Nach Einspruch: DFB mildert Strafmaß für Leistner leicht ab
Drei Spiele Sperre, zwei weitere auf Bewährung und eine Geldstrafe in Höhe von 8.000 Euro: Mit diesem Strafmaß war HSV-Profi Toni Leistner vor einer Woche nach seinem Ausraster beim Pokalspiel in Dresden belegt worden. Nun hat das DFB-Sportgericht die Strafe nach einem Einspruch des 30-Jährigen etwas abgemildert.
Urteil ist rechtskräftig
Statt gleich drei Zweitliga-Spiele zu verpassen, wurde Leistner nun für jeweils zwei Partien in der Liga sowie im Pokal gesperrt. Da er ein Spiel bereits abgesessen hat, fehlt er nur noch beim Auswärtsspiel in Paderborn am kommenden Montag. Die Sperre im DFB-Pokal gilt für die kommende Saison. Zudem hat der DFB die Höhe der Geldstrafe von 8.000 auf 6.000 Euro reduziert.
"Normalerweise werden Übergriffe von Spielern auf Zuschauer härter bestraft. In diesem Fall griffen aber einige Milderungsgründe, vor allem die Tatsache, dass der Spieler bisher sportgerichtlich nicht in Erscheinung getreten ist und er in hohem Maße provoziert wurde, bzw. glaubte, provoziert worden zu sein", erklärt Richter Hans E. Lorenz. Für eine noch deutlichere Reduzierung der Strafe sei derweil kein Raum geblieben, "weil von dem Urteil auch eine abschreckende Wirkung ausgehen muss", so Lorenz. Das Urteil ist rechtskräftig.
Dynamo-Anhänger droht der Rauswurf
Leistner war am 14. September nach dem Spiel in Dresden auf die Tribüne geklettert und hatte dort einen Dynamo-Fan zu Boden gedrückt. Als Grund für seine Reaktion gab der 30-Jährige an, dass er und seine Familie zuvor "extrem und massiv unter die Gürtellinie" beleidigt worden war. Der SGD-Anhänger stritt dies ab und sprach von den üblichen Phrasen, "die Fans nach so einem Spiel von sich geben".
Am Tag danach kam es zu einer Aussprache zwischen Leistner und dem Fan, für den HSV-Profi war die Sache "damit aus der Welt". Für den Dynamo-Anhänger könnte die Angelegenheit aber noch ein Nachspiel haben, ihm droht der Rauswurf aus dem Verein. Laut Dynamo-Präsident Holger Scholze habe der Mann aber versichert, dass ein solches Verhalten seinerseits nicht noch einmal vorkommen werde. Zudem habe der Fan angeboten, freiwillig 20 Sozialstunden für ein gemeinnütziges Projekt der Sportgemeinschaft zu leisten.