2:0! Starker Zwickauer fügen Halle die dritte Pleite in Folge zu
Am Montagabend feierte der FSV Zwickau seinen ersten Auswärtssieg beim Halleschen FC seit September 2000 und schiebt sich in der Liga auf den fünften Rang vor. Vor 3.358 Zuschauern zeigten die Gäste die engagiertere Vorstellung, glänzten vor dem gegnerischen Kasten mit Effektivität und gewannen somit letztlich verdient mit 2:0. Für den HFC war es dagegen bereits die dritte Pleite in Folge.
Wolfram trifft nach Lattenkracher
Das Montagsspiel zwischen dem Halleschen FC und dem FSV Zwickau stand ganz im Zeichen der Erinnerung an die Opfer des Anschlags gegen die jüdische Gemeinde in Halle vor einem Jahr. Beide Mannschaften liefen daher mit einem Sondertrikot mit der Aufschrift "Nie wieder – gemeinsam gegen das Vergessen" auf und setzten zusammen ein Zeichen gegen Diskriminierung und Terror.
Weniger Einigkeit herrschte zwischen beiden Teams hingegen nach dem Anstoß. Sowohl Halle, als auch Zwickau gingen von Beginn an aggressiv zu Werke, sodass sich ein rassiges Duell entwickelte. Echte Tormöglichkeiten blieben aber zunächst Mangelware. Einzig ein per Kopf durch Nietfeld verlängerter Freistoß von Titsch Rivero ließ ein wenig Gefahr aufkommen, landete aber ein gutes Stück neben dem Zwickauer Kasten (11.). Ansonsten blieb vieles Stückwerk in einem Spiel, in dem sich das Spielgeschehen fast ausschließlich im Mittelfeld abspielte.
Nach etwas mehr als einer halben Stunde meldeten sich dann aber auch die Gäste erstmals an. Schröter flankte von halbrechts in den Strafraum und Wolfram köpfte knapp links vorbei (36.). Die bis dahin beste Chance im Spiel diente gleichzeitig als Weckruf für das restliche Team von Enochs. Plötzlich suchte Zwickau aktiv den Weg nach vorne und wurde sofort belohnt. Drinkuth nagelte einen Schuss aus 20 Metern an die Latte und Wolfram brachte den Abpraller per Flugkopfball zum 1:0 für den FSV im Tor unter (39.). Zwar kam Torhüter Eisele mit einem tollen Reflex noch mit der Hand an den Kopfball vom Wolfram, konnte den Einschlag aber auch nicht mehr verhindern. Und so ging es für Halle mit einem Rückstand in die Halbzeitpause, auch weil Guttau kurz vor dem Halbzeitpfiff aus aussichtsreicher Position kläglich verzog (44.).
Routinier König sorgt für die Entscheidung
Ohne personelle Änderungen schickten die Trainer ihre Mannschaften in den zweiten Durchgang und auch am Spielgeschehen änderte sich erst einmal nichts. Dann allerdings schlug Zwickau wieder zu. Wolfram flankte einen Freistoß von der rechten Seite vors Tor und fand König am zweiten Pfosten. Der Routinier in Reihen der Schwäne wurde von Gegenspieler Papadopoulos zwar noch leicht am Trikot gezogen, ließ sich davon aber auch nicht aufhalten und traf mit einem wuchtigen Kopfball zum 2:0 (57.).
Schnorrenberg reagierte nun und brachte Eberwein für den jungen und etwas unglücklich agierenden Dehl. Zudem kam auch Neuzugang Gündüz zu seinem ersten Pflichtspieleinsatz für Halle und ersetzte Derstroff. In der Offensive fiel den Gastgebern dennoch weiterhin nicht viel ein, zumal die Zwickauer in den Zweikämpfen deutlich präsenter wirkten und Halle somit erfolgreich vom eigenen Tor fernhielten. Daran änderte auch eine ganze Folge von Eckbällen der Hallenser nichts, die allesamt wirkungslos verpufften. Zudem musste Gündüz in der Nachspielzeit noch mit einem Platzverweis der Marke "Unnötig" vom Platz. Zunächst sollte sich der Mittelfeldspieler wegen Meckerns die gelbe Karte von Schiedsrichter Franz Bokop abholen, weil er sich aber weigerte, gab es gleich noch die zweite gelbe Karte hinterher (90.+2.) Und so änderte sich auch nichts mehr am Spielstand, wodurch der FSV Zwickau am Ende verdientermaßen zum ersten Auswärtssieg seit 20 Jahren im benachbarten Halle kam.
Der FSV Zwickau schiebt sich durch den Erfolg in der 3. Liga auf den fünften Rang vor und empfängt am kommenden Samstag (14 Uhr) den KFC Uerdingen. Halle hingegen verbleibt nach der dritten Pleite auf Platz 15 und muss am Sonntag (14 Uhr) beim 16. aus Duisburg ran.