Gefühlte Niederlage für den SVWW: "Das ist halt scheiße"

Nach 45 Minuten schien der SV Wehen Wiesbaden am Montagabend als Sieger vom Platz zu gehen, doch mit der letzten Aktion konnte der 1. FC Kaiserslautern den Hessen noch den Sieg entreißen. Die letzten zwei Minuten der Nachspielzeit stehen sinnbildlich für das, was Cheftrainer Rüdiger Rehm im zweiten Abschnitt von seinem Team vermisste.

Rehm sieht starke Halbzeit

Es lief bereits die zweite Minute der Nachspielzeit, der 1. FC Kaiserslautern bekam einen Eckball zugesprochen. Die Ausführung dauerte bereits einige Sekunden, danach bekam der SV Wehen Wiesbaden über 120 Sekunden den Ball nicht ordentlich geklärt – mit der Folge, dass die Roten Teufel mit dem Schlusspfiff nochmal einnetzten. "Natürlich sind wir mit dem Ende extrem enttäuscht, das müssen wir ganz klar sagen. Das tut uns weh", erklärte Cheftrainer Rüdiger Rehm auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. Dass der Frust groß war, lag vor allem am Spielverlauf.

"Insgesamt haben wir ein Spiel gemacht, das wir in der ersten Halbzeit total dominiert haben", hielt Rehm fest. Im Detail hieß das: "Wir haben den Gegner immer wieder vor Probleme gestellt, gut gepresst, gute Ballgewinne gehabt und daraus gute Sachen gemacht. Wir haben hochverdient mit 2:0 geführt." Gleichzeitig ließ man den Gegner zu keinem Zeitpunkt ins Spiel kommen. Doch nach dem Seitenwechsel war ein Bruch im Wiesbadener Spiel. "Vielleicht ist es auch eine Frage des Entwicklungsprozesses", zeigte sich der SVWW-Coach einsichtig, dass seine Mannschaft das Spiel aus der Hand gab, gegenüber der "Telekom" ergänzte er: "Wir haben einen Gang rausgenommen und nicht wieder reingekriegt."

"Haben zu viel Kunst gemacht"

Eine ähnlichen Auffassung war auch Angreifer Phillip Tietz, der sein erstes Drittliga-Tor für die Wiesbadener beisteuerte. "Das haben wir uns selber eingebrockt", sah der Stürmer den Ausgang der Partie selbstkritisch und bemängelte dabei, dass man den eigenen Plan nicht mehr konsequent durchgespielt habe. "Wir wussten, dass wir eine gute erste Hälfte gespielt haben. Wir haben uns dann alle gesagt, dass die Zweite noch besser werden muss. Das war nicht der Fall und man weiß halt, dass man es besser machen kann", verdeutlichte Tietz seine eigene Enttäuschung. Für den SVWW war es eine gefühlte Pleite: "Es fühlt sich an wie eine Niederlage, muss man zugeben. Wenn man in der 90. Minute plus keine Ahnung was ein Gegentor kriegt, das ist halt scheiße."

Und auch Rüdiger Rehm musste nach dem Match zwar Aufbauarbeit für seine Spieler leisten, versäumte aber auch nicht, den Finger in die Wunde zu legen: "Wir haben den Gegner eingeladen, wir haben zu viel Kunst gemacht und nicht die Zielstrebigkeit an den Tag gelegt, die wir in der ersten Halbzeit hatten. Da konnte Lautern uns nicht folgen." Dass das "ganz, ganz wilde Ende" folgen würde, war in diesem Sinne nicht unvorhersehbar. Besser machen kann es der SVWW am Samstag bei Aufsteiger Türkgücü München.

   

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