"Können uns davon nichts kaufen": König tritt auf Euphoriebremse

Der Blick auf die Tabelle dürfte den Zwickauern derzeit Freude bereiten: Nach dem 2:0 in Halle klopfen die Schwäne als Fünfter oben an. Bei aller Zufriedenheit mahnten die Protagonisten des Auswärtssiegs jedoch zur Demut. Ein FSV-Dauerbrenner etwa forderte umgehend die nächsten drei Punkte. 

Zwickau beweist doppelt Köpfchen 

Es ist kein Geheimnis: Beim FSV Zwickau geht es Jahr für Jahr vor allem darum, zum Saisonende über dem ominösen Strich zu stehen. Nach vier absolvierten Spielen deutet in Westsachsen allerdings wenig auf Abstiegskampf hin. Mit sieben Zählern auf dem Konto schob sich der FSV vor auf Rang fünf. Einer jedoch kennt das Geschäft mittlerweile zu gut, um in überschwängliche Freude zu verfallen: Routinier Ronny König. "Wir haben jetzt sieben Punkte. Aber davon können wir uns nichts kaufen. Wir haben noch eine lange Saison", stellte der Angreifer am "Telekom"- Mikrofon nüchtern fest. Bei seinem Statement dachte König womöglich auch die Anfangsphase der Partie in Halle, in der das Geschehen durchaus in die andere Richtung hätte kippen können.

"Wir sind schwer in das Spiel gekommen, weil Halle Druck gemacht hat die erste Viertelstunde", erkannte auch FSV-Trainer Joe Enochs im Pressegespräch nach Spielende. Doch Zwickau kämpfte sich über altbekannte Tugenden in die Partie. "Wir haben klarer gespielt, wir haben einfach gespielt – das, was uns immer stark macht." Der Lohn: In der 39. Spielminute fasste sich Felix Drinkuth ein Herz und drosch das Leder aus der Distanz an den Querbalken, den Abpraller verwertete Maximilian Wolfram per Flugkopfball. Nachdem sich die Hausherren bis zur Pause noch einmal heftig gewehrt hatten, übernahm der FSV im zweiten Durchgang endgültig und dominierte den Gegner über eine harte Zweikampfführung. Nach einem Wolfram-Freistoß machte Ronny König mit dem zweiten Kopfballtor des Abends schon früh den Deckel auf das Spiel (57.). 

König: "Es gibt nur gut oder schlecht"

Der Dreier bedeutete zugleich den ersten Auswärtssieg der Schwäne in Halle seit über 20 Jahren. Gründe für Zufriedenheit gab es also reichlich. Und die FSV-Akteure waren sich auch durchaus bewusst, welch starke Leitung sie abgerufen hatten. "Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft, wie sie sich reingekämpft und das Spiel gewonnen hat", befand etwa Cheftrainer Enochs. "Wir haben verdient gewonnen", ergänzte Torschütze Wolfram. 

Ronny König zeigte seine Freude derweil eher unterschwellig und setzte weiter auf Realismus. Angesprochen auf seine Treffsicherheit im hohen Fußballeralter entgegnete der 37-Jährige: "Es gibt nicht jung oder alt, es gibt nur gut oder schlecht. Und momentan fallen mir die Dinger halt auf den Kopf." Beim Ausblick auf die nächsten Wochen erinnerte König dann daran, dass es schlichtweg keinen Grund für übertriebene Euphorie gebe. Am Samstag kommt Uerdingen, dann "müssen wir nach dem Sieg auch mal den zweiten Sieg einfahren".

   

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