3. Liga muss sich nicht verstecken

Für Drittliga-Experte Rudi Bommer ist die Sache klar: "Ich behaupte, es ist die beste 3. Liga der Welt", sagte er in einem Interview mit dem "Kicker". Eine These, über die man sicherlich streiten kann. Doch Fakt ist: Die 3. Liga muss sich nicht verstecken – auch nicht vor der Bundesliga. Während das Ticket für den FC Bayern München auf die neunte (!) Meisterschaft in Folge bereits gebucht scheint, ist die Ausgangslage in der 3. Liga um einiges spannender. Klar: Dynamo Dresden geht nach starken Transfers und dem überzeugenden Aufritt im DFB-Pokal aus der Sicht der Trainer als Top-Favorit in die neue Spielzeit. Doch ein Durchmarsch durch die Saison ist wohl nicht zu erwarten. Schließlich will mindestens die Hälfte der Klubs hoch. Der SV Wehen Wiesbaden etwa, oder der FC Ingolstadt, der in der Relegation nur um Millimeter am Aufstieg vorbeigerutscht ist. Auch der MSV Duisburg wird einen neuen Anlauf starten, ebenso der F.C. Hansa Rostock, der nun bereits in seine neunte Drittliga-Spielzeit in Folge geht. Aber auch der 1. FC Kaiserslautern will nach zwei gescheiterten Versuchen endlich zurück – allein schon aus finanziellen Gründen. Und dann ist da noch Viktoria Köln, das sich namhaft verstärkt hat.

Und wie jede Saison wird es wieder eine Mannschaft geben, die niemand auf dem Zettel hatte. In der vergangenen Saison war das lange Waldhof Mannheim, zum Schluss dann aber vor allem Bayern München II. Dass die Bayern-Amateure ihre Meisterschaft als erster Drittliga-Klub der Geschichte verteidigen können, gilt als wenig wahrscheinlich. Doch wer weiß schon, wie diese verrückte 3. Liga laufen wird. Auch auf die vier Aufsteiger darf man gespannt sein. Gerade Saarbrücken und Türkgücü, das innerhalb von drei Jahren aufsteigen will, streben nach oben. Aber auch Verl und Lübeck gehen keineswegs als klare Außenseiter ins Rennen – zumal seit 2014 nur zwei Aufsteiger direkt wieder abgestiegen sind.

246 Tage Fußball pur

Positiv ist auch, dass die Fans rechtzeitig zum Saisonstart wieder überall in die Stadien dürfen. Natürlich hätte der Kickoff volle Spielstätten verdient gehabt – allein in Kaiserslautern wären womöglich an die 30.000 Zuschauer auf den Betzenberg gepilgert – doch mit den nun getroffenen Regelungen ist der erste Schritt in Richtung Normalität getan. Durch die einheitliche Linie wird zudem eine mögliche Wettbewerbsverzerrung verhindert. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Fans in den Stadien an die Hygieneregeln halten und den Kritikern damit den Wind aus den Segeln nehmen. Ebenfalls müssen die Klubs die Daumen drücken, dass eine für den Herbst befürchtete zweite Welle möglichst gering ausfällt oder ganz ausbleibt, sodass eine für längere Zeit andauernde Rückkehr zu Geisterspielen nicht nötig ist – das wäre für viele Klubs existenzbedrohend. 

Was uns nun erwartet ist eine ausgeglichene und spannende Spielzeit, in der die Entscheidungen erst ganz zum Schluss fallen werden. Das Programm ist mit insgesamt sechs Englischen Wochen, keinen Länderspielpausen und einer stark verkürzten Winterpause zwar anspruchsvoll, auf der anderen Seite aber auch überaus attraktiv. In den kommenden 246 Tagen bis zum geplanten Saisonende Mitte Mai 2021 wird fast an jedem Wochenende gespielt. Fußball pur also in der vielleicht besten 3. Liga der Welt.

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button