Mai nach Dynamo-Sieg: "Haben einen Scheiß-Fußball gespielt"
Perfekte Woche für Dynamo Dresden! Erst den HSV aus dem Pokal gekegelt, jetzt zum Liga-Auftakt auch in Kaiserslautern gewonnen. Erneut trat Innenverteidiger Sebastian Mai als Torschütze in Erscheinung. Seine Analyse im Anschluss an die Partie fiel dennoch schonungslos aus.
"Gekämpft bis zum Umfallen"
"Wir haben einen Scheiß-Fußball gespielt", gab er am "MDR"-Mikrofon offen zu. Doch auch wenn der Auftritt aus spielerischer Sicht nicht so überzeugend war wie noch am Montag im Pokal, hat Dynamo einmal mehr Mentalität bewiesen. Schließlich mussten die Sachsen nach einer gelben-roten Karte gegen Paul Will in der 43. Minute mehr als eine komplette Halbzeit in Unterzahl spielen. "Die Entscheidung war hart", sagte Trainer Markus Kauczinski zum Platzverweis. "Der Ball ging erst an den Fuß und dann in die Hand. Da erwarte ein bisschen Fingerspitzengefühl. Wenn ich dafür immer Gelb gebe, hätte er noch zehn weitere geben müssen."
Dass Dynamo dennoch als Sieger vom Platz ging, erklärte Mai so: "Wir haben gekämpft bis zum Umfallen." Eine Tatsache, die auch Tim Knipping gegenüber der "Sächsischen Zeitung" hervorhob: "Man hat gesehen, was die Mannschaft in der kurzen Zeit auszeichnet, wie wir uns nach der gelb-roten Karte reingeworfen, wie wir gefightet haben um jeden Zentimeter, um jeden Grashalm – gerade für Paul. Der arme Junge sitzt in der Kabine und beißt sich in den Arsch. Also haben wir gesagt: 'Jetzt gewinnen wir das Ding zusammen auch für ihn'." In der zweiten Halbzeit habe Dynamo trotz des Drucks von Kaiserslautern "kaum Chancen" zugelassen. Entsprechend stellte der Verteidiger der Mannschaft ein "riesiges Kompliment" aus.
Ein "sensationeller Sieg"
Auch Kauczinski war mit dem Einsatz zufrieden: "Nicht gut gespielt, aber am Ende gekämpft", so der 50-Jährige. "In Unterzahl war es pure Energie. Wir haben unser Herz in die Hand genommen". Entsprechend hatte der Dynamo-Coach nach der Partie "ein gutes Gefühl". Ein Garant für den Sieg war neben dem starken Kampf auch Sebastian Mai, der nach 18 Minuten per Kopfball den Treffer des Abends erzielte. "Ich bin Verteidiger, es ist nicht so oft, dass ich vor dem Tor auftauche. Ich hoffe, dass ich noch ein paar Dinger machen kann", meinte der Innenverteidiger, der im zweiten Pflichtspiel für Dynamo seinen zweiten Treffer erzielte. "Wir haben hier einen sensationellen Sieg errungen", jubelte der Dynamo-Kapitän.
Und Knipping meinte: "Man muss ein Spiel auch mal dreckig gewinnen. Gerade für mich als Verteidiger gibt es keinen schöneren Sieg als diesen." Nach zwei Partien innerhalb von fünf Tagen kann Dynamo nun etwas durchatmen, das erste Liga-Heimspiel gegen Waldhof Mannheim steigt erst am übernächsten Sonntag. Mit dem Einsatz von Freitagabend sind auch gegen die Kurpfälzer wieder drei Punkte drin.