Schommers über FCK-Unruhe: "Giftpfeile, die keiner braucht"

Ein knappes DFB-Pokal-Aus und eine Auftaktpleite gegen Dresden genügten, um die Stimmung am Betzenberg wieder einmal aufkochen zu lassen. Im Zentrum der Kritik steht Cheftrainer Boris Schommers, der zur Verteidigung seiner Person die Fakten seiner Amtszeit hervorhob. Einzig das wiederkehrende Problem, dass die Roten Teufel zu wenig Tore machen, muss der Coach dabei noch beheben.

"Gehört zum Betzenberg wohl dazu"

"Seitdem ich hier angefangen habe, ist Druck auf dem Kessel. Das gehört zum Betzenberg wohl dazu", fasste Schommers seine Amtszeit in einem Satz zusammen – und kaum eine andere Aussage steht symbolischer für die aktuellen Geschehnisse beim 1. FC Kaiserslautern. Die Trainerdiskussion ist akut, das Störfeuer aus den eigenen Reihen wieder treffsicher. Erst am Donnerstagabend lancierte die "Bild" ein Gerücht, wonach Ex-Waldhof-Coach Bernhard Trares als "aussichtsreicher Kandidat" für Schommers bereit stehen soll. 

"Einen Trainer nach dem 1. Spieltag infrage zu stellen, wenn er saisonübergreifend sechs der letzten zehn Spiele gewonnen hat, der mit seinem Team in diesem Zeitraum die drittbeste Drittliga-Mannschaft stellte, wird der Arbeit und dem Verein nicht gerecht", äußerte sich Schommers zielgerichtet gegen die platzierten Unruhen. "Das sind Giftpfeile, die hier keiner braucht. Manchmal wünscht man sich, dass es weniger wäre. Aktuell versuchen wir die Diskussionen von der Mannschaft fernzuhalten."

Schommers bekommt Rückhalt

Der 41-Jährige zeigte sich zwar gelassen, gab aber auch zu: "Die Diskussion nervt mich total. Hier kommt immer Unruhe auf, obwohl wir seit Monaten versuchen, den Verein in die richtige Richtung zu bewegen. Wenn man da zurückblickt, sieht man eine klare Entwicklung. Wenn dann irgendjemand meint, über meine Person sprechen zu müssen, dann hilft das keinem", meinte der 41-Jährige und betonte auch eine gewisse Erheiterung, angesichts der vielen Machtstellungen, die ihm seitens der Kritiker innerhalb des Vereins zugesprochen wurden. Schommers versicherte: "In meinem Vertrag steht lediglich, dass ich gemeinsam mit Boris Notzon den bestmöglichen Kader zusammenstellen darf." Beiratsmitglieder zu Rücktritten zu bewegen oder Mitarbeiter freizustellen, gehöre dagegen nicht zu seinen Aufgaben.

"Ich spüre den kompletten Rückhalt des Vereins und bin in einem stetigen Austausch mit Sportdirektor Boris Notzon und Geschäftsführer Soeren Oliver Voigt." Eine Aussage, die Notzon in der "Rheinpfalz" unterstreicht: "Wir stehen hinter Boris Schommers, dem Trainerteam und der Mannschaft. Wir sind täglich im engen Austausch, und wie in jedem Fußballverein diskutieren wir auch kritisch." Dass schon nach dem ersten Spieltag und einer knappen Niederlage eine öffentliche Trainerdebatte geführt werde, sei ist "nicht der richtige Weg. Wir unterstützen den Trainer in seiner Arbeit".

"Mache auch nicht alles richtig"

Entsprechend richtete Schommers den Fokus auf das Auswärtsspiel bei Türkgücü München am Sonntag. "Die sollte man nicht als reinen Aufsteiger betrachten, gerade auch bei ihren Transferaktivitäten auf dem Markt. Da müssen wir höllisch aufpassen." Um mit drei Punkte nach Hause zu fahren, muss der FCK zwangsläufig Tore schießen. Darin lag zuletzt – wie auch oftmals in der Vorsaison – die Krux. Nach den Abgängen sämtlicher Top-Scorer zeigt sich Schommers optimistisch, dass auf dem Markt noch etwas passieren wird. "Wir werden im Gesamtpaket garantiert einen besseren Kader haben, als in der letzten Saison", versprach der Coach und legte Wert darauf, dass bei Spielern wie Elias Huth, der jüngst verlängerte, die Ruhe bewahrt wird.

Am Ende hängt nämlich auch vieles mit der Selbstreflexion zusammen, wie auch Schommers ehrlich eingestand: "Ich bin nicht der perfekte Trainer und mache auch nicht immer alles richtig. Aber deswegen ist es wichtig, sich zu reflektieren und das mache ich auch. Ich glaube auch, dass wir damit auf dem richtigen Weg sind." Gleiches gilt auch für das Team. "Sie wollen und sie werden Tore schießen", stellte sich der Übungsleiter hinter sein Team. Die erneuten Unruhen im Verein helfen den Jungs auf dem Platz dabei aber vermutlich weniger.

Kommentar: Trainerdiskussion beim FCK mutet skurril an

   

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