Pokal-Streit: Türkgücü leitet Verfahren gegen BFV ein

Nachdem der Bayrische Fußball-Verband (BFV) am Donnerstag Berufung gegen das Urteil des Landgerichts München eingelegt und gleichzeitig das zuständige Schiedsgericht angerufen hatte, leitet Türkgücü nun seinerseits ein Verfahren gegen den BFV ein. 

"Keine wirksame Schiedsvereinbarung"

In einer Mitteilung erklärte der Klub am Freitag: "Türkgücü München hat beim Bayerischen Obersten Landesgericht nach der BFV-Entscheidung ein Verfahren eingeleitet, das sich gegen das vom BFV angestrebte Schiedsverfahren richtet." Demnach gebe es zwischen dem BFV und Türkgücü München "keine wirksame Schiedsvereinbarung, erst recht nicht für einen Streit über die Meldung zum DFB-Pokal". Wie es nun weitergeht, ist offen. Ebenso unklar ist, ob die Pokal-Partie zwischen dem bayrischen Pokal-Teilnehmer und dem FC Schalke 04 bereits am 3./4. November stattfinden kann – diesen Termin hatte der DFB am Donnerstag festgelegt. 

Dass sich BFV mit dem Urteil des Landgerichts nicht zufrieden gab, überraschte kaum. Schließlich hatte das Gericht die Meldung des BFV, wonach der 1. FC Schweinfurt 05 im Pokal antritt, widerrufen. Gleichzeitig waren dem BFV zwei Möglichkeiten eingeräumt worden: Entweder Türkgücü wird auf der Grundlage der Spielordnung vom 5. Mai 2020 zum Pokal-Teilnehmer ernannt oder die Spielordnung wird erneut geändert. Der BFV kämpft aber weiter dafür, dass Schweinfurt spielen darf. Neben dem Gang zum OLG rief der Landesverband deshalb auch das Schiedsgericht an und hofft auf ein schnelles Urteil. 

Streit über Wertung der Saison

Türkgücü wiederum hatte geklagt, da die Wertung der unterbrochenen Regionalliga-Saison aus Sicht des Klubs nicht rechtmäßig war. Zur Erklärung: Grundsätzlich meldet der BFV neben dem Landespokal-Sieger auch die beste bayrische Amateurmannschaft für den DFB-Pokal – dies war bis zur Saison-Unterbrechung Anfang März Türkgücü München. Doch nachdem Türkgücü Mitte Juni vom BFV zum Aufsteiger in die 3. Liga erklärt worden war, hatte der Verband den Klub aus der Wertung der Regionalliga Bayern gestrichen. Denn im Gegensatz zu den anderen Staffeln wurde die Saison in Bayern nicht abgebrochen, sondern wird in Kürze fortgesetzt. So belegte Schweinfurt (vormals Zweiter) zum Zeitpunkt der Meldefrist am 6. September den ersten Tabellenplatz und wurde entsprechend vom BFV für den Pokal gemeldet.

Bis endgültig feststeht, wer im Pokal antreten wird, dürfte es noch dauern. Klar ist bereits: Die Auslosung der zweiten Pokalrunde wird nicht wie bisher geplant am 18. Oktober erfolgen können. Sehr wahrscheinlich kann erst gelost werden, wenn die Partie zwischen dem Bayern-Teilnehmer und Schalke 04 ausgetragen ist.

   

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