Van Lent nach FCS-Pleite: "Vielleicht die falschen Schuhe angehabt"
Arie van Lent wollte seinen Frust zuerst noch mit einem Scherz überspielen. "Vielleicht“, sagte der Coach der SpVgg Unterhaching nach der verpassten Tabellenführung durch das 1:2 beim 1. FC Saarbrücken in Anspielung auf die schwierigen Platzverhältnisse mit einem Anflug von Galgenhumor, "haben wir die falschen Schuhe angehabt".
"Hinten raus totaler Quatsch“
In seiner sachlichen Analyse allerdings fand van Lent nach dem Ende von Hachings Erfolgsserie von zuvor drei Siegen durch Saarbrückens Siegtor in letzter Minute durch Sebastian Jacob (90.+3) klare Worte: "Das ist sehr bitter für uns, und der Frust ist riesengroß“, sagte der Ex-Profi im "MagentaSport"-Interview spürbar angefressen. Der Niederländer ärgerte sich besonders über den Auftritt nach der eigenen Führung durch Felix Schröter (60.) und erst recht nach dem Ausgleich der Gastgeber durch Markus Mendler (79.): "Man kann dem Gegner schon mal viele Chancen geben und es spannend machen, aber damit haben wir uns leider selbst geschadet, das war total überflüssig“, meinte van Lent und fasste seinen Eindruck von Hachings Defensivleistung drastisch zusammen: "Es war totaler Quatsch, was wir hinten raus gemacht haben. Am Ende war es nur noch ein Wegschenken.“
Der frühere Stürmerstar von Borussia Mönchengladbach hätte sich von seiner Elf gegen die immer stärker drängenden Platzherren mehr Widerstand erwartet und gewünscht. "Wir haben nicht mehr nach vorne gespielt und die Bälle nicht gehalten“, sagte der 50-Jährige und klagte auf der Pressekonferenz nach dem Abpfiff weiter: "Wir haben gar keine Entlastung mehr gehabt und nur noch verteidigt.“
"Ein Punkt war möglich“
Van Lent war umso enttäuschter, als dass aus seiner Sicht im Ludwigspark mehr drin gewesen wäre. "Wir waren zwar im letzten Drittel insgesamt nicht konsequent genug, aber wir haben lange ein ordentliches Spiel gemacht. Ich hätte mir gewünscht, dass wir einen Punkt mitnehmen, was auch möglich war“, bilanzierte der Coach.
Durch die Nullnummer hat sich Haching zunächst einmal aus der engsten Führungsgruppe verabschiedet. Statt von der Spitze grüßen zu können, liegen die Münchner Vorstädter nun zwei Punkte hinter dem Lokalrivalen und Tabellenführer 1860 München "nur" noch auf dem fünften Platz. Mit negativen Auswirkungen des Dämpfers an der Saar auf das Mittwochspiel gegen Zweitliga-Anwärter MSV Duisburg rechnet van Lent nicht: "Ich hoffe, dass wir gegen Duisburg wieder einen gute Leistung bringen.“