1860 München erobert die Tabellenführung dank Willsch
Nach dem dritten Sieg im vierten Spiel grüßt der TSV 1860 München von der Tabellenspitze. Beim 4:1-Erfolg gegen Aufsteiger Lübeck profitierten die Löwen von einem gut aufgelegten Marius Willsch, der vorne und hinten für die entscheidenden Szenen sorgte. Dazu gab es einen Traum-Lupfer und ein Hackentor.
"Gut, dass der Sascha weggeblieben ist"
Das erste Tor des Tages schob VfB-Stürmer Patrick Hobsch den Münchener Löwen schon nach sieben Spielminuten ein, der Sohn vom ehemaligen 1860-Stürmer Bernd Hobsch (40 Einsätze, 12 Tore) kannte keine Gnade in einer druckvollen Anfangsphase der Gäste. Doch mit fortlaufender Spielzeit bekamen die Sechziger die Partie unter Kontrolle – und hatten Marius Willsch in ihren Reihen. "Ich merke, wie der Ball in meine Richtung kommt", beschrieb der 29-Jährige gegenüber "Magenta Sport" die Szene zum Ausgleich, in der der Abwehrspieler ausgerechnet Top-Stürmer Sascha Mölders die Kugel abluchste. Willsch schmunzelte: "Der Sascha, eigensinnig wie er ist, ist schon zum Ball gesprintet. Ich hab dann 'Leo, Leo' geschrien und dann wird der Ball zum Glück noch abgefälscht. Gut, dass der Sascha weggeblieben ist."
Sätze, die 1860-Kapitän Sascha Mölders nicht oft hört. Schon gar nicht, wenn er seine Mannschaft mit einem perfekten Lupfer über Gäste-Keeper Lukas Raeder hinweg die Führung besorgt. Die Torpremiere von Rückkehrer Richard Neudecker wurde mit einem Hackentreffer garniert, anschließend erhöhte Stefan Lex noch nach einem Abwehrfehler. Für Cheftrainer Michael Köllner gab es nicht viel zu meckern: "Mit 4:1 haben wir einen sicheren, souveränen Heimsieg gefeiert. Ich bin zufrieden, wie die Mannschaft gearbeitet hat."
Erfolgstrend erfreut Köllner
Dazu gab es obendrauf die Tabellenführung. Mit zehn von zwölf möglichen Punkten haben die Münchener Löwen grundsätzlich vieles richtig gemacht, wie auch Köllner anerkannte: "Ich bin zufrieden. Das wünscht man sich, wenn man eine Mannschaft zusammenstellt. Wir haben 18 Spieler verloren und fünf neue geholt. Das ist nicht selbstverständlich, dass es dann so gut klappt." Für Köllner, der seinen Vertrag Anfang des Monats vorzeitig verlängerte, ist es das Ergebnis von "harter Arbeit und der Trainingsbesessenheit der Spieler".
Dass die ersten Minuten, inklusive des Gegentreffers, nicht unerwähnt bleiben dürfen, hielt auch der Mann des Tages für richtig. Zumal die Lübecker in der zweiten Hälfte beinahe wieder zugeschlagen hätte – wäre da nicht Willsch gewesen, der gleich zwei Mal auf der Linie rettete. "Mittlerweile bin ich ja Abwehrspieler, von daher sind solche Aktionen schön, wo man den Ball runterkratzt", freute sich der 29-Jährige mehr über den verhinderten, als seinen erzielten Ausgleich. Das sahen auch Teamkollegen ähnlich, wie Willsch offenbarte: "Der Erdmann kam nach dem Spiel zu mir und hat mich beglückwünscht. Nicht für das Tor, sondern für die Rettungstat." Am kommenden Samstag wartet nun das Spitzenspiel gegen Hansa Rostock