"Schwach": Disput zwischen Leugers und Klingenburg
Mit dem 0:1 gegen Viktoria Köln verlor der SV Meppen auch das dritte Heimspiel in dieser Saison. In einem ereignisreichen Spiel war es vor allem eine Szene, die die Gemüter auch nach dem Abpfiff noch erhitzte. Sowohl Rotsünder Thilo Leugers als auch Trainer Torsten Frings fühlten sich benachteiligt.
"Das Schlechteste, was ich jemals gehört habe"
Es war die Szene der Partie: Kölns René Klingenburg foulte in der 22. Spielminute Thilo Leugers, stieg dem Meppen-Kapitän danach auf das Knie. Leugers verlor die Nerven und trat nach. Resultat: Gelb für den Kölner, Rot für den Meppener. SVM-Cheftrainer Torsten Frings fehlte auf der anschließenden Pressekonferenz das Verständnis: "Ich finde, dass die Schiedsrichter entweder beide runterstellen müssen oder eben auch beiden eine gelbe Karte geben können. Das hätte gereicht. So macht er quasi unser Spiel kaputt."
Klingenburg hatte bei "Magenta Sport" derweil eine äußerst eigenwillige Interpretation der betreffenden Szene: Er habe zwar auf dem Knie seines Gegenspielers gestanden, "aber nicht mit Absicht. Ich will ganz normal aufstehen", beteuerte der 26-Jährige. "Er tritt dann nach – und ich denke, der Schiedsrichter hat richtig entschieden. Die rote Karte war absolut verdient."
Aussagen, die Leugers erst so richtig auf die Palme brachten. Nach einem kurzen Wortgefecht mit Klingenburg wagte auch er sich vor die Mikrofone: "Ich lasse mich hinreißen und streite nicht ab, dass ich nachgetreten habe. Das darf mir natürlich nicht passieren. Aber er kann nicht sagen, dass das keine Absicht war – das ist schwach." Und weiter: "Also wenn er das sagt, dann ist es das Schlechteste, was ich jemals gehört habe. Er weiß ganz genau, was er da macht. Man merkt es auch an seiner Reaktion." Gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung legte er nach: "Da weiß jeder, dass es Absicht ist. Gut, solche Leute gibt’s. Musst du dich mit abfinden. Ich finde es einfach schade, dass man nicht dazu stehen kann. Ich glaube, wenn der Schiri beiden Rot gibt, dann ist es okay." So sieht es auch liga3-online.de-Experte Babak Rafati in seiner Analyse.
Ein "megablödes Gegentor"
Mit Wut im Bauch machten die Meppener im Anschluss aus der Not eine Tugend und kämpften sich in die Partie. Die Belohnung: Nach einem Foul an El-Helwe bekamen die Hausherren einen Strafstoß zugesprochen. Doch Rama setzte diesen neben den linken Pfosten (27.). Kurz nach dem Wiederbeginn schlug dann die Viktoria zu. Nach einer Ecke nutzte Bunjaku die Unordnung im SVM-Sechzehner und schob zur Gäste-Führung ein (50.). "Ein megablödes Gegentor nach einer Standardsituation", befand Frings. "Das darf uns auf keinen Fall passieren." Die Emsländer blieben zwar engagiert, hatten in Unterzahl allerdings schon zu viele Körner gelassen. Auch zwei Gelb-Rote Karten gegen Kölns Lanius (73.) und Kyere Mensah (76.) spielten Meppen nicht mehr entscheidend in die Karten.
Obwohl der Frust nach der dritten Heimpleite im dritten Spiel und der vierten Saison-Niederlage verständlich erscheint, sollten die Meppener diesen bis zum Mittwoch abgelegt haben. Im Rahmen der Englischen Woche geht es dann im Kellerduell in Halle um Punkte. "Wir müssen die positiven Ansätze mitnehmen, daraus weitere Kraft ziehen und weiter Vollgas geben", richtete Frings die Blicke bereits voraus.