SGD gewinnt Derby, Remis auf dem Betze, 1860 an der Spitze
Derby-Nachmittag in der 3. Liga! Während Dynamo einen knappen, aber verdienten 1:0-Sieg gegen Magdeburg feierte, konnte der FCK beim 1:1 gegen Mannheim erneut nach Rückstand einen Punkt mitnehmen. Neuer Spitzenreiter ist 1860 München nach einem 4:1-Sieg gegen Lübeck. In Schlagdistanz bleibt Rostock nach einem umkämpften 3:2-Auswärtserfolg in Verl. Die Partien zwischen Uerdingen und Bayern II (1:1) sowie Türkgücü und Wiesbaden (0:0) endeten jeweils Remis.
Dresden 1:0 Magdeburg: Stark trifft zum verdienten Derbysieg
Das Derby in Dresden vor 999 Zuschauern erwischte einen sehr abwartenden Start. Da beide Mannschaften das Risiko scheuten, entwickelten sich beinahe keine Torraumszenen in den ersten 20 Minuten. Im Anschluss übernahm Dynamo mehr und mehr die Spielkontrolle. Insbesondere der aktive Hosiner brachte die Abwehr der Gäste in Probleme. Der Österreicher legte nach einer halben Stunde auf Stark ab, dessen Schuss geblockt wurde. Auch der zweite Ball landete bei Dynamo. Die anschließende Flanke an den ersten Pfosten köpfte erneut Hosiner aufs kurze Eck, wo Behrens aber sehenswert parierte (30.). Eine weitere Topchance erhielten die Gastgeber vor der Pause aber nicht mehr. Von den Magdeburgern kam in der ersten Hälfte offensiv zu wenig.
Nach dem Pausentee wurde die Partie deutlich lebhafter. Beck versuchte es mit einem Schlenzer von der Strafraumkante, verfehlte das Tor jedoch deutlich (46.). Auf der Gegenseite verpasste auch Hosiner mit einem wuchtigen Schuss aus der Drehung das lange Eck nur knapp (51.). Drei Minuten später war es aber soweit. Weihrauchs Freistoß von der linken Seite köpfte Will an die Latte. Der Abpraller landete auf dem Fuß von Stark, der aus 13 Metern das Leder wuchtig über die Linie drückte (55.). Beinahe hätte Dynamo sofort nachgelegt. Königsdörffer wurde steil Richtung Grundlinie geschickt und legte quer auf Hosiner, der allerdings erneut das Tor nicht traf (58.). Vom FCM kam auch in der Folge offensiv zu wenig, sodass Dresden näher am 2:0 war. Vlachodimos probierte sich vier Minuten vor dem Ende noch einmal mit einem Abschluss, der jedoch deutlich daneben ging. Es blieb am Ende beim verdienten Derbysieg der Dresdner, die auf Rang fünf vorrücken. Magdeburg bleibt mit nur einem Punkt aus vier Spielen Letzter.
Kaiserslautern 1:1 Mannheim: Ritter rettet FCK das Remis
Einen denkbar schlechten Start im Derby erwischte der FCK vor heimischer Kulisse. Nachdem das Leder mustergültig auf der linken Seite von Garcia in den Lauf von Donkor durchgesteckt worden war, legte dieser das Leder vor der Grundlinie zurück auf den im Strafraum völlig frei stehenden Boyamba. Der Stürmer suchte sofort den Abschluss und vollendete mit etwas Glück seinen abgefälschten Schuss im langen Eck (7.). Dem FCK fehlte vor 7.500 Zuschauern jeglicher Zugriff auf die Partie. Spahic musste eine immer länger werdende Flanke aus dem Halbfeld von Garcia noch über die Latte wischen (15.). Mitte der ersten Hälfte hätten die Buwe eigentlich auf 2:0 stellen müssen, aber Martinovic scheiterte frei vor Keeper Spahic an dessen Brust (23.). Weiterhin war nur der Gast in der Offensive zu sehen. Garcia durfte aus 18 Metern einfach mal schießen, Spahic konnte gerade noch parieren und auch den Rebound von Martinovic am Einschlag hindern (36.). Erst kurz vor der Pause kam auch der FCK in der Partie an. Hloušek flankte aus dem Halbfeld an den Elfmeterpunkt, wo Bachmann frei zum Kopf kam und den linken Torpfosten traf (42.). Dadurch blieb es beim 0:1 zur Pause.
Der FCK hatte sich nach der Pause merklich etwas vorgenommen. Ritters Abschluss nach einer Flanke von Skarlatidis wurde gerade noch geblockt (51.). Bei der anschließenden Ecke konnte auch der Nachschuss von Hloušek wieder am Einschlag gehindert werden (53.). Weiter ging der Druck der Pfälzer. Ritters Freistoß aus dem Halbfeld landete bei Bachmann, der per Kopf aufs Tor zog. Bartels konnte stark parieren (64.). Keine zehn Minuten darauf war der SVW wieder im Glück. Ein präziser Schuss von Gözütok aus elf Metern wurde von Just auf der Linie gerettet. Eine Viertelstunde vor dem Ende fiel dann der verdiente Ausgleich. Eine Flanke von der linken Seite vom auffälligen Hloušek landete bei Ritter, der mit etwas Glück unter Bartels hindurch zum 1:1 traf (77.). Lautern drückte am Ende sogar noch auf den Siegtreffer, doch dieser sollte dem FCK nicht mehr gelingen. In der Tabelle ist Mannheimer nun Elfmeter, Lautern belegt Rang 18.
TSV 1860 4:1: Lübeck: Löwen neuer Spitzenreiter
Das erste Tor des gesamten Nachmittags fiel überraschend für den VfB Lübeck bei den Münchner Löwen. Nach einem feinen Steckpass von Florian Deichmann gelangte Patrick Hobsch frei vor dem Tor an den Ball. Der Offensivmann behielt vor Keeper Marco Hiller die Nerven und schob lässig ein zum 1:0 (8.). Die Löwen versuchten sofort zu antworten und hatten im Anschluss an eine Ecke einen ersten Abschluss durch Salger, doch VfB-Keeper Raeder begrub das Leder sicher unter sich (16.). Nach 25 Minuten übernahm der TSV immer mehr und mehr die Spielkontrolle. Neudecker schlenzte zunächst noch am Lattenkreuz des Gästetores vorbei (27.), doch zwei Minuten später war es soweit. Steinhart flankte von der linken Seite in die Box, wo Willsch direkt zum Abschluss kam. Sein abgefälschter Schuss landete unter der Latte und im Tor zum 1:1 (29.). Lübeck wollte direkt antworten und traf durch Hobsch vermeintlich zum 1:2, doch wegen einer Abseitsstellung wurde der Treffer nicht anerkannt (35.). Quasi im Gegenzug bekam Sascha Mölders das Spiel lang in den Lauf gespielt und lupfte das Leder gekonnt über Raeder hinweg zum 2:1 ins Tor (36.). Kurz vor der Pause hätte Mölders sogar noch ein Tor erzielten können, entschied sich aber nach einem leichten Kontakt für den Fall zu Boden. Einen Elfmeterpfiff gab es zurecht nicht und es blieb beim 2:1 zur Pause.
Rasant ging es auch nach der Pause weiter. Lübeck wäre beinahe sofort zum Ausgleich gekommen, als Salger im letzten Moment noch gegen Zehir blocken konnte (47.). Kurz darauf scheiterte Deters aus drei Metern am auf der Linie stehenden Willsch (52.). Die Löwen ließen sich aber auch nicht hängen. Lex konnte nach Vorlage von Mölders gerade noch am Schuss gehindert werden (57.). Fünf Minuten später trafen die Löwen aber doch. Willsch spitzelte das Leder am kurzen Eck zu Neudecker, der es mit der Hacke im Tor unter brachte (62.). Kurz danach später machte der TSV 1860 den berühmten Deckel auf die Partie. Nach einem Querschläger von Boland gelangte das Leder in den Lauf von Lex, der frei vor dem Tor cool blieb und rechts zum 4:1 einschob (66.). Den Lübeckern konnte man auch im Anschluss den Willen nicht absprechen. Riedel hielt aus 20 Metern einfach mal drauf, sodass Hiller nur abklatschen lassen konnte. Den Abpraller brachte Röser im Tor unter, doch das Tor zählte erneut aufgrund einer Abseitsstellung nicht (72.). Durch den am Ende verdienten, aber zu hohen, Heimsieg der Löwen übernimmt die Elf von Trainer Köllner die Tabellenführung. Lübeck rutscht auf den vorletzten Rang ab.
Verl 2:3 Rostock: Hansa siegt in Unterzahl
Die erste Chance an der Verler Poststraße verbuchte der heimische SCV. Nach einem Freistoß von Rabihic köpfte Janjic die Kugel auf das Tor, scheiterte aber an den Armen von Markus Kolke im Gästetor (6.). Auch in der Folge behielten die Verler durchaus die Kontrolle im Spiel, weil sich Hansa im Aufbauspiele unkonzentriert zeigte und viele Bälle herschenkte. Nach einer halben Stunde wurde es dann auf dem Nichts rasant. nach einem leichten Kontakt ging Bahn im Strafraum der Gastgeber zu Fall und bekam den Elfmeterpfiff. Der Gefoulte trat selbst an und verwandelte rechts unten zum 1:0 (31.). Nur vier Minuten später eroberte Litka das Leder im Zentrum und hatte das Auge für den mitgelaufenen Neidhart. Der Mittelfeldspieler legte das Leder durch die Beine des Keepers ins Tor – 2:0 (35.). Verl antwortete prompt. Nach einem schweren Fehler von Sonnenberg ging Yildirim alleine aufs Tor zu und überwand Kolke links unten im Tor (37.). Auf der Gegenseite war wiederum Hansa an der Reihe. Über Breier und Verhoek gelangte das Leder am Fünfer zu Litka, der noch einen Gegenspieler aussteigen ließ und das Leder links im Tor unterbrachte zum 3:1-Pausenstand.
Die Verler kamen mit viel Wut aus der Kabine. Nach einer Flanke von der linken Seite versuchte Janjic sich an einem Seitfallzieher. Dadurch dass dieser misslang gelangte das Leder in den Rückraum zu Kurt, der es trocken ins Tor wuchtete (54.). Die Ereignisse überschlugen sich im Anschluss. Nach einem harten, aber nicht brutalen, Foul von Roßbach von der Seite gegen Yildirim musste der Rostocker den Platz mit einer glatt roten Karte verlassen (58.). Der Druck auf die Rostocker Abwehr nahm entsprechend in der Folge deutlich zu. Hansa verteidigte allerdings leidenschaftlich und fehlerlos, sodass Verl nicht mehr zu einer echten Chance kam. Somit nahm Hansa den knappen Sieg in einem spannenden Spiel über die Zeit und ist nun Vierter – einen Platz hinter Verl.
Türkgücü 0:0 Wiesbaden: Aufsteiger hadert mit Chancenausbeute
Im Duell Auf- gegen Absteiger wäre die Heimelf im Olympiastadion von München beinahe gleich in Führung gegangen. Slišković legte mit Übersicht auf seinen Mitspieler Fischer ab, der aber nicht den Abschluss suchte, sondern nochmal querlegen wollte. Dadurch verpuffte diese aussichtsreiche Möglichkeit im Strafraum (6.). Auch die nächsten guten Chancen gingen an die Münchner. Boere verfehlte das Gästetor nach zehn Minuten, Slišković verpasste das Leder nach einer Kirsch-Flanke (21.) und Tim Boss könnte gegen Sararer mit dem Fuß parieren (21.). Im Anschluss wachten auch die Gäste aus Hessen mehr und mehr auf und hatten vor der Pause sogar die Chance zur Führung. Sararers Fehlpass im Aufbau nahm Philipp Tietz auf und zog sofort aus 20 Metern ab. Der Abschluss flog aber weit über das Tor (41.).
Effektiv hatten die Münchner auch nach dem Seitenwechsel die besseren Chancen. Sararer schickte den eingewechselten Gabriele auf die Reise, der jedoch erneut frei vor dem Tor an SVWW-Keeper Boss scheiterte (49.). Wiesbaden verlegte sich auf gefährliche Konter. Medic köpfte nach einer Flanke von Korte aufs kurze Eck, aber Vollath war auf dem Posten und fing das Leder sicher (63.). Die besten Chancen verbuchten aber eindeutig die Gastgeber. Holz versuchte sich einfach mal aus der Distanz und traf nur die Latte des Wehener Tores (77.). Kurz vor Schluss hätten sich die Gäste beinahe sogar den Sieg gesichert. Hollerbach bekam das Leder etwas glücklich von Schwede und wuchtete es mit dem linken Fuß an den rechten Pfosten (87.). Am Ende haderte der Aufsteiger allerdings mit den vergebenen Chancen und kann nur einen Punkt gegen den SV Wehen Wiesbaden mitnehmen, der auf Platz 7 abrutscht. Türkgücü bleibt Sechster.
Uerdingen 1:1 Bayern II: Remis nach Leistungssteigerung
Dem KFC Uerdingen fiel gegen die jungen Münchner zu Beginn keine zündende Idee in der Offensive ein, während sich die Gäste auf eine sichere Defensive konzentrierten und nicht den Weg nach vorne suchten. Der einzige Torschuss der ersten Hälfte ging am Ende auf das Konto der Gastgeber, als Marcussen aus der Drehung am Elfmeterpunkt abschloss, aber nur den Münchner Waidner im Gesicht trag (45.).
Die zweite Halbzeit startete wesentlich unterhaltsamer als die erste, nämlich gleich mit dem ersten Treffer. Eine Flanke aus dem Halbfeld von Lawrence landete auf der Schulte von Dajaku, der dem Ball dadurch eine unvorhersehbare Flugkurve verlieh und ihn über Königshofer hinweg im Tor unterbrachte (53.). Der KFC hätte sofort antworten könnten, aber Hoffmann reagierte glänzend aus der Nahdistanz nach einem Pfostenhammer von Kinsombi gegen den Nachschuss (54.). Der Ausgleich fiel dennoch drei Minuten später. Der KFC eroberte das Leder vor dem Strafraum, sodass Wagner auf Kiprit durchstecken durfte. Der Uerdinger blieb frei vor Hoffmann cool und schob zum 1:1 ein (58.). Das Spiel entwickelte sich jetzt schlussendlich doch zu einem kleinen Schlagabtausch. Kurz vor dem Ende wurde es noch einmal hektisch, da sich Uerdingen einen fragwürdigen Platzverweis einhandelte. Wagner trat an der rechten Außenbahn Musiala in die Hacken und sah dadurch eine sehr harte rote Karte (85.). Es blieb am Ende beim gerechten Remis nach einer deutlichen Leistungssteigerung beider Teams im zweiten Durchgang.